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Herzdiebstahl - legal?: 3 Cops in love (German Edition)

Herzdiebstahl - legal?: 3 Cops in love (German Edition)

Titel: Herzdiebstahl - legal?: 3 Cops in love (German Edition)
Autoren: Sissi Kaipurgay
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dreißig Minuten später fühle ich einen eiskalten Klumpen in meinem Magen. Verdammt. Ich habe mich so sehr auf diesen Moment gefreut – es schon alles vor mir gesehen. Nun kommt dieser miese Kerl nicht.
    Inmitten der Menschenmasse steigen Tränen in mir hoch. Ich beuge den Kopf und schlucke, fühle nur tiefe Trauer und wieder Bedauern darüber, dass ich nicht schon in Wien reinen Tisch gemacht habe. Calvin kommt nicht mehr, so viel ist sicher.
    Ich wische mir übers Gesicht und gucke zum Brunnen. Ein Kerl mit kurzem Stoppelschnitt befestigt gerade einen kunterbunten Stringtanga an der männlichen Figur, die auf dem Beckenrand liegt. Es ist der gleiche Strickstil wie von Calvin verwendet. Kann es sein…?
    Ich halte den Atem an, während ich langsam - ständig Touristen und Kaufwütigen ausweichend – auf diesen Mann zugehe. Dieser dreht sich jetzt um, mustert die Menschen und dann trifft sein Blick mich.
    Alles um mich herum versinkt, Geigen erklingen und ein Glockenspiel erzeugt nervige Zwischentöne. Ich achte gar nicht auf das alles, sehe nur diesen einen Menschen, dem mein Herz entgegenspringt, ihm um den Hals fällt und sanfte – zugleich wilde – Küsse auf den Mund haucht. Es ist Calvin und wir rennen aufeinander zu, verharren Zentimeter voneinander entfernt und glotzen uns an. Er hat sich das Haar fast abrasiert, was seiner Attraktivität keinen Abbruch tut. Calvin ist wunderschön und seine funkelnden Augen sind für mich alles. Ich sehe Sehnsucht und Gefühle, die auch ich für ihn hege.
    „Hallo“, sagt er nach sekundenlangem Schweigen.
    „Hey Calvin“, krächze ich und strecke den Arm aus, um ihn irgendwo zu berühren.
    Es ist dann seine Wange, über die ich zart streiche und schließlich bei seinem Mund lande, an dessen Kontur ich mit dem Daumen entlang fahre. Ich glaube, eine so schwülstige Szene habe ich mal in einem Film gesehen, doch hier passt sie. Calvin guckt so sehnsüchtig, dass mir ganz warm wird und sich heiße Lust in meiner Körpermitte sammelt.
    „Wollen wir – irgendwo was trinken gehen?“, frage ich flüsternd.
    „Ich glaube, ich werde mich nicht benehmen können“, antwortet Calvin mit rauer Stimme. „Ich will dich trinken, deinen Atem, deine Sahne und deinen Schweiß. Wird das hier irgendwo serviert?“
    Ich muss mich zusammenreißen um nicht in Tränen auszubrechen. Dieser Kerl erwischt mich an meiner schwächsten Stelle: Dort, wo er inzwischen einen festen Platz innehat, nämlich in meinem Herzen. Ich will jubeln, zeitgleich auf die Knie gehen und ihn umarmen, doch stattdessen schluchze ich trocken.
    „Ja, in meiner Wohnung und für die ganz Ungeduldigen: auf dem nächsten öffentlich Klo“, krächze ich.
    Calvin legt den Kopf schief und grinst, so dass die Grübchen auf seinen Wangen erscheinen. Er sieht in diesem Moment so überirdisch scharf aus – wie Pumuckl – dass ich vor Lust vergehen könnte. Ich schnappe mir seinen Hand, ziehe ihn näher und küsse ihn sanft auf die süßen Lippen. Er schmeckt nach Kaffee und Zuckerguss. Donut, stelle ich fachmännisch fest und ziehe ihn dabei durch die Menschenmenge.
    Je näher wir dem Parkhaus kommen, desto besser kommen wir voran. Ich bezahle die Gebühr und laufe mit ihm die Treppen hoch bis zu P2, wo ich meinen Wagen geparkt habe.
    „Wow, ein Cabrio“, wispert Calvin beeindruckt.
    „Hamburg ist die Stadt mit den meisten Cabrios Deutschlands, nicht gewusst?“, sage ich, inzwischen wieder Inhaber einer funktionierenden Stimme.
    Calvin schüttelt den Kopf, steigt ein und beobachtet ehrfürchtig, wie ich das Dach öffne und die Heizung auf volle Pulle stelle. Stumm reiche ich ihm eine Pudelmütze – der letzte Schrei diesen Winter - und setze den Wagen zurück.
     
    „Ich will mit dir schlafen“, sagt Calvin, nachdem wir minutenlang schweigend gefahren sind.
    Diese Nachricht schickt mir einen glühenden Schuss Lust in den Schoss. Ich werde hart und greife nach seiner Hand, die ich auf meinem Schenkel platziere. Dort drücke ich sie ganz fest, denn reden ist in diesem Moment nicht. Meine Kehle ist ganz eng und so oft ich mir auch vorsage, dass ich Sex
nicht
mit Liebe verwechseln sollte, ich kann es einfach nicht. Calvins Bekenntnis ist so simpel und süß, ich könnte ihn dafür abknutschen.
     
    Bis zu meiner Wohnung sprechen wir nicht mehr und ich presse weiterhin seine Hand auf mein Bein. Das reicht, dieser Körperkontakt und vereinzelte, glutvolle Blicke. Erst, nachdem wir in meiner Wohnung angekommen sind und
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