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Highland-Vampir

Highland-Vampir

Titel: Highland-Vampir
Autoren: Jason Dark
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das in diesen Egeln gespeichert ist«, hielt Suko fest.
    »Anders kann man es nicht sehen.«
    Mein Freund schaute mich an und lächelte hintergründig. »Das sollten wir doch testen.«
    Marek musste leise lachen. »Warum, glaubt ihr, habe ich euch die Egel wohl mitgebracht?« Er zwinkerte mir zu. »Jetzt bist du an der Reihe, John.«
    »Meinst du mein Kreuz?«
    »Klar.«
    Ich nickte, denn dieser Gedanke war längst in mir aufgetaucht. Noch hatten wir Zeit, und wir hielten uns zudem an einem günstigen Platz auf. Wer hier stand, den interessierte keinen der anderen Gäste.
    Das Kreuz hatte ich schnell hervorgeholt. Marek half mir und drehte den Deckel ab. Wir rückten noch enger zusammen, schauten von oben her in das Glas und beobachteten die Tiere, die mehr schwarz als rot aussahen, aber durch die Bank hinweg sehr dick wirkten, weil sie sich mit Blut vollgesaugt hatten.
    Ein Egel war besonders vorwitzig. Obwohl die Innenwand sehr glatt war und er kaum Halt bekam, schaffte er es doch, an ihr in die Höhe zu klettern. Er wollte raus, vielleicht roch er uns Menschen.
    »So war es auch bei Joshi. Er hat sie kommen lassen und dann zugegriffen.«
    »Verlange das nur nicht von mir«, sagte ich.
    »Wäre auch nur ein Nachtisch«, meinte Marek.
    Ich schaute von oben her in das Gewimmel hinein. Das Kreuz hielt ich inzwischen in der rechten Hand. So hatte ich es nicht in die Nähe des Gewimmels gebracht. Es passte mir ehrlich gesagt nicht, das Kreuz dort hineinstecken zu müssen, aber es gab keine andere Möglichkeit. Mein Talisman hatte ja schon einiges hinter sich gebracht, aber noch nie gegen Blutegel gekämpft.
    Dem einen Tier folgten andere. Es war so etwas wie ein Vorreiter gewesen. Die Egel schoben sich hoch.
    Es gab dort tatsächlich die unterschiedlichsten Formen zu sehen. Die meisten erinnerten mich an Würmer, aber es gab auch andere Tiere, die mehr einen eiförmigen Körper aufwiesen.
    »Willst du sie rauslassen?«, fragte Suko.
    »Bestimmt nicht.«
    »Dann sieh mal zu.«
    Er hatte ja Recht. Es musste etwas mit diesen verdammten Mistdingern passieren.
    Wenig später schwebte das Kreuz mit dem langen Balken zuerst über der Öffnung. Drei Augenpaare schauten genau nach, um die Reaktion der Egel zu erleben.
    Es passierte nicht viel. Nur dass der erste Egel seinen Weg an der Innenwand nicht mehr fortsetzte. Auch die anderen Tiere erstarrten, und ich merkte jetzt, dass sich mein Kreuz erwärmte.
    »Und?«, flüsterte Suko.
    »Das Kreuz wird warm.«
    »Super.«
    Für mich gab es kein Zurück mehr. Ich tunkte den langen Balken so tief wie möglich in das Glas hinein, und so kam es zwangsläufig zu einer ersten Berührung.
    Es war perfekt, wie man so schön sagt. Plötzlich veränderten sich die Egel, und dabei wurde keiner verschont. Sie zuckten, sie bockten, auf ihren Körpern verschwand die Nässe, und sie trockneten so schnell aus, dass wir es kaum mitbekamen.
    Zugleich mussten sie von einer Hitze erwischt worden sein, denn sie verbrannten innerlich. Rauch stieg in die Höhe und damit der Öffnung des Glases entgegen.
    Ein ekliger Geruch drang uns entgegen – wie der von brennendem Blut. Einfach widerlich. Wir drehten unsere Köpfe weg, um den dünnen Rauchfäden zu entwischen.
    Ich zog das Kreuz wieder hoch.
    Marek griff zum Deckel. Er drehte ihn fest und nickte. »Das ist es dann wohl gewesen.«
    Wir bückten uns etwas und konnten durch die Glaswände sehen, was noch im Innern ablief. Da hatten sich die Egel zu einer Masse zusammengeballt, die von grauen Rauchschwaden umgeben war. Sie trockneten immer mehr aus und wurden zu einer fast farblosen Masse, die den runden Boden bedeckte.
    Mehr blieb nicht zurück...
    Frantisek Marek lachte und klatschte in die Hände. »Das ist genau das, was ich wollte.« Er klopfte mir auf die Schulter. »Super, so kann man sie entsorgen.«
    »Leider werden es nicht die Einzigen gewesen sein, fürchte ich. Ich glaube nämlich nicht, dass diese recht wenigen Blutegel den gesamten Inhalt des Vampirkörpers in sich aufgesaugt haben. Ich denke eher daran, dass sie nur ein Teil des Ganzen sind.«
    »Dann müssen wir die anderen eben finden.«
    »Und wo?«
    Marek lachte. »Das schaffen wir schon. Bis Schottland ist es nicht mehr weit. Und was dieser Joshi geschafft hat, das sollte auch für uns kein Problem darstellen.«
    »Da hat er Recht«, murmelte Suko.
    »Und du hast nichts gefunden, was uns weiterhelfen könnte?«, fragte ich den Pfähler.
    »Nein. Es ging dann alles zu schnell. Ich
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