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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition)
Autoren: Andreas Gruber
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Gerink ihr nicht helfen. Außerdem ergab die Geschichte keinen Sinn – zumindest im Moment noch nicht.
    Er setzte sich wieder auf die Couch. » Ich dachte, Sie wollten mit Ihrer Verwandtschaft nichts zu tun haben? «
    » Mit Ausnahme meines Vaters. Er war anders als der Rest der Familie. Für ihn war ich immer seine Sternschnuppe. Er platzte vor Stolz, als er erfuhr, dass ich Kunst studieren wollte, um eines Tages … «
    » … in seine Fußstapfen zu treten? «
    Sie lächelte. » Dann wäre ich immer einen Schritt hinter ihm geblieben. Nein, ich sollte meinen eigenen Zugang zur Kunst finden, um seine Werke eines Tages zu verstehen . «
    Gerink dachte an das schreckliche Gemälde mit der schwitzenden Kirche im Vorraum. Was gab es da zu verstehen? Musste man tatsächlich studieren, um diese Art Kunst zu begreifen?
    » Wo wurde Ihr Vater zuletzt gesehen? «
    » In San Michele, letztes Frühjahr auf dem Familiensitz der Del Vecchios. «
    Wie Teresa.
    » Lebte er in Italien? «
    Sie nickte.
    Die Sache sah düster aus. » Ich würde Ihnen gern helfen, doch dafür ist die italienische Kripo zuständig. «
    » Ich weiß. « Frust klang in ihrer Stimme mit.
    » Außerdem wirkt es so, als wollte sich Ihr Vater freiwillig absetzen. Falls also nichts gegen ihn vorliegt und keine – beispielsweise – Unterhaltszahlungen von ihm ausständig sind, wird die Kriminalpolizei nicht gerade Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihn zu finden. «
    » Die haben gar nichts getan. «
    Das war zu erwarten gewesen. Ein nettes Kerlchen, dieser Salvatore Del Vecchio. Monicas Mutter starb, und er machte sich aus dem Staub und hinterließ seiner » Sternschnuppe « bloß einen Brief. Trotzdem wollte sie ihn finden. Das Mädchen tat Gerink leid, aber für diesen Fall war das österreichische Bundeskriminalamt nicht zuständig. Bestimmt sah sie die Antwort in seinem Gesicht.
    » Was raten Sie mir? « , fragte sie.
    » An Ihrer Stelle würde ich mich an einen italienischen Privatdetektiv wenden. «
    Sie lachte laut auf. » Oh, danke für den großartigen Tipp. Das haben Tante Teresa und ich letztes Jahr bereits getan und sechstausend Euro hingeblättert, für die ich sieben Monate lang neben der Uni als Aushilfskraft in einem Pub schuften musste. Und was ist dabei rausgekommen? «
    Das tat Gerink in der Seele weh. Jemand hatte das Mädchen kräftig ausgenommen. » Möglicherweise haben Sie den falschen Detektiv engagiert. «
    » Teresa ist OP -Schwester, und ich studiere Kunst – woher sollen wir wissen, wer der Richtige für diesen Job ist? «
    Gerink erhob sich und zog eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche.
    Monica betrachtete sie. » Eine Frau? «
    » Sie wohnt in Wien und ist die Beste, die ich kenne. Außerdem lässt sie beim Honorar mit sich reden und knöpft einer Studentin bestimmt keine sechstausend Euro ab. «
    » Elena Gerink « , murmelte Monica. » Ist das etwa Ihre …? «
    » Mhm, ja. « Es klang wehmütig. Der Gedanke an Elena fuhr ihm wie eine Klinge in den Magen. » Sie wird Ihnen helfen – und falls nicht, kann sie Ihnen bestimmt einen Rat geben, was zu tun ist. «
    Monica drehte eine Haarsträhne zwischen den Fingern. » Ich weiß nicht. Seit Teresa verschwunden ist, muss ich allein für die Betriebskosten des Hauses aufkommen. «
    » Versuchen Sie es « , riet Gerink ihr. » Elena hat Rechtswissenschaften studiert, führt seit drei Jahren eine eigene Detektei, bildet nebenbei jüngere Kollegen aus und hat schon viele scheinbar unlösbare Fälle erfolgreich abgeschlossen. Das ist der einzige seriöse Tipp, den ich Ihnen geben kann. Vergessen Sie alles andere. «
    » Danke. « Monica erhob sich und begleitete ihn zur Tür.
    Bevor er das Haus verließ, drehte er sich noch einmal um und deutete auf die Karte in ihrer Hand. » Falls Sie mit ihr telefonieren, würden Sie ihr bitte etwas von mir ausrichten? «
    Monica sah ihn verwirrt an. » Ich dachte, sie sei Ihre Frau? «
    » Das ist kompliziert. Jedenfalls … Sie hat immer noch mein Notebook mit der Ausrüstung. «

7
    Gerhard Hödel stand neben dem Tisch, einen Fuß auf dem Stuhl, und starrte ungläubig auf den kleinen Monitor. » Was zum Teufel macht Lydia da? « , presste er hervor.
    » Ich schätze … «
    In diesem Moment vibrierte Elenas Handy. Ausgerechnet jetzt! Sie griff in die Handtasche, warf einen Blick auf die ihr unbekannte Nummer und drückte den Anruf weg.
    » Wird sie erpresst? « , fragte Hödel.
    Elena schüttelte den Kopf. Sie ahnte bereits nach den
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