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Himmel der Suende

Himmel der Suende

Titel: Himmel der Suende
Autoren: Riccarda Blake
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Schwestern zu rächen, als Sam’Yaza.
    Ani’El sah, wie die vier Suburi zögerten, als auch sie erkannten, wer da vor ihnen stand.
    „Stopp!“, knurrte Azazel sie an. „Für euch gilt das Gleiche wie für eure Kameraden da draußen vor der Tür: Ich bin nicht hier, um euch zu bekämpfen. Wir haben einst Seite an Seite gefochten, haben einander Brüder genannt, und ich hege keinen Groll gegen euch. Ich bin nur wegen eures Herrn und eurer Herrin hier.“
    „Du willst verhindern, dass wir nach Hause zurückkehren“, sagte einer der vier - zu Ani’Els großer Überraschung. Azazel wollte Sam’Yazas Plan vereiteln? Wieso, wenn er ihn nicht selbst in die Tat umsetzen wollte?
    „Es ist nicht mehr unser Zuhause“, sagte Azazel. „Das ist es schon lange nicht mehr.“
    „Und das haben wir dir zu verdanken“, erwiderte der Subur wütend und stürmte auf Azazel los, gefolgt von seinen drei Kameraden.
    Ani’El konnte selbst über die Distanz hinweg so etwas wie Trauer in Azazels Blick aufflammen sehen, die jedoch sofort von finsterer Entschlossenheit abgelöst wurde.
    Noch ehe die Subur sich mit ihren Flügeln in die Luft erheben konnten, um ihre Angriffspositionen zu verbessern, lagen sie nach einer blitzschnellen Schlagserie von Azazel tot am Boden.
    „Wenn man nicht alles selber macht“, schnarrte Sam’Yaza zornig und legte den Spieß neben Man’Els Kopf ab. Im selben Moment erschienen an seinem Gürtel sein Morgenstern und die Peitsche. Er nahm gleich beide zur Hand.
    Doch ehe er sich in Bewegung setzen konnte, schoss ein goldener Blitz durch den Raum. Azazel schaffte es gerade noch, sein Schwert zwischen ihn und seine Brust zu bringen, und wurde von der Wucht der Magie nach hinten geschleudert, wo er gegen die Wand krachte und benommen zu Boden rutschte.
    Es war Theia, die den Blitz geschleudert hatte.
    „Nein!“, brüllte Sam’Yaza. „Er gehört mir!“
    „Wir haben jetzt keine Zeit für deine Eitelkeiten“, sagte Theia drohend und holte ein zweites Mal mit beiden Armen aus. „Es geht hier um mehr als um deinen verdammten Stolz.“
    Aber bevor sie einen zweiten Blitz schleudern konnte, war Sam’Yaza zu ihr gesprungen und stieß sie zur Seite.
    „Ich sagte, er gehört mir!“
    Er ging auf Azazel zu, der sich gerade vom Boden erhob.
    „Ein Duell zwischen uns ist sowieso schon lange überfällig. Endlich wird die ganze Welt erfahren, dass ich der Stärkere bin von uns beiden.“
    „Ich habe nie Feindschaft gegen dich gehegt“, sagte Azael. „Und auch keine Rivalität.“
    „In dem Moment, in dem du dich gegen meinen Plan gestellt hast, hast du dich auch gegen mich gestellt“, sagte Sam’Yaza. „Wer nicht mein Freund ist, ist automatisch mein Feind.“
    „So sei es!“, rief Azazel und hechtete los.
    Sam’Yaza reagierte sofort und stürmte ihm entgegen.
    Ani’El dachte gerade, was für ein unkoordinierter und wenig durchdachter Auftritt und Angriff das von Azazel war, als der plötzlich, völlig unerwartet, die Richtung wechselte und in die Höhe sprang. Im selben Augenblick erschienen seine Flügel, und er flog hoch über Sam’Yaza hinweg, dicht unter der Decke des Thronsaals. Selbst Theia gelang es nicht, schnell genug zu reagieren. Ihr nächster Blitz ging fehl, und Ani’El sah, wie Azazel von oben herab auf sie zustürzte - schnell wie ein Falke, das Schwert hoch über den Kopf gerissen.
    Er will mich eher töten, als Sam’Yaza die Schlüssel zu überlassen, dachte Ani’El und hörte, wie Man’El von seinem Platz auf dem Altar aus verzweifelt aufschrie.
    „Nein!“
    Auch sie schrie unwillkürlich auf, als sie ihr Ende in Form einer blitzenden Engelsklinge auf sich zurasen sah - doch gleichzeitig war sie froh, zu sterben, ohne die Schlüssel preisgegeben zu haben.
    Doch kurz bevor Azazel sie erreichte, gab es einen Knall, und er wurde mitten in der Luft durch einen scharfen Ruck gestoppt und fiel hart zu Boden, die Spitze von Sam’Yazas Peitsche um sein linkes Fußgelenk gewickelt.
    Sam’Yaza lachte triumphierend auf, sprang hinzu und holte mit dem Morgenstern aus. Azazel rollte sich gerade noch rechtzeitig zur Seite weg, und die mit Dornen bespickte Kugel krachte dort in den Boden, wo eben noch sein Kopf gewesen war. Im Rollen ließ Azazel sein Schwert kreisen und zerschnitt die Peitschenschnur an seinem Bein.
    Ani’El sah, wie Theia mit vor Magie glühenden Händen versuchte, auf Azazel zu zielen. Doch Sam’Yaza war zu dicht und die Gefahr, ihn zu treffen statt des
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