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Highland-Vampir

Highland-Vampir

Titel: Highland-Vampir
Autoren: Jason Dark
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»Aber es gibt genügend andere Namen. Vielleicht sollte man mit einem der McClures Kontakt aufnehmen und sich erkundigen, ob über den Vorfahren Gordon überhaupt etwas bekannt ist.«
    »So einer wird gern verschwiegen«, meinte Suko. »Außerdem bin ich der Meinung, dass wir den Clan nicht schon vorher warnen sollen. Ich finde, wir sollten an Ort und Stelle mit den Recherchen beginnen.«
    »Und das ist westlich von Aberdeen«, sagte ich.
    »Ja, in den Grampian Mountains.«
    »Wie es aussieht, haben die McClures dort noch ihre Besitztümer und lassen es sich gut gehen.« Ich lächelte. »Aberdeen hat einen Flughafen, und von dort nehmen wir dann einen Leihwagen.«
    »Abgemacht«, sagte Suko.
    »Und ich werde alles ausdrucken lassen, was es über die McClures gibt«, schlug Shao vor.
    Damit waren die Dinge zunächst geregelt. Wir mussten uns nur Tickets besorgen, und zwar für drei Personen, denn Frantisek Marek würde ebenfalls mitfliegen.
    Wenn alles klappte, traf er am späten Vormittag in London ein. Am Mittag konnten wir weiter nach Aberdeen fliegen und von dort aus direkt zu den Besitztümern des Clans fahren, falls diese noch vorhanden waren; so genau war das nicht zu erkennen gewesen.
    »Dann habt ihr ja etwas vor«, sagte Shao, wobei ihre Stimme nicht eben begeistert klang.
    Ich zuckte die Achseln, und Suko lächelte nur.
    »Hat er denn ein Erbe hinterlassen?«, erkundigte sie sich.
    »Ein Erbe kann ja nur ein Toter hinterlassen. So jedenfalls ist die Regel.«
    »Und daran glaubst du nicht, John?«
    »Nein, nicht wirklich. Ich kann mir vorstellen, dass es den Highland-Vampir noch gibt, dass er nicht vernichtet ist, sondern in seinem Sarg aus Silber nur kaltgestellt wurde.«
    »Es gibt trotzdem ein Erbe«, sagte Suko. »Denk an die Blutegel.«
    »Genau. Und die liegen nicht nur einfach in der Landschaft herum. Ich gehe davon aus, dass jemand diese Egel gesammelt hat, um sie auch weiterzugeben.«
    »Dann müsst ihr den Sammler zuerst finden.«
    »Richtig, Shao, und das wird nicht einfach sein.« Ich versank für eine Weile in Nachdenken. »Und noch etwas kommt hinzu«, sagte ich dann mit leiser Stimme. »Es könnte sein, dass wir auf eine alte Bekannte treffen.«
    »Justine Cavallo?«
    »Genau, Suko, auf die blonde Bestie...«
    ***
    Manchmal kann man sich auf die Technik verlassen, dann klappt einfach alles wunderbar.
    So war es auch am nächsten Tag, als wir auf dem Flughafen auf Frantisek Marek, unseren rumänischen Freund, warteten. Die Maschine hatte nur eine Verspätung von wenigen Minuten. So konnten wir bis zum Start des anderen Fliegers alles in Ruhe angehen lassen und brauchten nicht in Hektik zu verfallen.
    Wie jeder andere Passagier musste auch Marek den Zoll passieren, was ohne Schwierigkeiten gelang. Er war jemand, der auffiel. Unser Freund gehörte nicht mehr zu den Jüngsten. Er war auch nicht besonders groß und bewegte sich immer leicht gebeugt. Das graue Haar hatte mittlerweile mehr eine weiße Farbe bekommen. Die Haut war durch Furchen gezeichnet, aber seine Augen blickten noch immer hellwach, und wenn es um Vampire ging, da war er wie ein Spürhund. Er jagte die Untoten, denen auch seine Frau zum Opfer gefallend war, schon seit Jahren und würde bis zu seinem Tod damit auch nicht aufhören. So kannten wir ihn. Da war er eben knochenhart.
    Wir hatten schon manch gefährliches Abenteuer überstanden, ob nun in Rumänien oder hier auf der Insel.
    Er hatte uns gesehen, winkte über die Absperrung hinweg und stand zwei Minuten später vor uns, die weiche Reisetasche an beiden Riemen haltend. Die Begrüßung wurde zur Umarmung, und Marek erklärte uns, wie froh er darüber war, uns gesund wiederzusehen.
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit«, sagte ich.
    »Nun ja, man tut eben, was man kann. In den letzten Wochen ist es ruhig gewesen. Schon zu ruhig.« Er schaute mich an. »Außerdem ist keiner bei mir erschienen, um mich zu pfählen.« Damit spielte er auf unseren letzten gemeinsamen Fall an, bei dem es Justine Cavallo beinahe gelungen war, uns gegeneinander auszuspielen.
    »Bereust du das?«, fragte ich grinsend.
    »Nicht so sehr, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Haben wir denn noch Zeit bis zum Abflug?«
    »Klar. Warum?«
    »Ich möchte euch etwas zeigen.« Er schaute sich um. »Wir sollten uns eine ruhige Ecke aussuchen, finde ich.«
    Dagegen hatten wir nichts. Außerdem würde uns ein Getränk gut tun. Wir fanden ein Steh-Bistro, und ich tigerte los, um den Kaffee zu
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