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Hilfe, mein Chef ist ein Affe

Hilfe, mein Chef ist ein Affe

Titel: Hilfe, mein Chef ist ein Affe
Autoren: Patrick van Veen
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Arbeitsalltag lieber das Verhalten ihrer männlichen Kollegen. Statt eine Verbündete zu finden, versuchen sie, die männlichen Konkurrenten mit ihren eigenen Waffen zu schlagen: Sie möchten machohaft wirken, sägen am Stuhl des anderen und treten offen in Konkurrenz. Einige infiltrieren sogar über lange Zeit aufgebaute Netzwerke, die bislang ausschließlich Männern vorbehalten waren.
    • Viele Frauen stehen sich gegenseitig im Weg.
    Bei Beobachtungen im Kollegenkreis fiel mir zudem auf, dass viele Frauen sich selbst Einschränkungen auferlegen. Statt sich vorbehaltlos zusammenzuschließen und Koalitionen zu bilden, machen sie sich gegenseitig Konkurrenz. Ein Beispiel dafür ist die Kleidung: In unserer Gesellschaft ist Männern daran gelegen, sich äußerlich möglichst wenig von den Geschlechtsgenossen zu unterscheiden. Wenn der Anzug Standard ist, tragen alle einen Anzug. Die Devise lautet: nicht auf- oder gar aus dem Rahmen fallen. Die neue Krawatte, das schicke Hemd oder der figurfreundliche Maßanzug sind unter männlichen Kollegen nur selten ein Thema.
    Frauen dagegen legen Wert auf Individualität. Auf keinen Fall wollen sie genauso angezogen sein wie andere Frauen. Ein schönes Beispiel dafür ist das Hotelfrühstück vor einer externen Fortbildung: Wie ich immer wieder feststelle, schert sich der Durchschnittsmann in dieser Situation relativ wenig um sein äußeres Erscheinungsbild. Er erscheint meist lässig (bis nachlässig) gekleidet, in etwa so, wie man ihn am Samstagnachmittag zu Hause antreffen würde: Freizeitkleidung, von Jeans bis Jogginganzug. Die Frauen dagegen kommen zum Frühstück genauso wie zum Arbeitsplatz: wie aus dem Ei gepellt, perfekt geschminkt und nach Möglichkeit besser gekleidet als ihre Geschlechtsgenossinnen. Dieses Konkurrenzdenken verbessert mit Sicherheit nicht die Karrierechancen der Frauen!
    • Frauen, macht es wie die Bonobos!
    Wenn sich Kolleginnen untereinander verbündeten, würden Frauen bei Wahlen grundsätzlich für Frauen stimmen. Sie könnten schon im Vorfeld dafür sorgen, dass nur weibliche Kandidaten für den Vorsitz (oder welche Position auch immer) aufgestellt würden. Denn seien wir ehrlich: Was Wissen und Kompetenz angeht, sind beide Geschlechter für die meisten Positionen gleich gut geeignet. Würden die Frauen es den Bonobos gleichtun, würde auch bei Konkurrenzspielchen jeglicher Art die Regel gelten: Frauen stehen für Frauen ein. Der Gleichberechtigung von Mann und Frau stünde im Arbeitsleben also nichts mehr im Wege (höchstens ab und zu ein Quotenmann). Mehr noch: Die Frauen könnten die Männer dominieren.
Ich habe die Macht!
    Wer Erfahrung im Arbeitsleben hat oder sich in der Unternehmenswelt auskennt, weiß, dass der offizielle Chef nicht immer der Mächtigste ist. Allzu oft muss ein Boss zu seinem Leidwesen feststellen, dass er lange nicht so überlegen ist, wie er es gern hätte. Seine Macht wird untergraben, oder man nimmt ihn gar nicht erst ernst. Macht zu erlangen und zu bewahren, ist nicht einfach. Den Titel »Chef« hat man schnell – Autorität, Ansehen und damit Macht zu erwerben, gestaltet sich oft sehr viel schwieriger.
    Schau mal, wie stark ich bin!
    Auch bei Affen ist Macht nichts Selbstverständliches, sondern muss verdient werden. Erst wenn der Anführer von den anderen Gruppenmitgliedern anerkannt wird, kann er sich seiner Position sicher sein.
    • Nur der wahre Chef hat die Macht!
    Um die Macht zu betonen, setzen Affen (und auch Menschen) ein bestimmtes Verhalten ein: das Imponiergehabe. Jede Art spielt dabei ihre eigenen Spielchen. Zudem können innerhalb der Art lokale Unterschiede auftreten. Artgenossen wissen also das Verhalten des Anführers durchweg richtig einzuschätzen.
    • Wer ein Alpha-Affe werden möchte, muss dafür kämpfen.
    Haben Sie schon mal den Scheinangriff eines Gorilla-Anführers in Zoo miterlebt? Vermutlich waren Sie froh um den breiten Wassergraben zwischen Ihnen und dem Wichtigtuer. Gorilla-Alphatiere reagieren nämlich auf alles, was sie als Bedrohung der Gruppe oder der eigenen Position empfinden, mit einer eindrucksvollen Machtdemonstration. Sie brüllen, trommeln sich auf den muskulösen Brustkasten, reißen manchmal auch Sträucher aus oder schlagen auf den Boden. Zeigt sich der Gegner dadurch noch nicht hinreichend eingeschüchtert, stürmen sie mit gesträubtem Fell, stechendem Blick und offenem Mund auf ihn zu. Das beeindruckt nicht nur denjenigen, dem der Angriff gilt, sondern auch die
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