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Hill, Susan

Hill, Susan

Titel: Hill, Susan
Autoren: Der Menschen dunkles Sehnen: Kriminalroman (German Edition)
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ausbreitete, um sie aufzuhalten.

    Drei Polizeiwagen, einschließlich dem von DCI Simon Serrailler, fuhren durch das Gewerbegebiet und bogen nach links ab. Nathan Coates wartete mit zwei Männern vor einem kleinen, grün gestrichenen Gebäude am hinteren Ende.
    »Nathan.«
    »Morgen, Chef. Das hier sind Mr Connolly, der Verwalter des Gewerbegebiets, und Terry Putterby vom Wachdienst.«
    »Gut, was haben wir hier?«
    »Mr Connolly hat das Zeitungsfoto erkannt, wie gesagt, nur hat Sharpe sich hier Dr. Fentiman genannt. Aber er ist es.«
    »Ah ja.« Serrailler wandte sich an den Verwalter. »Haben Sie die Schlüssel?«
    »Hab ich, aber diese Gebäude werden in gutem Glauben vermietet, ich glaube, ich sollte …«
    »Niemand wirft Ihnen etwas vor. Ich habe einen Durchsuchungsbefehl.«
    »Ich wollte nur …«
    »Schon gut. Also, wir haben keine Ahnung, ob er hier ist, aber wenn ja, dann ist er gefährlich. Ich gehe als Erster rein, die Uniformierten als Verstärkung hinter mir. Nathan …«
    »Ich gehe mit Ihnen.«
    Simon wusste, dass er ihn nicht davon abhalten konnte. »Seien Sie vorsichtig. Er ist wahrscheinlich nicht bewaffnet, aber wenn er sich in die Enge gedrängt fühlt, wird er meinen, er hätte nichts zu verlieren. Er wird uns gehört haben. Könnte ich jetzt bitte die Schlüssel haben? Sie beide bleiben dort drüben.«
    Serrailler drehte den Schlüssel im Schloss und trat rasch ein, Nathan auf seinen Fersen. Ein paar uniformierte Beamte blieben dicht hinter ihnen. Stille empfing sie. Simon legte die Hand auf den Knauf der Innentür, die ins Büro führte, öffnete sie dann schnell.
    »Sharpe?« Er sah sich hastig um. »Keiner da. Sieht nicht so aus, als würde er mit seinem Import und Export große Geschäfte machen. Wir überlassen das hier später der Spurensicherung.« Er öffnete ein paar Schubladen. »Immer noch nichts.«
    »Hier, Sir.« Nathan trat zurück. Die Reisetasche lag in einem Regal.
    »Nehmen Sie sie runter«, sagte Serrailler.
    »Wenn er abgehauen ist, hat er sein Übernachtungszeug vergessen.«
    »Außer es sind Ersatzsachen, die er aus irgendeinem Grund hier verwahrt.«
    »Die Zahnbürste ist feucht, Sir.«
    »Na gut. Lassen Sie die Tasche erst mal stehen.«
    »Warten Sie …« Nathan nahm ein kleines Päckchen vom Regal.
    »Adressiert an Dr. Cat Deerborn, Sir.«
    Simon warf ihm einen scharfen Blick zu. Der braune Umschlag war unversiegelt, und Nathan hielt ihn hoch. Drei Tonbänder rutschten heraus.
    »Gut, tüten Sie die später mit den anderen Sachen ein. So, jetzt haben wir noch den großen Lagerraum hinten und eine Art Innenraum. In einem davon könnte er sein. Der Seiteneingang wird bewacht, da kommt er nicht raus, aber passen Sie auf.«
    Vorsichtig gingen sie weiter.
    »Sharpe?«
    Die Stille war so dicht, dass man hätte hören können, wie der Staub aufwirbelte.
    Der DCI rüttelte an der Metalltür. »Sharpe?«
    »Er ist nicht da«, sagte Nathan.
    »Vermutlich nicht, aber der Kerl ist gerissen. Gut, gehen wir rein.«
    Er schob den Riegel zurück, steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um. Dann wartete er eine volle Minute. Hinter sich spürte er Nathans Körperwärme und den Atem des jungen Mannes in seinem Nacken.
    »Wir kommen rein.«
    Er stieß die Tür weit auf, und die beiden traten fast gleichzeitig in einen Raum, den sie im ersten Moment für leer hielten.
    »Großer Gott.« Simon Serrailler sprach so leise, dass Nathan Coates ihn nicht verstand, sondern dem Blick des DCI zum anderen Ende des Raumes folgen musste.
    »Herr im Himmel«, wollte Nathan sagen, doch als er den Mund öffnete, kam nur ein unterdrückter, maunzender Laut heraus.

Das Tonband
Jetzt habe ich es dir erzählt. Ich habe mit dir geredet. Ich habe all die Lügen und das Schweigen wieder gutgemacht. Jetzt, da wir uns vielleicht demnächst von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, muss ich dir mehr denn je die Wahrheit sagen, nicht wahr?
Ich habe es gehasst, mit dir zu reden. Ich habe es gehasst, wenn du versucht hast, mich zum Sprechen zu bringen, unter meine Haut zu dringen, mein Leben an meiner Seite zu leben.
Aber letztlich hat es mir gefallen, alles bloßzulegen. Es gefällt mir, dass du von mir weißt – zumindest das, was ich dich wissen lassen will. Denn am Ende habe ich die Wahl und die Macht. Das letzte Wort. Ich.
Nicht du.
Ich. Ich. Ich. Ich. Ich. Ich.

54
    O Jesu Christ, meins Lebens Licht
Mein Hort, mein Trost, mein Zuversicht
Auf Erden bin ich nur ein Gast
Und drückt mich
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