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Hier ist was faul!

Hier ist was faul!

Titel: Hier ist was faul!
Autoren: David Lubar
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Ladung halb zerkauter Salzstangen aus. Dann zeigte er auf mein mit Schwein und Milch bespritztes T-Shirt und kringelte sich vor Lachen auf dem Boden.
    »Die Maschine hat den Test offensichtlich nicht bestanden«, stellte Abigail fest.
    »Allerdings. Wenn du mich nicht gewarnt hättest, wären Mr Murphy und Dr. Cushing jetzt mit Teilen von mir eingesaut. Ich denke, wir sind quitt. Ich habe dich gerettet und jetzt hast du mich gerettet. Und vermutlich wird niemals irgendjemand meine Knochen stärken können.«
    »Darüber können wir uns später Sorgen machen«, sagte Abigail. »Schreib die Maschine noch nicht ab. Im Augenblick müssen wir uns jedoch mit Wichtigerem beschäftigen. Du kannst nicht gegen Rodney ringen.«
    »Wem sagst du das«, sagte ich.
    Mookie rappelte sich wieder auf und hielt eine Salzstange hoch. »Das wäre nicht schön.« Er brach die Salzstange in der Mitte durch. »Dafür würden wir eine Menge Kleber brauchen.«
    »Vielleicht ist das Essen bereit, rauszukommen«, sagte ich. Dann hätte ich wieder mein Normalgewicht.
    Wir gingen wieder zum Spielplatz hinter der Borloff-Schule. Ein paar Kinder glotzten, als ich mich kopfüber vom Klettergerüst hängen ließ. Sobald Mookie begann, auf meinen Bauch zu drücken, fingen sie an zu kichern und kamen zu uns rübergeflitzt.
    »Können wir mitspielen?«, fragten sie.
    »Na klar«, sagte Mookie. »Drückt so fest ihr könnt, aber stellt euch nicht direkt unter sein Gesicht. Er wird mächtig reihern.«
    Sie stellten sich zu ihm, streckten ihre kleinen Hände von der Seite her aus und drückten damit gegen meinen dicken Wanst. Es nützte überhaupt nichts.
    »Es ist noch nicht fertig«, sagte Abigail, als ich wieder runterkletterte.
    »Gibt es nicht noch irgendeine Möglichkeit, das Ganze zu beschleunigen?«, fragte ich.
    »Wärme vielleicht. Du solltest ein heißes Bad nehmen. Und wenn du ins Bett gehst, leg dir eine Wärmflasche auf den Bauch. Aber sei vorsichtig. Du darfst nicht zu viel Druck ausüben.«
    »Unter diesen Umständen probiere ich alles.«
    Ich konnte es kaum noch erwarten, endlich die Schweinestückchen loszuwerden, musste aber zuerst noch was Wichtiges erledigen. Ich setzte mich an den Computer und rief Abigails Onkel über Internet an.
    »Der Typ, der ihnen die Leichenblume gebracht hat – was hatte der für einen Akzent?«
    »Ich konnte ihn nicht zuordnen«, sagte er. »Vielleicht irgendwo aus Osteuropa oder dem Mittelmeerraum.«
    »Keinen britischen?«, fragte ich. »So ähnlich wie der bei der Dauerwerbesendung für Staubsauger?«
    »Keinesfalls.«
    »Hatte er rote Haare, große Ohren und grüne Augen?«, fragte ich.
    »Ich meine, er hatte einen Glatzkopf und braune Augen«, sagte Abigails Onkel. »An seine Ohren erinnere ich mich ganz genau. Sie waren winzig.«
    »Danke.« Ich legte auf und ging ins Bad, um mich zu waschen und meinen aufgedunsenen Bauch in warmem Wasser einzuweichen. Ich wünschte, ich könnte auch mein Gehirn einweichen und all die Gedanken fortspülen, die ständig darin rumdümpelten.
    An diesem Abend blieb ich so lange in der Badewanne, dass Dad an die Tür klopfte und fragte, ob es mir gut ginge.
    »Ich entspanne mich nur«, sagte ich. »Es war eine lange Woche.«
    »Ich weiß, Champ«, antwortete mein Dad. »Lass dir Zeit.«
    Champ? So hatte er mich noch nie genannt. Aber ich würde nicht anfangen, darüber nachzudenken. Ich musste mich mit viel wichtigeren Dingen befassen. Sollte ich das Essen in meinem Magen nicht loswerden, musste ich einen anderen Ausweg aus dem Schaukampf finden.
    Und ich musste entscheiden, was ich mit dem BUM machen sollte. Ich war mir immer noch nicht sicher, ob ich ihnen vertraute. Dass nicht Mr Murphy Abigails Onkel die Leichenblume gegeben hatte, bedeutete nicht, dass es nicht ein anderer Mitarbeiter vom BUM gewesen sein konnte. Sie behaupteten, dass sie die Welt verbessern wollten, aber ich hatte nichts gesehen, das auch nur ansatzweise bewies, dass sie irgendetwas Gutes taten. Und sie hatten mich mit einem Trick dazu gebracht, ein Regierungsgebäude zu beschädigen.
    Als es Zeit war, ins Bett zu gehen, machte ich mir noch eine Wärmflasche. Ich blieb im Bett und ließ sie die ganze Nacht auf meinem Bauch liegen. Er machte eine Menge Gluckergeräusche. Ich hoffte, es würde funktionieren.
    Sobald es hell wurde, zog ich mich an. Ich wollte zum Spielplatz. Schließlich konnte ich mir auch selbst auf den Bauch drücken. Vielleicht war das Essen endlich bereit, rauszukommen.
    Dad
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