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Highland-Vampir

Highland-Vampir

Titel: Highland-Vampir
Autoren: Jason Dark
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weiß nur, dass Joshi diesen McClure als einen Supervampir angesehen hat. Und dass er versteckt worden ist. Fragt mich aber nicht, wie lange das schon zurückliegt.«
    »Das müssten doch die lebenden Clanmitglieder wissen«, sagte Suko.
    Ich war nicht so optimistisch. »Und wenn schon, Alter, müssen wir immer damit rechnen, dass sie ihr Wissen für sich behalten. Es gibt eben Vorgänge, an die man nicht so gern erinnert wird.«
    Ich nahm das wieder verschlossene Glas in die Hand und suchte nach einer Möglichkeit, es zu entsorgen. In der Nähe stand ein viereckiger Papierkorb aus Metall. Die Seiten waren durchsichtig und wie ein Gitter gebaut.
    Dort hinein warf ich das Glas und lächelte meinen Freunden zu. »Das war unser zweiter Sieg.«
    »Und wer schaffte den ersten?«
    »Du, Frantisek. Hättest du diesen Joshi nicht gepfählt, würden wir heute nicht hier stehen.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Suko warf einen Blick auf seine Uhr. »Ich denke, wir sollten uns allmählich in Bewegung setzen. Die Maschine wartet nicht auf uns.«
    »Okay!« Marek rieb seine Hände. »Der Highland-Vampir wartet.«
    Ich krauste die Stirn. »Freust du dich auf ihn?«
    »Irgendwie schon.«
    »Naja, jeder Typ ist eben anders. Und wenn man Pfähler genannt wird, dann muss man sich wohl auf einen Vampir freuen.«
    »Genau das ist es, Geisterjäger...«
    ***
    »Das ist ein Scheiß-Job!«, sagte Ethan Lumley und zog die Nase hoch, weil er unter einer Erkältung litt.
    »Der aber Kohle bringt«, meinte Nic Curtis.
    »Und das nicht zu knapp«, fügte Brian Wallace, der Dritte im Bunde, hinzu.
    Danach schlief das Gespräch zwischen den Männern ein. Sie hockten in einer Hütte zusammen, die mitten in der Einsamkeit der Highlands stand und mehr als Schutzhütte für Wanderer diente, die im Sommer und Herbst hier unterwegs waren.
    Zu dieser Jahreszeit – es war März – war die Gegend so gut wie verlassen. Man konnte den Eindruck bekommen, dass es überhaupt keine Menschen gab, die hier lebten, und auch die Natur wurde noch von den Armen des Winters umschlungen. In den letzten Wochen hatte es zwar nicht viel geschneit, aber der Schnee war noch nicht weggetaut und hatte sich auch in nicht so hohen Regionen gehalten.
    Auch um die Hütte herum lagen noch die bleichen Flecken wie riesige Fladen.
    Das alles sollte die Männer nicht kümmern, denn sie hatten nur ihren Job zu machen, nicht mehr und nicht weniger. Sie waren ausgesucht worden, weil sie weder Tod noch Teufel fürchteten. Und sie arbeiteten für die Personen oder Chefs, die sie am besten bezahlten. Dabei spielten Ehre und Moral keine Rolle. Als Söldner konnten sie es sich leisten, sich immer denjenigen auszusuchen, der sie am besten entlohnte. So hatten sie während des Balkan-Krieges mal auf der einen und dann wieder auf der anderen Seite gekämpft. Da waren sie eben alles andere als pingelig. Hauptsache, das Geld floss in die Tasche.
    Was sie hier oben für einen Job hatten, das wussten sie nicht mal. Ihr Anführer, Gil Lorenzo, hatte nur schwache Andeutungen gemacht. Es ging darum, jemanden zu finden und zu befreien. Das war alles.
    Eine einfache Aufgabe. Doch daran glaubten die Männer nicht. Sie kannten sich aus. Was sich oft so leicht anhörte, das entwickelte sich oft genug zu einem mörderischen Fall, bei dem es Tote gab und nur der Stärkere überlebte.
    Und sie hatten noch etwas erfahren. Gil Lorenzo war nicht der eigentliche Chef. Es gab jemand, der über ihm stand, den aber nur er kannte, was sich allerdings bald ändern sollte, denn er war unterwegs, um sich mit diesem Chef zu treffen.
    Nic Curtis zündete sich ein dünnes Zigarillo an und blies den Rauch gegen die Decke, die nicht mehr ganz dicht war, denn durch einige Lücken schimmerte Licht. »Was denkt ihr, wer uns hier engagiert hat?«
    »Wir sind in Schottland«, meinte Wallace, ein Typ mit dunklen Haaren und Drei-Tage-Bart. Er war knochig und zäh und ein verdammt guter Gewehrschütze.
    »Na und?«
    Wallace schaute Curtis an. »Da regieren noch Clans. Die haben weiterhin zu sagen und sind sich oft nicht grün. Es kann sein, dass wir engagiert worden sind, um bei dem einen oder anderen etwas zurechtzurücken.«
    Curtis musste lachen. Er war der Kleinste und hatte schon als Kind unter Haarausfall gelitten. Seit seiner Pubertät begleitete ihn eine Glatze, und die lag jetzt über 20 Jahre zurück. Um den Kopf zu schützen, trug er stets eine Mütze. Die meisten unterschätzten ihn. Wenn er loslegte, dann killte er sich in
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