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Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Kristallscheiben heraus.
    VERRAT!, gellte es in meinem Kopf. ER TRÄGT DIE SIEGEL BEI SICH. HALTET IHN AUF!
    Ein rötlicher Lichtblitz zuckte wie ein Flammenspeer aus dem glosenden Auge eines Thul Saduun und raste auf Joshua zu, doch der Junge erkannte die Gefahr und warf sich blitzschnell zur Seite. Der Lichtblitz traf drei der in seiner Nähe stehenden Besessenen und ließ sie binnen eines Sekundenbruchteils zu Asche zerfallen. Keiner der anderen reagierte darauf.
    Mit einer Rolle kam Joshua wieder auf die Beine. »Das ist dafür, dass ihr mich verraten habt!«, brüllte er, holte weit aus und schleuderte alle acht Scheiben auf einmal in Richtung der Thul Saduun im gleichen Moment, in dem ihn gleich drei der Flammenstrahlen trafen und verbrannten.
    »Nein!«, schrie ich, aber mein eigener Schrei wurde von einem vielfachen, grellen Kreischen in meinem Kopf übertönt. Die Scheiben rasten auf die Thul Saduun zu, begannen noch im Flug zu glühen und verwandelten sich in winzige, grünlich wabernde Tore. Immer noch rasend vor Wut, aber auch vor Furcht kreischend, stoben die Thul Saduun auseinander.
    Nur wenige Schritte von ihnen entfernt, stürzten die Scheiben zu Boden. Der grünliche Schein dehnte sich aus, verband sich zu einem einzigen großen Tor. Wie von einem Sog wurden die schattenhaften Dämonen erfasst und auf das Tor zugerissen, doch sie kämpften verbissen dagegen an.
    Und sie waren stärker!
    Sie stemmten sich nicht nur gegen den Sog, sondern ich sah, dass sie es auch schafften, wieder Stück für Stück von dem Tor zurückzuweichen.
    In diesem Moment sprang Merlin auf. Wie ein goldfarbener Blitz raste er auf die Dämonen zu, doch noch bevor er sie erreichte, begann er sich zu verändern. Zu schnell, als dass ich die Veränderung wirklich mit Blick hätte verfolgen können, wurde aus dem Kater ein mehr als drei Meter großer Gigant, ein krakenköpfiges Ungeheuer mit gelb glühenden Augen, in denen das Feuer der Hölle zu brennen schien, und riesigen, ledrigen Schwingen.
    Der UNAUSSPRECHLICHE!
    Und mit einem Mal fiel mir alles wieder ein, was er vorübergehend aus meinem Gedächtnis gelöscht hatte: wer er war, der Pakt, den er mit Cthulhu geschlossen hatte, und …
    Du musst zurück in die Vergangenheit, Robert, in die Schwarze Pyramide! Jetzt sofort, oder alles war vergebens!, gellte seine Stimme in meinen Gedanken, während er sich auf die Thul Saduun stürzte und sie auf das Tor zutrieb.
    Einen Moment lang starrte ich benommen zu den kämpfenden Dämonen hinüber und versuchte zu begreifen, was er von mir erwartete. Um auf die gleiche Art wie bisher in die Vergangenheit zu gelangen, musste ich einschlafen, aber wie sollte ich das jetzt und hier, gewissermaßen auf Kommando …
    »Rowlf!« Verzweifelt blickte ich mich nach dem Hünen um. Ich entdeckte ihn an dem grässlich veränderten ehemaligen Altarstein, wo er gerade dabei war, Howards Fesseln mit einem Messer zu durchtrennen, und stürmte auf ihn zu.
    »Schlag mich bewusstlos!«, brüllte ich ihn an. »Schlag zu, los!«
    »Wat?« Verständnislos starrte er mich an.
    »Tu es einfach!«, schnappte ich und warf einen Blick zu den Dämonen hinüber. Der rasenden Wut des UNAUSSPRECHLICHEN waren auch die Thul Saduun nicht gewachsen. Sie hatten das Tor bereits fast erreicht. »Schnell, Rowlf, ich flehe dich an. Ich muss in die Vergangenheit und nur so -«
    Die Verblüffung in seinem Blick wich jähem Verstehen und das Letzte, was ich sah, war eine Faust von der Größe einer Bratpfanne, die auf mein Gesicht zuraste, dann wurde es dunkel um mich.
     
    Ich wusste nicht, wie lange ich bereits wartete. Die Zeit hatte jegliche Bedeutung für mich verloren. Reglos, ohne bewusste Kontrolle über meinen Körper stand ich da, unmittelbar vor dem Relief, in der rechten Hand eines der beiden noch verbliebenen Siegel. Die zweite Kristallscheibe befand sich in der Hand Langleys, der nur wenige Schritte von mir entfernt stand.
    Dann, nach Sekunden oder auch Stunden, veränderte sich etwas. Ein grünliches Leuchten breitete sich zwischen uns aus, das Tor öffnete sich. Gleichzeitig begannen auch die Scheiben in unseren Händen zu leuchten. Ich spürte weder Hitze noch Kälte, nur ein nicht einmal unangenehmes Kribbeln in meinen Fingern. Das Leuchten der Scheiben verband sich mit dem des Tores und dann …
    Ein unmenschlicher, gellender Schrei aus rund einem Dutzend nicht menschlicher Kehlen schien mir den Kopf zu zerreißen. Inmitten des Tores entstanden Dinge,
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