Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
Vom Netzwerk:
den Arm hoch. Da waren Tausende von Dämonen, und wenn es so lief, wie er erwartete, würden sie hauptsächlich Armand angreifen.
    Er musste darauf vertrauen, dass der Hexenpriester und seine Gefährten damit fertig wurden. Richard und die Hexenkrieger, die ihm als Kampftruppe zugeteilt worden waren, würden das Ihre tun müssen.
    Jer gab das Signal, und seine eigene Geisterarmee rückte gegen die Toten der anderen Seite vor. Es blieben also noch die Feinde aus Fleisch und Blut.
    Es ist so weit, dachte er. Mein Leben lang bin ich mir so überflüssig vorgekommen. Nutzlos. Dies ist meine edelste, beste Aufgabe. Falls ich heute sterbe, habe ich ein gutes Leben geführt.
    Er nahm sich einen Moment Zeit, um seinen Dank an ... wen zu schicken? Er wusste nicht mehr, wem er eigentlich folgte. Den Gehörnten Gott betete er schon lange nicht mehr an. Doch die Göttin war ihm fremd.
    Danke, Holly, dachte er. Danke, dass du mich liebst und an mich glaubst.
    Er wünschte, sie wäre hier... und war doch froh, dass sie nicht dabei sein musste.
    Ich hoffe, es geht dir gut, wo du auch sein magst.
    »Jetzt!«, brüllte er, und das Geschrei auf seiner Seite toste wie ein Inferno schierer Willenskraft.
    Donnernde Hufschläge, Herzen und Trommeln, das Kreischen von Banshees, Phantomen und Schreckgestalten, das Gebrüll von Männern, und der wilde Schlachtruf von Richard Anderson, den Eli wie ein Echo erwiderte.
    Jer schleuderte die Hand in die Höhe, und ein Dutzend Wurfsterne zischten von seinen Fingerspitzen auf die Feinde zu, zerfetzten Fleisch und Knochen. Und aus dem Augenwinkel stellte er fest, dass er recht gehabt hatte - sämtliche Dämonen hielten direkt auf Armand zu.
    Er klammerte sich an Karis Hand wie an eine Rettungsleine, während er Laurent eine Woge tödlicher Magie nach der anderen entgegenschickte. Nicole und Eli stürmten gemeinsam vor, in Merlins Richtung.
    Wir schaffen es! Wir können siegen!, dachte Amanda, als ein weiterer von Laurents Fußsoldaten vor ihr explodierte. Neben ihr wirbelte Tommy wie ein verrückter Derwisch herum. Von seinen Fingerspitzen flog der Tod, erst in Form von Flammen, dann von Dolchen aus Eis.
    Sie kämpften stundenlang, oder fünf Sekunden - alles geschah so schnell, dass die Zeit verschwamm. Wind fauchte um sie herum und peitschte ihr das Haar ins Gesicht. Er war wie ein Wirbelsturm, ein Tornado, eindeutig magischen Ursprungs, und er riss sie von den Füßen.
    »Amanda!«, schrie Tommy. Auch er wurde herumgeweht, genau wie sie - zwei Blätter im Wind.
    Duc Laurent stand in der Mitte seines Wirbelsturms und ließ die Hände immer schneller kreisen.
    Sobald Tommy Amanda wieder auf die Beine helfen konnte, schleuderte sie einen Feuerball auf Laurent. Das Geschoss kam nicht einmal in seine Nähe: Es erlosch in dem Wirbel, der immer noch um ihn kreiselte. Tommy versuchte es mit mehreren Eisdolchen, doch die wurden von dem Sturmwind, der immer mehr Kraft aufbaute, zu Staub zerblasen.
    Amanda sah Jer auf seinen Ahnherrn zustürmen und erschuf rasch ein paar schützende Schilde um ihn. Er hatte Laurent schon beinahe erreicht, als ein Erdbeben die Kämpfer beider Seiten von den Füßen schleuderte. Der Boden vibrierte grollend, und die ganze Welt schien kleine Wellen zu schlagen.
    Amanda fiel zur Seite, als sich der Erdboden unter ihr aufbäumte. Dann brach er in gut dreißig Metern Entfernung plötzlich auf, und ein schrilles Heulen drang aus dem Spalt. Rauch und Feuer quollen hervor, und dann erhob sich eine Gestalt daraus.
    Der Gehörnte Gott reckte sich dem Himmel entgegen und brüllte vor rasender Wut. Er trug Gold und Grün in seiner Erscheinung als Grüner Mann. Hoheitsvoll, schreckenerregend war er, und er schien bei jedem Schritt Laub, Gras und Insekten mit seinem Umhang aufzunehmen. Auf dem Kopf trug er die Geweihkrone, und aus seinen Augen glomm Feuer.
    Er wandte sich Amanda zu, und sie krabbelte rückwärts über den unebenen Boden. Dann streckte er die Hand aus, und neben ihr sank Luna tot zu Boden.
    Amanda schrie und wich weiter zurück. Sie betete darum, dass er sie einfach übersehen würde, damit sie entkommen konnte.
    Ein ohrenbetäubendes Kreischen zerriss die Luft, und nun manifestierte sich schimmernd die Göttin. Sie schleuderte etwas, das wie ein Strahl Mondlicht aussah. Es schlang sich um den Kopf des dämonischen Sir William. Sie schnippte mit dem Handgelenk, und der seilartige Lichtstrahl zog sich so plötzlich und kraftvoll zusammen, dass er den Dämon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher