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Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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unbewusst folgte.
    „Sie sind heute Abend meine Tischdame“, erklärte er weich. „Und ich bin entzückt, eine nettere Gesellschaft könnte ich mir kaum denken.“
    Helen murmelte irgendetwas Unverständliches und fand sich gleich darauf an der Seite des Mannes sitzend wieder. Kaum nahm sie bewusst war, was sie aß, obwohl das Essen gut war, wie von allen Seiten lobend versichert wurde. Sie hörte fasziniert den Erzählungen des Mannes zu, auch wenn sie später nicht mehr hätte sagen können, worüber er gesprochen hatte. Es schien wirklich wie Hexerei, und irgendwann erwachte sie wie aus einem Traum, weil das Essen beendet war und alle aufstanden.
    Sir Thomas zog sie am Ärmel, sein Gesicht sah ausgesprochen ernst und fast wütend aus.
    „Was ist eigentlich los mit Ihnen?“, fragte er barsch, als sie auf seine erste Frage überhaupt nicht reagierte.
    Nur langsam kam Helen wieder voll zu sich und schaute sich verwirrt um.
    „Ich - weiß nicht“, erwiderte sie zögernd.
    „Worüber haben Sie mit O’Bannon gesprochen?“, wollte Harding wissen.
    „Er - er hat etwas erzählt“, sagte Helen langsam. Dann strich sie sich mit Hand über die Stirn. „Aber ich weiß nicht mehr, worüber.“
    Harding fasste Helen hart am Arm. „Lassen Sie uns gehen, Sie müssen schleunigst raus hier. Es scheint fast, als wären Sie beeinflusst worden.“
    „Ich? Beeinflusst? Bei Ihnen piept es wohl. Nur weil ich mich nicht an belangloses Geplauder erinnern kann?“
    „O’Bannon hat noch nie belanglos geplaudert“, erwiderte Harding hart. „Und wenn Sie sich nicht mehr erinnern können, dann sind Sie beeinflusst worden, das ist doch klar, oder?“
    „Sonnenklar. Und morgen steht Elvis aus dem Grab auf“, erwiderte sie zynisch. „Machen Sie sich doch nicht lächerlich, Sir Thomas. Wie und warum sollte O’Bannon mich beeinflusst haben? Nennen Sie mir einen gescheiten Grund dafür.“
    „Ist das nicht vollkommen klar? Wenn Sie sich an nichts erinnern können, dann ist es Ihnen auch unmöglich, einen Bericht für Ihre Zeitung zu schreiben.“
    „Bilder sind unbestechlich“, meinte Helen. „Und ich habe schon eine Menge davon geschossen.“
    „Sind Sie wirklich sicher?“, fragte Sir Thomas fast lauernd.
    „Wollen Sie den Beweis? Hier, sehen Sie nach, es müssten schon mehr als zehn Fotos sein.“
    Harding schaute auf die Anzeige der Kamera und lachte kurz und bitter auf. „Sehen Sie selbst, Helen, zwei - nicht mehr als zehn.“
    Verstört schaute sie selbst nach, schüttelte dann den Kopf und blickte noch einmal genauer hin. „Die - die Anzeige spinnt wahrscheinlich“, erklärte sie zögernd.
    „Ja natürlich. Und - wie sagten Sie gerade so schön, morgen steht Elvis aus dem Grab auf.“
    „Ich verstehe das nicht“, schimpfte Helen und fummelte an dem Apparat herum. Harding nahm ihr sanft die Kamera aus der Hand. „Helen? Helen! Lassen Sie es. Irgendetwas stimmt hier nicht. Kommen Sie, wir wollen gehen.“
    Aber es schien zu spät zu sein, um sich unbemerkt zu verdrücken. Mit breitem Lächeln tauchten Dalrina, O’Bannon und Moira Winters auf, um ihre Gäste in einen anderen Raum zu führen.
    „Die Gildenmeisterin hat beschlossen, Ihnen beiden einen besonderes Genuss zu bieten“, erklärte Dalrina freudestrahlend auf eine Handbewegung von Moira hin. „Sie dürfen Zeuge einer Beschwörung werden.“
    Da Helen und Sir Thomas sich nicht besonders begeistert zeigten, setzte die Hexe hinzu: „Das ist eine ganz besondere Ehre und eigentlich nur für Eingeweihte zugänglich. Sie werden die ersten sein, die anwesend sein dürfen, ohne zur Gilde zu gehören.“
    „Ich bin beeindruckt“, sagte Sir Thomas etwas mühsam.
    „Kommen Sie, meine Liebe“, sagte O’Bannon sanft und nahm Helen beim Arm. Sie folgte ihm wie verzaubert. Den überaus besorgten Blick von Sir Thomas bemerkte sie nicht mehr.
     
    *
     
    Der Raum war dunkel wie ein Kinosaal. Helen spürte mehr als sie sah, dass sich viele Menschen darin befanden, die sich sehr ruhig verhielten. Ganz am Ende des Raumes stand ein Tisch, auf dem eine kleine einzelne Kerze brannte, das war das einzige Licht. O’Bannon führte Helen zu einem Stuhl in der Nähe des Tisches, hieß sie sich setzen und ließ sie dann allein. Gleich darauf wurde Sir Thomas von Moira hereingeführt. Der Wissenschaftler setzte sich neben seine Freundin und versuchte ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Doch Dalrina stand plötzlich wie aus dem Boden gewachsen neben ihnen und bat mit einem auf
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