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Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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Holly.
    »Du brauchst nichts zu sehen«, entgegnete Nicole und führte Hollys Hand zu der Scheibe.
    »Was denn, meine Damen? Haben wir etwa Schwierigkeiten, uns einen einfachen Zauber zu merken?« Merlin lachte. Jedes Lachen brach Stücke aus dem Himmel, und der Mond begann schief zu kreiseln.
    Kari warf sich auf Merlin und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Nicole begann mit ihrem Teil des Spruchs.
    Merlin stieß Kari seinen Athame durchs Herz, doch sie blieb aufrecht stehen. Überraschung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
    Amanda knüpfte mit ihrem Teil des Zaubers an.
    »Tot«, sagte Kari. »Ich. Und du.«
    »Wie kannst du es wagen«, fuhr Merlin auf. »Ich bin nicht tot. Ich bin ewig, so wie der Gott.«
    Merlin hieb mit seinem Dolch nach ihr und trennte ihr den Arm ab. Totes, fauliges Blut bespritzte alle Umstehenden, und Nicole musste würgen.
    Holly begann mit ihrem Teil des Spruchs.
    Da schlug Merlin Kari den Kopf ab. Er fiel neben Nicole auf den Boden, und die toten Augen starrten zu Merlin empor.
    »Dank...«
    Und Kari, das tote Mädchen, war wieder wahrhaftig tot.
    »Höchstes Wesen, mach mich zu deinem Instrument, zur rettenden Macht. Lass mich Frieden sein. Lass mich Macht sein. Lass mich nach deinem Bild erscheinen.«
    Merlin wandte sich Holly zu und hob seinen Athame, und sie sprach das letzte Wort.
    »Selah.«
    Licht flammte um Merlin auf wie ein leuchtender Pilz. Er schlug die Hände vors Gesicht und brüllte, als das Licht zu einem strahlenden Strudel wurde, der ihn emporriss. Höher und immer höher stieg der Strudel in den Himmel und entführte Merlin in die Dunkelheit, die heller wurde, als der Wirbelwind sich dem Mond näherte. Und noch höher.
    Plötzlich blitzte weißes Licht auf, und der Wirbel war verschwunden.
    Merlin ebenso.
    Genau wie die feindlichen Streitkräfte.
    Binnen eines Augenblicks.
    Einen Moment lang herrschte Stille.
    Dann sprang Nicole auf und blieb vor Philippe stehen. Er lächelte sie an.
    »Ich wusste, dass ihr es schafft«, sagte er. »Ich habe immer an dich geglaubt, Nicole.«
    »Ich liebe dich«, sagte sie, und Tränen rannen ihr über die Wangen.
    »Ich liebe dich auch. Ich werde immer auf dich achtgeben, solange du auf Erden wandelst.« Sein Lächeln erlosch langsam, und dann war er fort.
    Amanda half Holly auf. Zusammen drehten sie sich um. Die Feinde waren verschwunden - vollständig.
    Jer kam auf sie zu, und allmählich verließen auch die Geister, die auf ihrer Seite gekämpft hatten, das Schlachtfeld. Einer jedoch ging neben Jer einher. Er kam Nicole irgendwie bekannt vor, obwohl sie ihn noch nie gesehen hatte.
    »Holly, mein Schatz«, sagte der Geist.
    »Dad?«, rief Holly, brach in Tränen aus und lief an Nicole vorbei.
    »Nicht weinen, Süße. Du hast dich gut geschlagen. Deine Mom und ich haben unseren Frieden gefunden, und du und ich, wir werden uns wiedersehen.« Er schien ein wenig mehr Substanz zu bekommen, als Jer ihm eine Hand auf die Schulter legte. Danny Cathers trat vor, nahm seine Tochter in die Arme und verabschiedete sich von ihr.
    Nicole wandte sich ab und vergoss Tränen um der beiden willen. Dann stockte ihr der Atem. Zehn Meter vor ihr küsste ihre Mutter ihren Vater. Sie wollte zu ihnen gehen, aber irgendetwas in ihrem Inneren sagte ihr, dass ihr Vater diesen Augenblick mehr brauchte als sie selbst. Sie stupste Amanda an, ihre Schwester wandte sich um, und dann weinte auch sie.
    Es war kaum zu fassen, dass alles vorbei war. So viel Blut war vergossen, so viel Zerstörung angerichtet worden. Nicole konnte sich nicht vorstellen, wie sie sich wieder an Frieden gewöhnen sollte, aber sie freute sich schon darauf, es zu versuchen.
    Nachdem Hollys Vater verschwunden war, gab Jer ihr einen raschen Kuss und versprach, gleich wieder bei ihr zu sein, sobald er nach den anderen gesehen hatte. Er ging über das Schlachtfeld und wappnete sich für das, was er finden würde.
    Kari und Sasha waren tot. Heiße Tränen brannten in seinen Augen. Rose und Luna vom Mutterzirkel waren ebenfalls nicht mehr am Leben. Dass Dr. Nigel Temar tot war, hatte er schon gewusst - er hatte dem Arzt Owen abgenommen, als dieser tödlich verwundet worden war.
    Owen und Richard waren unversehrt. Anne-Louise blutete, war aber mit dem Leben davongekommen. Ihre Schwester Eve saß neben ihr auf dem Boden und schien nicht zu spüren, dass sie sich beide Beine gebrochen hatte, denn sie küsste Derek. Jer fand auch Pablo und Armand, beide am Leben, aber verletzt. Sie wurden von den
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