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Hexenhammer: Historischer Roman (German Edition)

Hexenhammer: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Hexenhammer: Historischer Roman (German Edition)
Autoren: Elmar Bereuter
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verkündigt werden, dass jeder, der solche oder ähnliche Dinge für möglich hält, den Glauben verliert, und dass, wer nicht den rechten Glauben an Gott bat, nicht von Gott, sondern von dem an den er glaubt, das heißt des Teufels ist. Denn von unserem Herrn steht geschrieben: ›Alle Dinge sind von Ihm erschaffen.‹ Wer immer deshalb glaubt, dass etwas gemacht werden kann, oder dass irgendeine Kreatur zum Besseren oder Schlechteren verändert oder in eine andere Gestalt verwandelt werden kann außer von Gott selbst, der alles geschaffen hat und durch den alle Dinge erschaffen wurden, der ist ohne Zweifel ein Ungläubiger.«
    Decretum Gratiani
    Erster Teil der Zusammenfassung des Kirchenrechtes in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Benannt nach dem Mönch und Rechtsgelehrten Gratian in Bologna. Obwohl dieses Werk eine Privatarbeit war, verdrängte es bald frühere Sammlungen und erhielt einen autoritativen Status. Aufnahme des Canon episcopi um 1140. Der Glaube an Glück bringende »Holde« wurde mit zwei, der Glaube an fliegende und verderbende »Unholde« mit sieben Jahren Kirchenbuße belegt.
    Directorium inquisitorum
    Handbuch für Inquisitoren des Spaniers Nicolaus Eymericus († 1399). Sammlung kirchenrechtlicher Texte, beschreibt auch das Verhältnis zwischen kirchlichen und weltlichen Machthabern. Eines der ersten gedruckten Bücher, letzte Auflage 1607.
    Dominikaner
    Orden der Predigerbrüder. Gegründet 1214 von Dominikus Guzman aus Caleruega. Die Mitglieder sind zur radikalen Armut verpflichtet. Im Mittelpunkt standen Predigertätigkeit, Schulung und Bildung. Nachdem sich die bischöfliche Inquisition als nicht sehr effektiv erwies, wurde 1231 der Orden mit der Leitung der Inquisition beauftragt.
    Franziskaner
    Orden der Minderbrüder (Minoriten). 1209 gegründet von Franz von Assisi (Francesco Bernadone). Mitglieder sind wie die Dominikaner der absoluten Armut verpflichtet. Prediger unter den Armen, Forderung nach Askese und körperlicher Arbeit. Betonung der Verbundenheit der belebten und unbelebten Schöpfung. Ebenfalls mit der Inquisition betraut, wenn auch in geringerem Umfang als die Dominikaner.
    Häretiker
    Verkünder oder Anhänger einer Irrlehre. Aus griech. »Hairetikos« – »Parteiischer Mensch«, aber auch »Sektierer«. Im Neuen Testament Bezeichnung für eine religiöse Partei wie z. B. die der Sadduzäer oder Pharisäer.
    Hexe
    Erste urkundlicher Nachweis der Bezeichnung 1419. Vermutlich von »Hagazussa« – »Zaunreiterin«. Von Hag = Zaun, Hecke.
    Hussiten
    Anhänger des Johannes Hus (1369-1415). Forderten die kirchliche Lehre auf den strikten biblischen Grundlagen, das freie Recht zur Predigt und das Ende der Pfründe für Geistliche. Neben sozialen Anliegen vertraten sie auch nationale tschechische Forderungen und betrieben die Loslösung von der deutschen Herrschaft.
    Inquisition
    (v. lat. »inquirere« – »aufsuchen, prüfen«)
    Bis zum 12. Jahrhundert war die Überwachung der kirchlichen Lehrmeinung und deren Verkündigung Aufgabe der Bischöfe. Abweichungen wurden im Regelfall mit kirchlichen Bußen, Klosterhaft oder schlimmstenfalls Exkommunikation geahndet. Mitte des 12. Jahrhunderts begannen die großen Ketzerbewegungen der Katharer und Waldenser zur ernsten Bedrohung der Kirche und damit auch der weltlichen Mächte zu werden.
    Unter Theodosius I. wurde das Christentum zur Staatsreligion, wodurch nun die Rechtsprechung und Aburteilung bei den weltlichen Gerichten lag. Innozenz III., ein juristisch ausgebildeter Papst, führte das Inquisitionsverfahren ein, vorerst allerdings nicht, um so Ketzer anzuklagen, sondern um damit gegen das Fehlverhalten geistlicher Würdenträger vorgehen zu können. Ein erstes Vorgehen gegen die Waldenser erfolgte nach der Ermordung eines päpstlichen Gesandten in Südfrankreich. 1231 beauftragte Gregor IX. den Dominikanerorden, später auch den der Franziskaner mit der Suche nach Häretikern und stattete sie mit Sondervollmachten aus. Die Vollstreckung der Urteile oblag der weltlichen Macht, da nach kanonischem Recht Geistliche kein Bluturteil verhängen oder vollstrecken durften (Grundsatz im Decretum Gratiani).
    Spanische Inquisition
    Sie richtete sich fast ausnahmslos gegen getaufte Mauren und Juden (Conversos), die nun auch nach Ämtern und Würden strebten. 1478 gestattete Papst Sixtus IV. die Ernennung von drei Inquisitoren in Sevilla und erlaubte der spanischen Königin Isabella und ihrem Gemahl Ferdinand weitere Ernennungen
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