Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzschlagmelodie - Band 1

Herzschlagmelodie - Band 1

Titel: Herzschlagmelodie - Band 1
Autoren: Laura Sommer
Vom Netzwerk:
mich zurück und starrte auf den See hinaus, verschränkte dabei meine Arme hinter dem Kopf und atmete tief durch. Julie sollte nicht sehen, dass ich ein knallrotes Gesicht hatte.
    Die Schule würde in zwei Wochen wieder losgehen. Eigentlich hatte ich ja vorgehabt mit Paul noch in den Ferien zelten zu gehen, aber er musste arbeiten. Daher hatten wir den Termin verschoben. Es war sowieso besser, erst in vier Wochen zum Zelten zu fahren. In der Zeit konnte ich mich Julie wieder annähern und die Sache mit Sophie aus der Welt räumen.
    Ich versuchte, Julie das Zelten schmackhaft zu machen, doch sie wich mir immer wieder aus. Sie redete sogar davon, jetzt nicht mehr zur Gruppe zu gehören. So ein Unsinn! Was reimte sie sich da nur zusammen? Ich nickte ihr erleichtert zu, als sie meinte, dass sie wenigstens darüber nachdenken wollte.
    Früher, da hatten wir alles gemeinsam geplant. Paul und ich mussten mit Gregor in einem Zelt schlafen. Der hatte so laut geschnarcht, dass wir Paul am nächsten Morgen am See vorfanden, wohin er geflohen war.
    Das war schon eine schöne Zeit gewesen, damals, als wir noch Kinder gewesen waren. Oder Heranwachsende. Ich schmunzelte und strahlte Julie an, was sie jedoch nicht bemerkte. Gemeinsam liefen wir schweigend zurück. Es war unangenehm, aber zugleich war es auch schön, sie wieder in meiner Nähe zu wissen.
    „Also kann ich Sophie sagen, dass sie dich anrufen darf?“ Es wäre gut, wenn sich die beiden wieder vertragen würden. Dann könnten wir die ganze Sache endlich aufklären und dann … Ja, was dann? Vielleicht würden wir uns wieder streiten, wenn ich Julie meine Gefühle gestand? Inwiefern sie das mit ihren Eltern verarbeitet hatte, wusste ich ja nicht und das könnte dann ja auch heißen, dass sie nie zu ihren Gefühlen stehen würde. Vielleicht hatte sie sich aber auch in den letzten zwei Wochen wieder entliebt? War das überhaupt Liebe, was sie für mich empfand? Vielleicht irrte ich mich auch einfach und es waren doch nur geschwisterliche Gefühle für mich. Was für ein Chaos!
    „Ja.“ Ich merkte Julie an, wie sehr sie sich zu einem Lächeln quälte. Sie verschwand durch die Haustür und ich erkannte nur noch einen Schatten durch die Milchglasscheiben, bevor sie nicht mehr zu sehen war. Ich winkte ihr trotzdem zu in der Hoffnung, dass sie mich noch sah oder zumindest erahnen konnte, dass ich an sie dachte.
    Ich seufzte ein paar Mal, bevor ich zurück zu mir schlurfte.
    Das war ja eine richtig beschissene Situation. Es wäre wohl am besten, wenn ich jetzt Sophie anrief, um ihr von den Neu igkeiten zu erzählen.
    In meinem Zimmer druckste ich eine Weile herum, bevor ich mein Smartphone nahm und ihre Nummer wählte. Es klingelte über eine Minute lang, bis Sophie endlich ranging. Sie klang ein wenig gestresst.
    „Ja?“, keuchte sie ins Telefon. Im Hintergrund hörte ich Paul und Sophie begann plötzlich laut loszukichern. Scheinbar kabbelten die beiden sich gerade und hatten ziemlich viel Spaß.
    „Ähm. Störe ich?“ Super. Hoffentlich hatten die zwei noch was an.
    „Henry!“ Jetzt hatte ich Paul am Telefon.
    „Gib mir doch mal Sophie. Wir haben ein Problem. Ich habe Mist gebaut .“ Ich tigerte wieder durch mein Zimmer. Wenn das so weiterging, würde ich den Teppich bald an einigen Stellen durchlaufen.
    „Henry? Was ist denn los? Paul, jetzt lass mich doch mal. Hey!“ Sie gackerte wieder herum und ließ das Telefon fallen, bevor sie es wieder hochnahm.
    „Bist du noch da?“, fragte sie.
    „Ja“, murmelte ich. Da hatten sich ja zwei gefunden.
    „Was gibt’s?“
    „Ich habe Julie gesagt, dass wir beide zusammen sind“, gestand ich ihr.
    „Was?!“, rief Sophie. Ich hörte Paul im Hintergrund fragen, was denn los sei. „Er hat Julie gesagt, dass wir zusammen sind!“ Jetzt redete Sophie mit Paul und ich war scheinbar abgeschrieben.
    „Warum das denn?“, fragte er Sophie.
    „Warum das denn?“, fragte sie dann mich. Wurde das jetzt ein Dreiergespräch?
    „Bist du bei Paul?“ Es war wohl besser, das persönlich zu klären.
    „Ja. Willst du rüberkommen?“
    Auch wenn ich sie nur ungern stören wollte, aber das musste jetzt geklärt werden! Ich legte einfach auf. Die beiden begannen nämlich erneut zu lachen und es hatte keinen Sinn, ihnen alles am Telefon zu erzählen.
     
    Mit dem Rad war ich schnell bei Paul und stand kurze Zeit später vor seiner Tür. Seine Mutter kochte gerade und seine kleinen Geschwister spielten im Garten, sodass ich mich in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher