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Herzen aus Stein (German Edition)

Herzen aus Stein (German Edition)

Titel: Herzen aus Stein (German Edition)
Autoren: Inka Loreen Minden
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sich gegen die Jeans, die seine Obe r schenkel umspannten und ihm nur bis zu den Knien reichten. A n sonsten trug er nichts weiter am Leib. Kleidung beraubte ihn seiner Bewegungsfreiheit. Ihn bekam ohnehin niemand in dieser Gestalt zu Gesicht. Sollte sich Noir tagsüber fortbewegen, was sie nur selten tat, besaß er sein menschliches Äußeres und konnte unauffällig in der Menschenmenge untertauchen. Sicherheitshalber hatte er Kleidung in der Nähe deponiert sowie ein Handy, damit er jederzeit mit se i nem Klan in Kontakt treten konnte.
    Während sich die Körper anderer Gargoyles bei Sonnenaufgang in eine organische Substanz verwandelten, die Stein ähnelte, wurde er zu einem Menschen; nachts verwandelte er sich zurück. Daher hatte sein Klan ihn damit beauftragt, auf die Hexe aufzupassen. Vince konnte sie Tag und Nacht bewachen. Das machte ihn zu etwas B e sonderem; zugleich zu einem Ausgestoßenen. Er war eben anders. Vincent schnaubte. Grimsley, der Klanführer der Londoner Brude r schaft, hatte bestimmt nur deshalb zugestimmt, dass Vince Noir bewachte, um ihn, die Missgeburt, aus der Reichweite der anderen Gargoyles zu schaffen.
    Vincent wollte für immer ein Mensch sein, denn dann fand er sich nicht hässlich. Er könnte jedoch einerseits Noir nicht mehr gut g e nug beschützen, andererseits war das sowieso unmöglich. Der Heiler der Gargoyles hatte Vince mit einem Fluch belegt. Wollte er sich auch nachts in einen Menschen verwandeln, gelang ihm dies nur unter grausamsten Schmerzen. Alles Lebendige, was er dann mit seinen Händen berührte, wurde zu Stein. Damit er nie auf den G e danken kam, denselben Fehler zu machen wie sein Vater. Menschen und Gargoyles passten einfach nicht zusammen.
    Vince musste täglich eine Tablette schlucken, die er in einem L e derbeutel an seinem Gürtel trug, oder er würde sterben. Grimsley hatte ihm das eingebläut.
    „ Du bist eben anders “ , hatte dieser ständig gesagt. Er konnte es nicht mehr hören! Sein verfluchtes Leben hing von der täglichen Einnahme einer winzigen Pille ab! Das war erniedrigend! Entwürd i gend!
    Anders …
    Er knurrte und seine Krallen taten ihm bereits weh, weil er sie u n erbittlich in den Baum trieb. So ein Wesen wie ihn gab es nicht noch einmal, deshalb fühlte er sich allein. Er hasste sein Leben. Nur Noir ließ ihn das alles durchstehen.
    Seine Erregung verwandelte sich in Wut, als er daran dachte, wie beschränkt sein Dasein war. Es sollte ihn erfüllen, als Gargoyle j e manden zu beschützen; das war es, wofür ein Gargoyle geboren war. Jedoch hatte Vincent Gefühle und Sehnsüchte, die befriedigt werden wollten. Was wohl wiederum damit zusammenhing, dass er eben kein richtiger Gargoyle war.
    Schlagartig legte Noirs Herz an Tempo zu. Irgendetwas stimmte nicht! Vincent riss die Lider auf und spannte jeden Muskel an. Noir griff zu ihrem Handy, das neben ihrem Laptop lag, und tippte eilig eine Nummer ein. „ Magnus! “ , rief sie atemlos in das Gerät und sprang vom Stuhl auf, sodass er polternd nach hinten umkippte. „ Ich brauche eine Maschine nach Paris. Sofort! “
    Vincents Puls schlug noch schneller, als er konzentriert der Mä n nerstimme am anderen Ende der Leitung lauschte. „ Was ist denn passiert? “
    „ Ich habe im Magic International eine verdächtige Anzeige gefunden. Bist du online? “ Noir beugte sich über den Tisch. Ihr süßer Hintern in dem knappen Slip streckte sich Vince entgegen, doch nun war er zu aufgeregt, um den Anblick zu genießen. So aufgelöst hatte er sie noch nie erlebt.
    Magnus sagte: „ Warte einen Moment, ich muss erst ins Arbeit s zimmer. “
    Magnus Thorne war einer der mächtigsten Magier weltweit, noch viel stärker als Noir. Er wirkte Zauber, die ihre Künste alt aussehen ließen. Er beherrschte das gesamte Repertoire höchstmagischer Sprüche, konnte Dinge verwandeln, optische Täuschungen herau f beschwören oder sein Äußeres ändern. Magnus wohnte mit seiner Frau in der Nähe, in dem beschaulichen Ort Westhill . Noir hatte ihm vor zehn Jahren ihr Amulett anvertraut, hinter dem die Dämonen her waren. Diese besaßen das Pendant zu Noirs Medaillon. Allein war es beinahe harmlos, wenn man die Artefakte aber zusamme n brachte, entfesselten sie ungeahnte Kräfte. Beide Schmuckstücke in Dämonenhand … Nicht auszudenken, was dann geschehen könnte .
    „ Okay, auf welcher Seite? “ , drang Magnus’ Stimme aus dem Ha n dy. Er war Noirs einziger Verbündeter im Kampf gegen die Unte r
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