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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt
Autoren: Mary Scott
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Gänge, oder zumindest den ersten. Die anderen werde ich nicht brauchen. Der Traktor, den ich gefahren habe, war anders, zumindest habe ich den Eindruck, daß er anders war. Aber ich habe ihn nicht näher kennengelernt. Jedenfalls war er kleiner, und der Sitz war nicht so hoch. Du mußt mich wohl hinaufheben.«
    Das war im Nu geschehen. »Jetzt zeige ich dir, was du tun sollst.« Dann begann er, Hebel herauszuziehen, andere hineinzudrücken und dabei zu reden. »Das tust du zuerst... Dann kommt das... Das nächste ist einfach«, bis Tessa ihn unterbrach. »Wo ist die Bremse? Nur darauf kommt es mir an... Lieber Himmel, wie unbeweglich sie ist und an was für einer komischen Stelle sie sich befindet. Oh, ich sehe schon... Aber wie befestigst du die Kuh am Traktor?«
    »Ich lege ein Seil um ihren Hals. Unglücklicherweise hat sie keine Hörner, aber mit dem Hals geht es schon gut, vorausgesetzt, daß du ganz sanft anfährst und nicht ruckartig ziehst.«
    »Und was passiert, wenn ich das tue?«
    »Na ja, dann könntest du ihr den Hals brechen. Aber das wirst du nicht tun. Sei ganz ruhig.«
    »Ihr den Hals brechen? Wie schrecklich.« Tessa vergaß die Pionierinnen und kreischte: »Du mußt es tun. Ich verderbe bestimmt alles.«
    »Unsinn. Du bist eine gute Autofahrerin.«
    Einen größeren Unterschied als zwischen ihrem Miniauto und diesem Ungeheuer konnte man sich kaum vorstellen. »Aber was passiert, wenn ich ruckartig anfahre?«
    »Vergiß es. Lege nur ganz sanft den Gang ein, wie ich es dir gezeigt habe. Du brauchst ja nur ein paar Meter weit zu fahren.«
    Tessa hatte nur den einen Wunsch, zurückzugehen und weiter auszupacken.
    »Wie weiß ich, wann ich halten soll?«
    »Ich schreie, sobald sie draußen ist, und dann hältst du sofort an.«
    Tessa biß die Zähne zusammen und dachte verzweifelt an die Pionierinnen. Sie ließen ihre Männer niemals im Stich. Das war ihre erste Prüfung. Aber sie wünschte, Don hätte nicht von dem Hals der Kuh gesprochen. Er rief: »Jetzt muß ich das Seil festmachen. Ich schreie, wenn sie fertig ist. Es dauert nicht mehr lange.«
    Es dauert nicht lange genug für Tessa. Sie hatte die Gänge geübt, den Anlasser studiert, die Bremse gezogen, als wäre sie ein Rettungsseil. Nur allzu früh hörte sie seine Stimme: »Gut... Jetzt...« Und in diesem Augenblick hatte sie alles vergessen. Was mußte sie herausziehen? Wie startete man sanft? Ungestüm probierte sie ein oder zwei Dinge aus und war erschreckt über das laute Aufheulen, das folgte. Verzweifelt zog sie die Bremse. Der Traktor zitterte heftig und verstummte dann. Don kam zu ihr und übte sich in Geduld.
    »Du hast ihn abgewürgt. Das hättest du tun sollen... Ganz langsam und sanft anfahren, denn wenn du ruckartig...«
    »Kann ich ihr das Genick brechen«, unterbrach ihn Tessa. »Das weiß ich, danke schön.«
    Dann kam ihr noch ein schrecklicherer Gedanke. Und was war, wenn sie nun falsch anfuhr, zu schnell startete, und der Kuh wirklich den Kopf abriß? Der Gedanke, daß ein abgetrennter Kopf blutig hinter dem Traktor herholpern könnte, brachte sie aus der Fassung, und sie flehte ihn an: »Don, du fährst. Ich weiß, daß ich es alles verpatzen werde. So etwas kann ich nicht. Ich werde mich um die Kuh kümmern.«
    »Das ist völlig unmöglich. Hab keine Angst. Es kann nichts schiefgehen. Es handelt sich nur darum, langsam genug zu fahren.«
    Wenn sie das nicht tat, konnte genug schiefgehen. Tessa merkte, daß sie nicht dafür geschaffen war, mit schweren Maschinen umzugehen. Jetzt fühlte sie sich klein und verängstigt. Sie war verrückt gewesen zu glauben, daß sie dieses Leben ohne jede Erfahrung anpacken könnte. Diese Frauen waren wahrscheinlich dazu geboren, sie hatten Traktoren schon als Kind gefahren, waren geritten, bevor sie laufen konnten, und hatten mit einer Hand Kühe aus Sümpfen gezogen. Es machte sie wahnsinnig, daß sie jetzt wieder Edward Halls Stimme hörte: »Eines Tages wirst du in Schwierigkeiten geraten.« Na ja, der Tag war gekommen... und er würde wahrscheinlich hinzufügen: »Und das in deinem Alter.«
    Beim Gedanken an diesen hervorragenden Mann trug Tessa wie gewöhnlich die Nase wieder höher. Sie würde es ihm zeigen. Schade, daß er sie jetzt nicht sehen konnte. Und in diesem Augenblick rief Dons Stimme: »Fertig«, und sie war jetzt fest entschlossen. Einen Moment tastete sie herum, dann startete sie die Maschine, legte sanft den Gang ein und empfand ein Gefühl des Triumphs, als sich das
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