Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzgespinst - Thriller

Herzgespinst - Thriller

Titel: Herzgespinst - Thriller
Autoren: C. Bertelsmann
Vom Netzwerk:
er rüde. »Shivas Freund bin ich und sie hat heute zum allerersten Mal eine Vorstellung sausen lassen.« Er berichtete knapp, was seit gestern Abend passiert war. Die Schlägerei ließ er allerdings tunlichst aus. Er konnte sich lebhaft vorstellen, wie Kurt Jansen darauf reagierte.
    Kurt Jansen hatte aufmerksam zugehört und schwieg.
    »Shiva«, murmelte er schließlich. »Das ist dieses hübsche Mädchen mit den langen schwarzen Haaren, oder?«
    Oliver nickte. »Ja, wir haben uns zufällig kennengelernt. Sie ist meine absolute Traumfrau.« Er fuhr fort: »Ihr Bruder Matti und ich haben immer wieder bei ihr angerufen; ihr Handy klingelt zwar, aber sie nimmt nicht ab. Blöderweise habe ich mein eigenes Telefon auch verloren, ich habe schon überall danach gesucht. Vielleicht hat sie ja darauf eine Nachricht hinterlassen.
    Also, wenn du Shivas Handy nicht orten darfst, könntest du das nicht mit meinem eigenen machen? Damit ich checken kann, ob sie sich gemeldet hat.«
    Kurt Jansen sah Oliver nachdenklich an. »Und es ist wirklich alles haargenau so, wie du mir erzählt hast?«
    Oliver nickte. »Ich schwöre.«
    Kurt Jansen schnaubte. »Auf Schwüre gebe ich nichts mehr. Was denkst du, wie viele Meineide ich schon in meiner Laufbahn gehört habe …«
    Er gab sich einen Ruck. »Okay, was ich jetzt mache, ist total illegal, und wenn du das irgendjemandem erzählst, drehe ich dir den Kragen um, verstanden? Stell dich hinten ans Fenster, damit ich sicher bin, dass du mir nicht auf den Computer glotzt – und schreib mir die zwei Telefonnummern auf.«
    Oliver strahlte ihn an. »Absolut cool, Kurt. Vielen Dank.«
    Kurt Jansen seufzte. »Ob das so absolut cool ist, wie du behauptest, wage ich zu bezweifeln. Es ist eher absolut bescheuert.«
    Er nahm den Zettel in die Hand und gab die Ziffern ein, die Oliver darauf notiert hatte. Dann wartete er, während der Computer rechnete und das Ergebnis auf dem Bildschirm anzeigte.
    Kurt Jansen schüttelte den Kopf. »Ich bin schon selber ganz wirr«, sagte er. »Tippe gerade zweimal die gleiche Nummer ein.«
    Er löschte die Eingabe und begann von vorne. Dann ließ er den Computer arbeiten und wartete geduldig auf die Koordinaten, die der Rechner jeden Augenblick ausspucken würde.
    Ein Piepton signalisierte die erfolgreiche Ortung.
    K urt Jansen holte seine Lesebrille hervor und starrte mit gerunzelter Stirn auf den Bildschirm. »Heilige Scheiße«, sagte er ungläubig. »Das glaube ich jetzt einfach nicht.«
    Das Flussufer war übersät mit Polizisten, die das Gelände durchforsteten.
    Der heiße Sommer und die große Trockenheit hatten dazu geführt, dass sich wenig Grünzeug gehalten hatte, nicht einmal unten am Fluss.
    Das erleichterte den Beamten in diesem speziellen Fall enorm die Suche.
    Kurt Jansen hatte in der kurzen Zeit, die ihm zur Verfügung stand, alle Kollegen mobilisiert, die er über Funk erreichen konnte.
    Die Suchenden stellte einen traurigen Rekord ein. Es dauerte nicht länger als 35 Minuten, bis beide Handys gefunden waren.
    O livers lag nur einen knappen Meter entfernt von Shiva s Telefon. Beide Handys begannen gleichzeitig zu klingeln, als die Beamten zu Kontrollzwecken erneut ihre Nummern wählten.
    Shiva hielt ihr Handy mit ihrer linken Hand umklammert. Sie selber war tot.
    Jemand hatte ihr mit einem stumpfen Gegenstand eine tödliche Wunde an der Schläfe zugefügt.
    Kurt Jansen machte ein Gesicht, dem man deutlich ansehen konnte, dass er sich an den Tod niemals gewöhnen würde.
    Er wartete geduldig, bis Oliver sich so weit erholt hatte, dass er zu ihm in den Dienstwagen steigen konnte, ohne die Sitze vollzukotzen.
    »Du verstehst schon, Oliver, dass du uns jetzt schlüssig erklären musst, wie dein Handy ausgerechnet hier hingekommen ist, oder? Dazu muss ich dich natürlich mit auf die Wache nehmen.«
    Kurt Jansen hatte vergeblich versucht, Olivers Mutter zu erreichen. Schließlich war er noch nicht volljährig.
    Seit die beiden sich auf der Wache gegenübersaßen, sagte Oliver immer wieder stereotyp dieselben Sätze: »Warum hätte ich Shiva töten sollen? Warum hätte ich mein Handy liegen lassen sollen? Warum hätte ich dich bitten sollen, sie zu suchen? Das ist doch der totale Wahnsinn!«
    Kurt Jansen seufzte. Im Prinzip hatte Oliver natürlich recht.
    Aber an Shivas Kleidungsstücken und auf ihrer Haut befand sich jede Menge DNA -Spuren von Oliver, die Spuren am Tatort selbst ergaben keine weiteren verwertbaren Hinweise auf den Täter.
    Das einzige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher