Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexe Lilli im Wilden Westen

Hexe Lilli im Wilden Westen

Titel: Hexe Lilli im Wilden Westen
Autoren: Birgit Knister
Vom Netzwerk:
Zauberspruch für die Freischützkugeln aus ihrer Jeanstasche. Und dann führt sie peinlich genau die Zauberanweisungen aus, die sie sich auf dem Zettel notiert hat. Jetzt nur noch die Kugeln in die Revolvertrommel stopfen. Drei von Leons Platzpatronen stecken schon drin.
    Geschafft! Zufrieden schlüpft Lilli in ihr Versteck. Jetzt muss sie nur noch abwarten.
    Wenn die Pferdedecke bloß nicht so muffig wäre. Immer wieder schaut Lilli auf ihre Armbanduhr. Ihre kostbare Zeit hier im Wilden Westen verrinnt und sie ist immer noch eingesperrt.
    So hat sie sich ihre Hexenreise eigentlich nicht vorgestellt.

    4. Kapitel

    Längst hat die Musik im Raum nebenan aufgehört zu spielen.
    Trotzdem wird es immer lauter. Anscheinend kommen mehr und mehr Leute.
    Endlich hört Lilli Schritte an der Tür. Ihre Muskeln spannen sich. Sie lauscht gebannt.
    Jetzt wird ein Schlüssel ins Schloss gesteckt. Ein kräftiges KLACK, und helles Licht und lauter Lärm schwappen in die Vorratskammer. Jemand geht in Richtung Whiskykisten.
    Ohne zu zögern, springt Lilli aus ihrem Versteck heraus, huscht durch die Tür und drängelt sich in die Menschentraube vor der Saloontheke.
    Niemand hat sie bemerkt.
    Als Zilli Concarne kurz darauf mit zwei Kisten voller Whiskyflaschen aus dem Vorratsraum auftaucht, wird sie mit großem Gejohle empfangen. Sie reiht die Flaschen auf der Theke auf. „Die sind für euch, Leute“, sagt sie und setzt sich auch auf die Theke, sodass sie von allen gesehen werden kann.
    „Jetzt lasst uns zur Sache kommen!“
    Schnell sind alle mit Getränken versorgt und es kehrt Ruhe ein.
    „Ich freue mich, dass so viele von euch gekommen sind. Aber ich hoffe, ihr seid nicht nur wegen meines guten Bourbons hier.“
    Großes Gelächter im ganzen Saloon.
    „Spaß beiseite!“, ruft Zilli. „Es geht also gegen die Tornados.
    Aber wahrscheinlich ist es sinnlos, wenn wir alle zusammen wie eine Riesenarmee losziehen.“
    „Wir sollten aber auch nicht zu lange warten!“, ruft die alte Dame dazwischen und fuchtelt wieder mit ihrem Gehstock. In der anderen Hand balanciert sie ein Glas mit Whisky.
    „Schließlich haben die Halunken nicht nur die Kirchenglocke gestohlen, sondern auch noch unsern Bourbon. Vielleicht sind diese Bastarde ja gerade so betrunken, dass wir leichtes Spiel hätten!“
    „Wir wissen ja noch nicht einmal, wo ihr Versteck ist!“, ruft einer.
    „Da kann ich vielleicht weiterhelfen!“, meldet sich Karacho-Bill zu Wort und tritt ins Licht der Petroleumlampe auf dem Piano. „Was hat der Fremde denn damit zu schaffen!“ Die alte Dame zieht ein mürrisches Gesicht. „Wir sollten unsere Angelegenheiten selbst erledigen.“ Aber Zilli Concarne entgegnet: „Wenn er uns weiterhelfen kann, soll uns das recht sein. Und so wie er gebaut ist.“.. „
    „Ich denke, dass die Sache mich doch etwas angeht“, sagt Karacho-Bill. „Vielleicht bin ich ja nicht ohne Grund hier.
    Vielleicht habe ich den drei Tornados ja schon seit Monaten nachspioniert. Und vielleicht habe ich ja noch ein Hühnchen mit ihnen zu rupfen.“
    „Okay, Mister Vielleicht. Du bist dabei!“, bestimmt Zilli Concarne. „Wer noch?“
    „Bobbes Hobbes muss mit!“, ruft die alte Dame. „Nur er kann unsere Kirchenglocke zurückschleppen. „ „Bin dabei!“, ruft Bobbes Hobbes. „Aber ihr wisst, dass ich nicht besonders gut schießen kann. Und ob wir uns auf die Schießkunst unseres Fremden hier verlassen können, weiß ich nicht.“
    „Ich glaube nicht, dass ihr das könnt“, sagt Karacho-Bill.
    „Vielleicht kann ich ja schießen, aber vielleicht will ich es
    nicht mehr... Jedenfalls sollten wir einen hervorragenden Gunman in unserer Truppe haben.“ Und mit einem Lachen fügt er hinzu. „Vielleicht aber auch eine Gunwoman. Denn bei euch scheinen ja die Frauen das Sagen zu haben.“
    „Also raus mit den Schießprügeln! Wer wird's?“, drängelt die alte Dame.
    „Clint muss mit. Er hat eine sichere Hand!“, schlägt jemand vor.
    Und schon wird ein junger Mann nach vorn zur Theke gedrängt.
    „Also, ich weiß nicht“, sagt der ein wenig kleinlaut. „Ich mache ja gern mit. Aber ich dachte, wir ziehen alle zusammen los. Außerdem muss ich erst meine Frau fragen. Wir haben schließlich drei Kinder.“
    „Wie wäre es mit Old Schurwoll?“, schlägt Zilli Concarne vor.
    „Ich denke nicht, dass ich der rechte Mann für euch bin“, sagt der daraufhin. „Erstens kratzt mir schon allein bei dem Gedanken an die drei Tormados mein Hemd und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher