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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt
Autoren: Mary Scott
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Das ist dir diesmal wirklich gelungen.« Mit diesen Worten ging er zum Fenster und sah hinaus. Tessa trat zu ihm, sie standen still da und blickten auf das Tal hinunter, wo die Hügelketten aufhörten und eine schwache Linie, die von der untergehenden Sonne rosa gefärbt wurde, das Meer anzeigte. Hier und dort sah man Rauchfahnen und blinkende Lichter, die bewiesen, daß sie doch nicht die einzigen Pioniere in diesem Gebiet waren.
    »Ja, allem entflohen«, seufzte sie zufrieden, und dann schreckte sie ein Gedanke. »Dieser Mann, der heute da war, Alf Booker, der so freundlich und hilfreich war, sagte, er hätte mich bestimmt schon irgendwo gesehen. Kann es dieses verdammte Foto sein? Bekommen die Leute hier die Tageszeitungen?«
    »Aber natürlich. Der Milchwagen bringt die Post und die Zeitungen über die Buschstraße. Dreimal in der Woche im Sommer, einmal im Winter. Sie bekommen mehrere Zeitungen auf einmal, aber auch wenn es sechs sind, würde ich wetten, daß sie jedes Wort lesen.«
    »Wie schrecklich. Aber ganz sicher können mich die Leute darauf nicht erkennen?«
    Er lachte. »Jetzt wollen wir essen, du bekommst allmählich Zwangsvorstellungen und hast Angst, daß dich deine schreckliche Vergangenheit sogar hier einholen könnte.«
    Auch sie lachte. Sie begann wohl schon, »Dinge zu sehen«, wie es Alf von den Frauen im Busch behauptet hatte. Es war natürlich alles Unsinn. Sie war hier vollkommen sicher.
     
     

3
     
    Natürlich waren sie nach Wochen noch nicht richtig eingerichtet. Tessa war keine Organisatorin. Sie sah keinen Grund, es zu sein und ließ sich nicht davon durcheinanderbringen, daß der Wohnzimmerteppich aufgerollt in einer Ecke liegenblieb oder die meiste Wäsche noch in einer Kiste war. Zumindest sah alles sauber, wenn auch nicht ordentlich aus. Tessa, die Hausarbeit haßte, hatte jeden Schrank, jedes Regal und den Boden geschrubbt, hatte die ganzen Spinnweben von den Decken geholt, die Fenster geputzt, liebevoll ihre Bilder aufgehängt und ihre Bücher aufgestellt. Dann packte sie Lebensmittel und Geschirr aus und war mit sich und der Welt zufrieden.
    »Und das ist für lange Zeit das letzte, was ich getan habe. Der Rest kann warten.«
    Don rief sie oft, damit sie ihm helfe, einige der Schafe abzuteilen, die Latten eines nahen Zaunes zu halten oder die Leiter zu sichern, während er neue Eisenplatten auf den undichten Wollschuppen legte. Und aus der »kleinen halben Stunde« wurden dann drei, und sie stürzten dann müde, erhitzt und mit sich selbst zufrieden ins Haus, um eine Büchse aufzumachen und eine Mahlzeit zuzubereiten.
    Nicht vielen Frauen hätte dieses Leben Spaß gemacht; es wäre ein Fluch für eine stolze Hausfrau gewesen, die Hölle für einen ordnungsliebenden Menschen. Aber Tessa, die weder das eine noch das andere war, fühlte sich pudelwohl, und auch Don befriedigte es vollkommen. Er sagte das mehr als einmal, wobei er seine Schwester glücklich über Teller und Tasse hinweg anstrahlte.
    »Lieber Himmel, Tessa, du verstehst, was ein Mann gerne hat. Keine Umstände. Keine Klagen, weil du soviel zu tun hast, oder Gejammer, weil du das Silber nicht putzen kannst. Du bist immer bereit, alles stehen- und liegenzulassen, um zu helfen. Genau das, was so ein Bursche braucht.«
    »Das hängt von dem Burschen ab. Mancher hätte gerne ein blitzendes Haus und ein gut gekochtes Mittagessen.«
    »Das sind Idioten. Sie können nicht das haben und ihre Haushälterin draußen beim Schafeeinteilen helfen lassen. Ich weiß, was mir lieber ist.«
    »Ich auch; aber ich muß einfach bald dieses Wohnzimmer in Ordnung bringen. Ein Glück, daß kein Besuch kommen kann, niemand, der einmal hereinschaut, außer Alf, der nicht zählt, der Gute.«
    Alf wurde ein guter Helfer, und er und Tessa saßen oft bei einer Tasse Tee und Zigaretten zusammen. Er reparierte den Abfluß und setzte eine neue Dichtung in den Badezimmerhahn ein; er übermittelte Tessa auch das, was er »den Klatsch« über den Distrikt und die Nachbarn nannte. »Es gibt nicht viele an dieser Buschstraße. Da sind die Butlers; sie haben ein kleines Haus, das nach der Abbiegung als erstes kommt. Sind in Ordnung. Machen keine Landwirtschaft. Leben nur so. Tom Hansard hat die Pacht ihres Landes. Alte, aber gute Leute. Sie werden sie mögen. Die Hansards sind jünger. Haben ein paar Kinder in der Stadt. Er ist ein guter Farmer. Hat Kühe und Schafe. Ihm macht diese Krise nicht viel aus. Nein, melkt die Kühe nicht selbst. Zwei Melker
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