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Hier hat s mir schon immer gefallen

Titel: Hier hat s mir schon immer gefallen
Autoren: Annie Proulx Melanie Walz
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das Verwandte von Dad wären«, sagte er. »Hätte mir gut gefallen, Verwandte mit einer Ranch zu haben. Ich spielte schon mit dem Gedanken, Cowboy zu werden. Aber sie hat gesagt, Dad wäre ein Waisenkind, wir hätten keine Verwandten und das mit dem Namen wäre nur ein Zufall. Sagte sie.«
     
    Beim Abendessen begann Church Bollinger, nachdem Forrie Wintkas dramatisches Ableben ein weiteres Mal durchgekaut worden war, seine Reisen in den kanadischen Rocky Mountains zu schildern.
    »Wir fliegen hin und nehmen dann einen Mietwagen, statt den ganzen Weg zu fahren. Die Interstates sind das Letzte. Und mein Frauchen hatte eine Schwäche für nette Hotels. Also sind wir nach San Francisco geflogen, um von dort aus die Küste entlangzufahren. Haben in Hollywood Station gemacht. Dachten, wir könnten das echte Hollywood zu sehen bekommen. Riesige Säulen aus Beton. Als wir weiterfahren wollten, stieß ich zurück, und es krachte, und ich kam nicht aus der Parklücke raus. Irgendwann habe ich es geschafft, aber die Tür von meinem Leihwagen hatte einen dicken Kratzer. Na ja, ich habe eine Dose Lack gekauft und den Kratzer lackiert, so dass nichts mehr zu sehen war. Habe den Wagen in San Diego abgegeben. Und auf einen Brief von derVerleihfirma gewartet, aber die haben nichts von sich hören lassen. Ein andermal hatte ich einen Wagen gemietet, der einen Sprung in der Windschutzscheibe hatte. Ich habe gefragt, ob das die Sicherheit beeinträchtigen würde, und der Typ von der Leihwagenfirma hat mich nur angesehen und nein gesagt. Ich bin losgefahren, und es gab keine Schwierigkeiten. Genauso, als wir in Europa waren. In Spanien haben wir uns die Stierkämpfe angesehen. Nach zwei Kämpfen sind wir gegangen. Ich wollte wissen, wie es ist.«
    »Und, tun sie den Stieren weh?«, fragte Mehlgesicht.
    Mr. Bollinger, dessen Gedanken mit Leihwagen beschäftigt waren, gab keine Antwort.
     
    Als Berenice Chad Grills von Mr. Forkenbrock erzählte, der für Chads Urgroßeltern gearbeitet hatte, zeigte er Interesse und sagte, er wolle sie danach fragen, wenn er sie das nächste Mal besuchte. Er sagte, er hoffe, Berenice habe nichts gegen das Leben auf einer Ranch, denn er mache sich Hoffnungen, die Ranch zu erben. Er forderte Berenice auf, so viel wie möglich über Mr. Forkenbrocks Zeit auf der Ranch herausfinden. Manche dieser hinterhältigen alten Knacker brachten es fertig, mit gefälschten Unterlagen über ausstehende Lohnzahlungen Anspruch auf eine Ranch zu erheben. Jedes Mal, wenn Beth mit ihrem Kassettenrecorder kam, hatte Berenice im Flur vor Ray Forkenbrocks Zimmer etwas zu tun und wartete darauf, dass er von der schönen Ranch erzählen würde, die eigentlich ihm gehörte. Was Chad dann tun würde, wusste sie nicht.
     
    Ray sagte: »Ich glaube, als Mutter von den Forkenbrocks aus Dixon hörte, vermutete sie schon, dass irgendwas nicht stimmte, denn sie hat der Dame aus Farson geschrieben und ihr für das schöne Essen gedankt. Ich glaube, sie wollte sich mit ihr anfreunden, um auf diese Weise mehr über die Leute aus Dixon herauszufinden, aber soweit ich weiß, kam nichts dabei heraus. Allerdings hatte ich mir gemerkt, dass wir nicht die einzigen Forkenbrocks waren.« Beth war froh, dass er diesmal nicht so viele Pausen machte, sondern sein Leben abrollen ließ, ganz in das Erzählen vertieft.
    »Der letzte Schultag war ein Ausflug mit Picknick. Meistens gingen alle mit, denn damals waren die Schulen noch klein und überall verstreut. Als ich zwölf war, gab es nur drei Schüler in der siebten Klasse - mich, eine meiner Schwestern, die eine Klasse übersprungen hatte, und Dutchy Green. Wir waren ganz aus dem Häuschen, als wir erfuhren, dass unser Ausflug zu der alten Hütte von Butch Cassidy an der Grenze nach Colorado führen sollte. Die Lehrerin Mrs. Ratus ließ die Karte von Wyoming aufhängen und zeigte uns, wo die Hütte war. Und am unteren Ende der Karte sah ich das Wort Dixon. Dixon! Dort lebten die geheimnisvollen Forkenbrocks. Dutchy war mein bester Freund, und ich erzählte ihm alles, und wir überlegten, wie man den Bus dazu bringen konnte, in Dixon zu halten.Vielleicht gab es ja irgendwo einen Wegweiser zur Forkenbrock-Ranch«, sagte er.
    »Aber unser Bus hielt dann sowieso in Dixon, weil es irgendwelche Probleme gab«, sagte er.
    »Die Autowerkstatt in Dixon sah richtig gut aus. Es war eine frühere Schmiede mit dem alten Amboss und dem großen Blasebalg, und wir machten uns daran zu schaffen und spielten, wir
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