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Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I

Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I

Titel: Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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wirbelte davon. Feuer regnete rings um Howard zu Boden, traf seine Kleider, sein Haar und sein ungeschütztes Gesicht und die Luft war plötzlich so heiß wie flüssiges Feuer. Gleichzeitig begann Priscylla zu wanken, dann kippte sie wie eine Puppe, die aus dem Gleichgewicht gebracht war, zur Seite. Noch im Fallen flammte sie wie eine Fackel auf und zerfiel zu Asche, bevor sie den Boden erreichte.
    Aber das SIEGEL fiel nicht.
    Es hing schwerelos in der Luft, gehalten von dreizehn dünnen, grellweißen Bahnen aus Licht, und es begann noch weiter zu wachsen! Es pulsierte, schlug wie ein giftgrünes kristallenes Herz und bei jedem Schlag wuchs sein Umfang.
    Zu spät! Er hatte sich zu lange um Robert gekümmert und dadurch den Bruchteil einer Sekunde zu spät gehandelt. Zu spät. Es war alles umsonst gewesen!
    Plötzlich mischte sich ein widerwärtiger, heulender Laut in das Zischen der Blitze und den dumpfen Herzschlag des SIEGELS.
    Es war noch nicht vorbei; im Gegenteil – es begann erst richtig!
    Was Howard zuvor schon einmal zu sehen geglaubt hatte, wurde Wirklichkeit. Der Kreis schloss sich. Die Gegenwart hatte ihn eingeholt.
    Die Blitze hatten nur den Weg bereitet. Sie bildeten Tunnel über Raum und Zeit hinweg; Korridore, durch die die GROSSEN ALTEN ihre Kerker zwischen den Dimensionen verließen! Er sah, wie sich einer der Blitze weitete, von einer dünnen, gleißenden Linie zu einem Strich wurde, dann zu einem Schlauch, einer sich windenden, zuckenden Arterie aus Energie, in deren Inneren etwas herankroch. Etwas Gigantisches, Wurmartiges mit schwarzer, schimmernder Schuppenhaut, eine unbeschreibliche Spottgeburt mit peitschenden Schlangenarmen und zahllosen schnappenden Mäulern, riesig, formlos und so abscheulich, dass sein bloßer Anblick tödlich war. Obwohl er das Scheusal hinter dem wabernden Vorhang aus Energie nur als Schemen erkennen konnte, trieb das Bild Howard fast in den Wahnsinn und wahrscheinlich war der Umstand, dass er es nicht genauer sah, auch der einzige Grund, aus dem er diese Sekunde überlebte, denn die GROSSEN ALTEN waren Wesen, deren bloßer Anblick den Wahnsinn brachte.
    Ein zweites, fast noch abscheulicheres Ungeheuer kroch durch den nächsten Blitz heran und näherte sich dem SIEGEL, das mittlerweile fast die halbe Bibliothek ausfüllte, ein drittes … viertes … Cthulhu, Azathoth, Shub-Niggurath, Shudde-Mell und YOG-SOTHOTH, das ganze Bestiarium einer seit zweihundert Millionen Jahren untergegangenen Epoche …
    SIE KAMEN ZURÜCK!
    Der Gedanke lähmte Howard derartig, dass er die unmittelbare Gefahr, in der er sich noch immer befand, völlig vergaß. Er fand erst in die Wirklichkeit zurück, als er Rowlf gellend aufschreien hörte, gewahrte aus den Augenwinkeln ein Huschen und warf sich instinktiv nach links.
    Die Bewegung rettet ihm das Leben.
    Der sengende Flammenblitz des in der Tür aufgetauchten Wächters brannte ein kopfgroßes Loch in den Boden neben ihm. Ein monströser, missgestalteter Schatten glitt auf ihn zu und ein ungeheuerlicher Fuß aus schwarzem Teer stieß nach seinem Gesicht. Howard versuchte auch diesem zweiten Angriff auszuweichen, schaffte es jedoch nicht ganz und wurde mit der Wucht eines Vorschlaghammers an der Seite getroffen.
    Er stürzte und als er sich herumwälzte, sah er direkt vor seinem Gesicht etwas Kleines, Graues. Den Sternenstein, den Rowlf ihm zugeworfen hatte.
    Howards Hand schloss sich um den kleinen Stein. Er warf sich kraftvoll herum und bewegte den Arm in einer weit ausholenden, schwungvollen Bewegung nach oben. Der Wächter schien die Gefahr, die ihm von dem harmlos aussehenden Stein drohte, instinktiv zu spüren, denn er setzte seinen begonnenen Angriff nicht fort, sondern prallte im Gegenteil mitten in der Bewegung zurück, als Howard den Stein schleuderte.
    Und damit besiegelte die Kreatur nicht nur ihr eigenes Schicksal …
    Direkt über Howard kroch eine weitere schwarze Spottgeburt durch einen der Blitzkanäle heran, vielleicht die letzte der dreizehn höllischen Gottheiten – und der Wächter taumelte in seiner Furcht direkt in die Bahn des Blitzes hinein!
    Für den Bruchteil einer Sekunde schienen die beiden grässlichen Kreaturen miteinander zu verschmelzen. Der GROSSE ALTE war der Wächter und der Wächter der GROSSE ALTE; Schöpfer und Geschöpf wurden eins. Genau in diesem Augenblick traf der Sternenstein von M’nar die Brust des entsetzlichen Zwitterwesens – und vernichtete beide.
    In seiner Urgestalt wäre der GROSSE ALTE
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