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Highland Secrets 2

Highland Secrets 2

Titel: Highland Secrets 2
Autoren: Elena McKenzie
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Gregori sah zum Fenster.
    Endlich fiel frischer Schnee. Leider kam der Schnee zu spät , um die Spuren der Frau zu verbergen. Er konnte seinen Bruder spüren. Er umstreifte Gregoris Haus schon eine geraume Zeit. Er hatte die Frau in Gregoris Obhut längst entdeckt. Jetzt war ohnehin egal, was sie wollte. Er würde sie nicht mehr in die Freiheit hinauslassen können. Nicht wo Mircae von ihr wusste. Es wäre ihr Tod, nur weil er, Gregori, Interesse an ihr gezeigt hatte.
    Er legte seine Hand unter ihr Kinn und blickte ihr tief in die Augen. „Du kannst nicht gehen. Dort draußen bist du in Gefahr. Nur ich allein kann dich jetzt noch schützen.“
    Die Frau befreite sich mit einem Rucken ihres Kopfes aus seiner Umklammerung. „Bring mich ins Dorf, dort findet sich bestimmt jemand, der mir helfen kann.“
    „Mein Bruder. Ich kann ihn spüren.“
    „Ich kenne deinen Bruder nicht. Warum sollte er mir etwas tun sollen?“
    „Schluss jetzt mit den Fragen. Du bleibst. Die Warnung das Haus zu verlassen, sollte dir genügen. Solange du hier drin bist, bist du sicher.“
    Gregori entfernte sich wieder von der Frau. Sie widersprach ihm und widersprach und zwang ihn dazu, sich ständig zu wiederholen. Ungehorsam kannte er nicht. Er konnte sich nicht dagegen wehren, aber ihr Duft nahm ihn gefangen. Er machte, dass er sie begehrte. Seine Reißzähne drückten schon wieder gegen sein Zahnfleisch und verlangten danach, in ihr weiches zartes Fleisch eindringen zu dürfen. So oft hatte er seinen Hunger schon seit Jahrhunderten nicht mehr stillen müssen. Zitternd ließ er sich zurück in den Sessel sinken.
    „Nun sag mir, was ist dieses Weihnachten, das dir so wichtig erscheint?“
    „Es ist das heiligste aller Feste. Der Tag Christi Geburt. Ein Fest, das man mit seinen Liebsten begeht.“
    „Erzähle mir von dir. Woher kommst du und warum bist du hier.“
    Sarah sah verwirrt zu Gregori auf. In seiner Stimme lag echtes Interesse. Aber eigentlich widerstrebte es ihr, einem Fremden private Dinge zu erzählen. Da sie sich aber davor fürchtete, dass er wieder so zornig reagieren könnte, beschloss sie ihm einfach zu erzählen, was er hören wollte. Sie war sich sicher, er würde sie ohnehin irgendwann töten. Vielleicht hielt es ihn ab, wenn er mehr von ihr wusste und sie besser kannte.
    „Ich lebe in Berlin und arbeite als Tierarzthelferin. Vor etwa zwei Jahren hat mein Mann sich von mir getrennt, weil er es nicht länger mit mir ausgehalten hat, weil ich innerlich tot bin, seit meine Eltern und meine Schwester bei einem Flugzeugabsturz in den Karpaten ums Leben gekommen sind. Man hat den Körper meiner Schwester niemals gefunden. Ich bin hier her gekommen, um ihnen näher sein zu können.“ Und vielleicht selber zu sterben, fügte sie in Gedanken an. Sarah rasselte jedes einzelne Wort kalt herunter, nur um die damit verbundenen Emotionen nicht zulassen zu müssen.
    Statt eines Wortes des Mitleids nickte Gregori nur, wirkte aber, als grübele er über etwas nach. „Ich glaube, mich zu erinnern. Vor vier Jahren etwa ist ein Flugzeug ganz in der Nähe abgestürzt.“ Da war mehr als er sagen wollte, da war Sarah sich sicher. Da lag etwas in seinem plötzlich verschlossenen Gesichtsausdruck. Er starrte in die Ferne, so als erinnere er sich an mehr als nur einen Absturz in der Nähe.
    War das der Grund dafür, dass er dieses Interesse an dieser Frau verspürte? Natürlich konnte Gregori sich an diesen Absturz erinnern. Dieser Absturz war der Grund für den Hass , der den Wahnsinn seines jüngeren Bruders antrieb. Und er Gregori trug die Schuld an diesem Wahnsinn.
    Gregori schloss die Augen und sog den Duft der Frau noch einmal ein. Es war ihm vorher nicht bewusst gewesen, aber jetzt, da er ihre Geschichte kannte, wusste er auch, warum ihr Duft ihn so angezogen hatte. Weil er dem Duft von Mircaes Gefährtin so ähnelte. Der Frau, deren Tod an Gregori haftete und ihn immer tiefer in den Abgrund zerrte, den Mircae schon am Tag ihres Todes hinabgestürzt war. Nicht Gregoris Interesse an der Frau trieb Mircae in ihre Nähe, sondern die Frau selbst.
    Er sah Sarah an und zum ersten Mal seit Jahrhunderten regte sich leise Panik in ihm. Er war schuld am Tod ihrer Schwester. Schlagartig verstand Gregori die Wellen der Wut gemischt mit blindem Verlangen, die durch das Blutband zwischen ihm und Mircae zu ihm gelangten. Mircae würde nicht aufgeben, ehe er die Frau besaß. Er würde sie also keinesfalls allein im Haus lassen können. So leid es
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