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Highland-Vampir

Highland-Vampir

Titel: Highland-Vampir
Autoren: Jason Dark
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sogar ein Blick in seine Augen.
    Sie waren schwarz. Nichts Helles, kein Lichtfunke, darin spiegelte sich die Seele einer urbösen Gestalt.
    Weit riss er das Maul auf. Seine Gier war unersättlich, er stieß den Kopf endlich nach unten, um den Biss anzusetzen.
    Marek unternahm einen letzten Versuch. Er hatte Zeit gehabt, sich auf diesen Moment zu konzentrieren, und warf sich so gut wie möglich zur Seite.
    Die Zähne hackten zu. Aber sie erwischten nicht den Hals. Sie bohrten sich etwas tiefer in den Kragen des Pfählers und blieben dort hängen. Damit hatte der Blutsauger nicht gerechnet. Marek spürte, dass er irritiert war, und auch der Druck des Körper ließ etwas nach.
    Marek wuchtete sich hoch!
    Ja, das gelang ihm. Es gab wieder eine Lücke zwischen den Körpern, und die vergrößerte sich, als der Highland-Vampir zurückgestoßen wurde.
    Den linken Arm konnte Marek im Moment besser bewegen als den rechten. Er winkelte ihn zugleich an, als er ihn in die Höhe und dann den Ellbogen nach vom drückte.
    Die Spitze erwischte die Kehle des Blutsaugers. Was bei einem Menschen gereicht hätte, um fast zu ersticken, brachte den Blutsauger nur kurz aus der Fassung.
    Die Zeit aber reichte Marek aus. Er schlug noch einmal zu, und jetzt merkte er, dass sich die Gestalt endlich von ihm löste.
    Sie kippte zur Seite weg, landete auf dem harten Boden, rollte herum, und Marek sah für einen Moment den Rücken frei liegen.
    Er schrie und stieß zu!
    Daneben!
    Der Pfahl war mit seiner Spitze gegen den Boden gerammt und hatte den Rücken verfehlt. Der Vampir war einfach zu schnell gewesen und drückte sich sofort wieder hoch, als es Marek zum gleichen Zeitpunkt gelang, sich hinzuknien.
    McClure stand schon.
    Er wollte zur Seite huschen. Aber der Pfähler war schneller. In Situationen wie diesen vergaß er sein Alter. Da war er nichts anderes als der Kämpfer, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Welt von den Blutsaugern zu befreien.
    Seine freie Hand umfasste die linke Wade der Gestalt. Es reichte ein kurzer, aber heftiger Ruck, um McClure zu Boden zu schmettern. Dabei hatte Marek das Glück, dass die Gestalt auf dem Rücken landete. Und er war auch glücklich darüber, dass die Bestie noch nicht ihre vollen Kräfte erlangt hatte.
    Er lag, er wollte hoch. Er kam auch hoch, aber genau in diesem Moment wurde Marek zum Pfähler.
    Wieder stieß er zu.
    Und diesmal traf er!
    Er schrie dabei. Er rammte den rechten Arm vor, und jetzt war das Ziel nicht mehr zu verfehlen. Der Pfahl jagte in die linke Brustseite des Blutsaugers hinein, und das Knacken der alten Knochen war Musik in Mareks Ohren.
    Der Highland-Vampir kippte nach hinten, und Marek schaffte es nicht, den Pfahl aus der Brust zu ziehen. So blieb er stecken und ragte wie ein Siegeszeichen in die Höhe.
    McClure schrie. Oder was man bei ihm schreien nannte. Es war mehr ein schaurig klingendes Röcheln, das aus seinem weit offen stehenden Maul drang. Er bewegte sich zuckend, und dann strömte ein Schwall frisches Blut aus seinem Maul. Es war noch vor kurzem in den Adern eines Menschen geflossen.
    Der Vampir hob den Kopf. Sein Gesichtsausdruck war nicht mehr zu beschreiben, aber der Pfähler wusste, dass er es geschafft hatte. Er hatte seinem Kampfnamen wieder alle Ehre gemacht.
    Der Pfähler kroch auf ihn zu. Er wollte ihm den Pfahl aus der Brust ziehen. Er schaute dabei über seinen Körper hinweg, und erst jetzt fiel ihm die Bewegung am Eingang der Höhle dicht hinter dem Strauchwerk auf.
    Dort kam jemand.
    Es war eine Frau mit hellblonden Haaren – Justine Cavallo!
    Der Albtraum ging weiter...
    ***
    Brian Wallace hatte nicht die geringste Chance, der blonden Bestie zu entkommen. Er versuchte es auch nicht, aber er hatte seinen Kumpel Nic gesehen, der am Boden lag und sich nicht mehr bewegte. Da wusste er, welches Schicksal auch ihn erwartete.
    Justine hatte ihn bis gegen die Wand gedrückt. Dort blieb er stehen wie festgeklebt. Er sah das grinsende Gesicht mit dem offenen Mund dicht vor sich.
    Ein offener Mund!
    Zwei verdammt lange Zähne, die aus dem Oberkiefer hervorwuchsen. So waren Albträume zur Wahrheit geworden, denn dass er einmal von einem Vampir angegriffen werden könnte, das hätte er sich in seinen kühnsten Gedanken nicht ausgemalt.
    Justine streichelte ihr Opfer. Es war mehr die Berührung einer Raubtiertatze, und er schauderte zusammen. »Du wirst in ein neues Leben einsteigen«, flüsterte sie ihm zu. »Du wirst erleben, wie köstlich es sein kann, das
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