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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition)
Autoren: Andreas Gruber
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auf ihre Beine, dann sah er weg.
    Elena musste schmunzeln. » Sie wären ein prima Detektivh elf er. Wollen Sie als Juniorpartner bei mir einsteigen? «
    Er sah sie mit ernstem Blick an. » Ich kann nicht, meine Bank … «
    » Natürlich, war bloß ein Scherz. «
    Bestimmt hatte er schon in seiner Jugend ziemlich gut ausgesehen und war stets höflich gewesen, dachte sie. Doch das Leben hatte ihn verändert. Als junger Witwer und alleinerziehender Vater wollte er, nach eigenen Angaben, nur das Beste für seine Tochter erreichen – womöglich ihr ganzes Leben lang. Mittlerweile war Lydia einunddreißig, hatte einen Job und verdiente recht gut, aber Hödel umsorgte sie immer noch, als könne sie nicht auf eigenen Beinen stehen. Elena war klar, warum Lydia Abenteuer und Abwechslung in einem zwielichtigen Stundenhotel suchte. Nicht jede Frau war für das Leben als Tochter an der Seite eines korrekten und langweiligen Bankiers geschaffen. Manche mussten aus der Rolle ausbrechen, die ihnen das Leben aufzwang.
    Andererseits war Hödels Absicht, seine Tochter überwachen zu lassen, nicht unberechtigt. Kürzlich waren mehrere Geldbeträge und schließlich zwei größere Summen von seinem Privatkonto verschwunden, auf das seine Tochter Zugriff hatte. Lydia verschob in letzter Zeit private und berufliche Termine, änderte ihre Frisur, ließ sich von ihrer Sekretärin verleugnen und war nur noch selten am Handy zu erreichen. Außerdem wollte sie alles über ihren Vater wissen. Irgendetwas hatte sich im Leben der jungen Frau dramatisch geändert, und in wenigen Minuten würden sie vielleicht den Grund dafür erfahren.
    Elena saß mit dem Notebook an dem kleinen Tisch und schob den Stecker des Kamerakabels in den Computer. Gerhard Hödel hatte die Balkontür angelehnt, die Vorhänge zugezogen und kam zu ihr. Der Mauszeiger schwebte über dem Icon des Videoprogramms. Gleich kam der Moment der Wahrheit.
    » Wollen Sie wirklich zusehen? « , fragte sie.
    » Schließlich bezahle ich Sie dafür. «
    » Ich weiß, aber es könnte sein, dass Sie Dinge sehen werden, die Sie niemals wieder aus dem Kopf bekommen. «
    » Ich kann mir denken, was da drüben vorgeht. « Er öffnete einen Hemdknopf. Schweiß perlte auf seiner Stirn. » Aber ich brauche Gewissheit, wozu sie mein Geld verwendet. Lydia ist krank. Sie ist mein einziges Kind, verstehen Sie das? «
    Natürlich. Sie verstand nur zu gut. » Ich möchte bloß verhindern, dass Sie den Verstand verlieren, hinüberlaufen und die Tür eintreten. Dann wäre alles umsonst gewesen. «
    Er atmete tief durch. » Halten Sie mich für so unkontrolliert? «
    » Ja. «
    » Sie täuschen sich, ich bin auf alles gefasst. «
    » Gut. « Sie klickte das Videoprogramm an.
    Die Minikamera war mit den besten Bildsensoren ausgestattet, die kristallklare Farbbilder in hoher Auflösung lieferten. Normalerweise! Peter, von dem das Equipment stammte, hatte ihr versichert, dass die Videoübertragung absolut ruckelfrei war. Trotzdem war das Bild unscharf. Möglicherweise lag es an der veralteten Grafikkarte des Notebooks. Außerdem stand die Aufnahme auf dem Kopf. Elena drehte das Bild um hundertachtzig Grad und bekam die Totale des Nachbarzimmers im Weitwinkel zu sehen. Gewöhnlich reichte der Kamera eine geringe Lichtmenge von 0,5 Lux, doch das Bild war zu grell. Elena musste die Helligkeit reduzieren. Im Nebenraum waren die Vorhänge zwar zugezogen, doch offensichtlich brannten alle Lampen.
    Hödels Kopf wanderte näher zum Monitor. » Was zum Teufel geht dort drüben vor? «
    » Einen Moment noch. « Elena erhöhte die Lautstärke.
    » Werden Sie es machen? « , fragte Hödels Tochter.
    » Kommt auf den Preis an, den Sie zu zahlen bereit sind. Und darauf, was Sie erfahren haben « , antwortete ihr Begleiter.
    » Hier sind die Unterlagen. «
    Der Mann blätterte durch einen Stapel Papiere. » Ich brauche Details. Orte und Uhrzeiten. «
    » Das ist schwierig wegen seiner Dienstreisen. «
    » Haben Sie Zugriff auf den Kalender in seiner Bank? «

6
    Peter Gerink sah Monica erstaunt an. » Ihr Vater ist auch verschwunden? Wurde er möglicherweise entführt? «
    Sie schüttelte den Kopf. » Kurz nachdem meine Mutter gestorben war, ist er abgehauen und hat nur einen kurzen Abschiedsbrief hinterlassen « , erklärte sie. » Er schrieb, dass er um sie trauern müsse und sich deshalb an einen nur ihm bekannten Ort zurückziehen wolle. «
    Der jungen Frau war nichts erspart geblieben. Aber im Fall ihres Vaters konnte
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