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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt
Autoren: Mary Scott
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gemietet, wo es keine Elektrizität gab, und hatte drei Monate lang alles auf zwei Spirituskochern gekocht. Aber wo hatte sie ihn hingepackt? Aufgeregt suchte sie eine Zeitlang, dann sagte sie laut: »Ich werde den Ofen anmachen. Schließlich muß ich mich doch an das gräßliche Ding gewöhnen.«
    Sie suchte Späne und etwas Kleinholz zusammen, und in den geöffneten Kisten war Papier genug. Beim Picknick hatte sie oft Feuer angezündet; das war doch genau dasselbe. Wissenschaftlich baute sie Papier und Späne auf und hielt ein Streichholz daran. Das Ergebnis war, daß Qualm herausquoll, sie einhüllte und überall hinkroch, nur nicht den Kamin hinauf. Sie sprang hastig zurück, starrte ihn an und sagte laut: »Verdammtes Ding. Du bist genauso bösartig wie die Kuh.«
    Eine sanfte Stimme sagte von der Tür aus: »Sie haben Schwierigkeiten, Fräulein? Nicht gewöhnt an Öfen. Aus der Stadt, oder?«
    Tessa war böse, daß Don so etwas sagte, nachdem sie sich wie eine leidenschaftliche Pionierin verhalten und bei der Rettung der Kuh ihr eigenes Leben eingesetzt hatte. Außerdem war es albern von ihm, mit dieser schrecklichen Stimme zu sprechen und einen Fremden zu spielen.
    Sie fuhr ihn an: »Sei kein Idiot. Was fehlt diesem blödsinnigen Ding?« Dann drehte sie sich um und stand einem Besucher gegenüber.
    Und was für einem Besucher! War er ein Landstreicher? Von ihnen hatte sie gelesen, aber sie hatte geglaubt, sie seien heutzutage ausgestorben; doch offensichtlich war jetzt ihre Zeit wieder gekommen. Na ja, aber er sah harmlos und freundlich aus, ein Mann von ungefähr vierzig, klein und dürr mit einem mehrere Tage alten Bart, geflicktem Drillichzeug und einem schwarzen Unterhemd anstelle eines Oberhemdes. Sein Hut faszinierte sie — es war ein Schlapphut aus Stroh, geschmückt mit einer großen verblichenen Rose. Der Hut einer Frau. Selbst in seiner besten Zeit war er sicherlich schon scheußlich gewesen.
    Er machte keine Anstalten, ihn abzunehmen, sondern kam in die Küche und sagte liebenswürdig: »Sehen Sie, was Sie getan haben — Sie wollten bei geschlossenen Klappen Feuer machen. Natürlich muß Rauch kommen, wo soll er sonst hingehen?« Im Handumdrehen hatte er an einigen Griffen herumgespielt, die Tessa nicht einmal gesehen hatte, und der Rauch zog den Kamin hinauf.
    »So richtig. Jetzt ist gut. Sie wollten Tee machen?«
    Tessa, die auf den Wink einging, sagte: »Ja. Möchten Sie eine Tasse haben? Vielen Dank, daß Sie das Ding in Ordnung gebracht haben. Das nächste Mal weiß ich Bescheid. Ich werde den Kessel mit Wasser aufsetzen.«
    »Es wird nicht kochen. Nicht mit dem bißchen Holz. Nicht genug, um es aufzuwärmen. Hier, wo ist die Axt?«
    Inzwischen hatte sie ihn mit Hut und allem freudig akzeptiert. Wenn er ein Landstreicher war, so war er ein sehr hilfreicher, und sie zeigte auf die Säcke, die Dons Werkzeug enthielten. Sofort war er mit der Axt verschwunden und ging auf einen Holzklotz zu, der vor dem Tor lag. Bevor ihr Anbrennholz ausging, hatte er einen ganzen Stapel auf den Herd gelegt und schürte das Feuer mit einigen Scheiten.
    Als sie wie gute Freunde auf einer Wäschekiste saßen, erzählte er ihr, wer er war.
    »Alf Booker, oben an der Straße. Habe etwas Land, mit ein bißchen Vieh darauf. Bin seit Ewigkeiten hier. Komme, um eine junge Kuh zu suchen. Sie streunt immer herum, und ich dachte, Sie haben sie vielleicht gesehen.«
    »Nein, ich habe nur eine Kuh gesehen, und das hat genügt«, und sie gab ihm einen lebhaften Bericht von ihrem Abenteuer mit dem Traktor. Er erkannte ihre Leistung.
    »Mut haben Sie. Komisch, wie oft kleine Frauen so sind. Ich habe sie gerne mutig. Können ihrem Mann viel helfen.«
    »Hilft Ihre Frau auf der Farm?«
    »Ich habe keine Frau; lebe alleine. Besser so. Busch ist kein Ort für eine Frau. Sie werden komisch, viele von ihnen.«
    Tessa lachte. Das waren ja schöne Aussichten für sie, aber manche Leute waren sicher der Auffassung, daß sie jetzt schon komisch war. Alf betrachtete sie nachdenklich.
    »Schon mal hier gewesen? Ich glaube, ich habe Sie irgendwo gesehen. Bin ziemlich sicher.«
    Tessas Herz machte einen albernen Sprung. Er hielt sich doch bestimmt keine Zeitung? Und würde er sie von diesem dummen Foto her erkennen? Sie sagte hastig: »Nein. Ich bin nur für ein oder zwei Stunden hergekommen, um die Farm zu besichtigen, die mein Bruder übernommen hat.«
    »Komisch, ich war sicher, daß ich Sie gesehen habe. Es war, als Sie lachten.«
    Sie
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