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Herzschlagmelodie - Band 1

Herzschlagmelodie - Band 1

Titel: Herzschlagmelodie - Band 1
Autoren: Laura Sommer
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nicht mehr, was sie sagten, da sie zu leise miteinander sprachen. Aber das genügte mir! Wütend stapfte ich die Treppenstufen hinab und bedachte die mit einem wütenden Blick.
    „Was wollt ihr hier?“, fragte ich und verschränkte dabei meine Arme. Die beiden erschraken und sprangen von der Couch auf. Sophie hielt eine Geschenkschachtel mit einer hübschen Schleife in den Händen.
    „Julie!“ Sophie strahlte mich an, doch ich sah ihr ihre Unsicherheit an der Nasenspitze an. Mir entging nicht, dass beide entsetzt auf meinen Körper schielten, aber sich zu einem Lächeln durchrangen.
    „Wir wollten uns entschuldigen …“, murmelte Sophie, die zu zittern begann. Tränen kullerten über ihre Wangen. Was sollte das denn jetzt? Ich dachte, sie logen mich beide an? Wozu jetzt das Geheule? War das echt? Oder gespielt? „Wir wollten dich nicht so stehen lassen am Vergnügungspark. Also, ich meine, fahren lassen. Allein. Das war echt nicht in Ordnung. Wir vermissen dich beide total und es tut uns leid, dass du wegen uns Hausarrest bekommen hast!“ Sophie biss auf ihren Lippen herum und streckte mir das Geschenk entgegen. Candra blickte beschämt zu Boden. Was zur Hölle ging hier vor? Sollte ich die beiden anbrüllen? Würden sie mir dann die Wahrheit sagen? Vielleicht war es besser, ihr Spiel mitzuspielen. Sie logen mich alle an? Bitte. Das konnte ich noch viel besser als sie alle zusammen.
    „Ist das für mich?“, fragte ich gespielt freundlich. Am liebsten hätte ich das Paket auf den Boden geworfen und wäre darauf herumgesprungen, doch ich wollte ja herausfinden, was hier vor sich ging.
    „Ja.“ Sophie schien ein wenig gefasster zu sein, als ich das Geschenk annahm und es öffnete. Darin befand sich eine Spieluhr mit Schmetterlingen und als ich sie öffnete, tanzte einer von ihnen, während die Musik spielte.
    „Ode an die Freude. Du magst das Lied doch?“, stotterte Sophie, die den Karton an sich nahm und aufgeregt schien. Ich zwang mich zu einem Lächeln, das zum Teil auch ehrlich gemeint war.
    „Ja, ich liebe dieses Stück.“ Was planten sie nur? Ich zog die Spieluhr ganz auf und lauschte den zarten Klängen. Dabei tanzte der blaue Schmetterling im Kreis herum, was eine beinah hypnotische Wirkung auf mich hatte. Es war so beruhigend und wunderschön zugleich.
    „Wir haben auch Kuchen mitgebracht. Schokolade, Walnuss und einen mit Pistazie!“ Candra huschte zum Wohnzimmertisch, auf dem eine Transportbox aus der besten Bäckerei der Stadt stand. Sophie und Candra hatten wohl weder Kosten noch Mühen gescheut, um mich zu überzeugen.
    „Hört sich gut an.“ Auf Kuchen hatte ich wirklich Lust.
    Für einen kurzen Moment war es wie früher. Ich mit meinen besten Freundinnen. Wir lachten zusammen, aßen Kuchen, erzählten uns Geschichten und lästerten über die überheblichen Mädels aus der Klasse. Tuschelten über Jungs und hörten zu, wenn eine von uns etwas zu erzählen hatte. Doch immer wieder drängte sich ein Gedanke an die Oberfläche: Sie belogen mich und ich durfte es nicht erfahren. Um was es ging, würde ich noch herausfinden.
    Doch für den heutigen Abend sollte alles so wie früher sein. Wir machten es uns gemütlich, näherten uns langsam an und sprachen über die Schule, den Vergnügungspark und das geplante Zelten.
    „Ich weiß noch nicht, ob ich kommen kann“, log ich. Ich wollte ja schon gerne, aber wenn ich daran dachte, dass Sophie und Henry vielleicht zusammen in einem Zelt schliefen, verging mir die Lust daran. Andererseits könnte ich sie dort vielleicht erneut belauschen, nachts, wenn sie dachten, dass ich bereits schliefe.
    „Du musst einfach mitkommen! Ohne dich wäre es einfach nicht dasselbe! Dann wären wir Mädels auch in der Unterzahl und es wäre irgendwie komisch … du hältst doch die Gruppe zusammen“, sagte Sophie und ich bemerkte, wie sie erschrak, als sie den Satz zu Ende gesprochen hatte, um im nächsten Augenblick zu lächeln, als sei nichts gewesen.
    „Ich halte doch nicht die Gruppe zusammen !“ Wir saßen noch immer auf der Couch.
    „Du und Henry, ihr seid doch …“, murmelte Sophie.
    „Ich und Henry sind gar nichts. Er ist mit dir zusammen.“ Als ich das aussprach, beobachtete ich Sophies Reaktion genau. Man sah ihr an, wie sehr sie versuchte sich zusammenzureißen. Was war da los? Warum wirkte sie so angespannt?
    „Das … das ist ja … also eigentlich“, stammelte sie. „Wir lernen uns ja gerade erst mal richtig kennen. Das ist noch gar
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