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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)
Autoren: Melissa Darnell
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Savannah.
    Ihre Wangen waren gerötet, sie runzelte ständig die Stirn und krümmte sich.
    Wenn wir noch befreundet gewesen wären, hätte ich diesen Dickschädel zum Auto meiner Schwester geschleift und sie persönlich nach Hause gefahren. Obwohl ich meinen Führerschein erst im nächsten Jahr bekommen würde. Und niemand aus dem Clann mit ihr Kontakt haben durfte und Jacksonville voller Klatschtanten war, die jede meiner Bewegungen beobachteten und den Ältesten innerhalb von Minuten weitertratschten.
    Innerlich fluchte ich wild über den Clann. Er war eine Bande kontrollwütiger Zauberer. Nur weil meine Familie diese Machtjunkies über vier Generationen angeführt hatte, wollte ich noch lange nichts mit ihrer Magie oder ihren blöden Regeln zu tun haben. In jeder wachen Minute musste ich mich auf mein Energielevel konzentrieren, damit ich nicht aus Versehen irgendwas in Brand steckte. Manchmal war es echt anstrengend, diese Kraft ständig unter Kontrolle zu halten. Dabei wollte ich einfach normal sein und Football spielen, mit ein bisschen Glück irgendwann in der NFL. Aber selbst dabei half die Magie und behinderte mich gleichzeitig. Sie half mir, schneller zu laufen und andere Spieler stärker zu rammen. Aber ich musste auch aufpassen, dass ich niemandem das Genick brach oder ihn zu weit wegschleuderte, wenn ich ihn umrannte. Wenn man nicht zum Clann gehörte, konnte man sich einfach entspannen und das Spiel genießen.
    Leider hatten meine Eltern für mich andere Pläne, die nichts mit Football zu tun hatten. Ich sollte als Nachfolger meines Vaters der nächste Anführer des Clanns werden. Deshalb musste ich regelrecht darum betteln, dass ich überhaupt spielen durfte. Dabei hätten alle anderen Eltern in Osttexas sonst was dafür gegeben, damit ihre Söhne an der Highschool Football spielen konnten.
    Ganz zu schweigen davon, dass ich wegen dem Clann nicht mehr mit Savannah befreundet sein durfte. Ich hatte immer noch Albträume von Savannahs Blick, als ich ihr sagen musste, dass ich mich nicht mehr mit ihr treffen konnte. An dem tiefen Schmerz in ihren Augen, damals und seitdem jedes Mal, wenn sie mich ansah, war nur der Clann schuld.
    Irgendwann und irgendwie würde ich meinem Dad klarmachen, dass ich auf keinen Fall in seine Fußstapfen treten würde. Dass ich mir meine Freunde selbst aussuchen würde. Und auch meine Freundin.
    Zähneknirschend starrte ich auf Savannahs Rücken. Sie war eindeutig krank. Sie sollte zu einem Arzt gehen, statt sich durch den Unterricht zu quälen. Wenn ich sie nicht aufgefangen hätte, wäre sie glatt ohnmächtig geworden.
    Jemand trat gegen mein Bein. Was zum …? Ich drehte mich nach links und sah, dass Anne Albright mich anfunkelte.
    „Hör auf, sie anzustarren“, zischte sie.
    Ich warf ihr einen finsteren Blick zu, damit sie mich hoffentlich in Ruhe ließ. Ich konnte nicht noch jemanden brauchen, der mir sagte, was ich zu tun hatte. Besonders heute nicht.
    Ich blickte wieder Savannah an. Anne, die kleine Zicke, trat mich noch einmal. Der Schmerz zuckte meine Wade hinauf. Wieder verkniff ich mir zu fluchen. Hoffentlich war das Bein bis zum Training wieder in Ordnung.
    „Anne, behalten Sie Ihre Füße bitte bei sich“, warnte Mr Chandler hinter seinem Schreibtisch. „Oder brauchen Sie mal eine Auszeit?“
    Sehr schön. Ich grinste.
    „Nein, Sir“, murmelte Anne. Sie klang, als könnte sie töten, aber wenigstens trat sie mich nicht mehr.
    Als es zum Ende der Stunde klingelte, zuckte ich zusammen. Meine Nerven waren so angespannt wie auf dem Spielfeld. Endlich konnte Savannah nach Hause gehen. Oder noch besser zu einem Arzt.
    Anne stand auf, schlug einen Bogen zu Savannahs Schreibtisch und schüttelte sie wach. „He, Sav, wir können gehen.“
    „Uah“, stöhnte Savannah. Sie versuchte aufzustehen, aber ihre Beine trugen sie nicht.
    Ohne nachzudenken, sprang ich auf. „Brauchst du Hilfe?“
    „Von dir nicht.“ Anne legte sich einen blassen Arm von Savannah um die Schulter, um sie hochzuhieven.
    „Hör auf, das sieht albern aus“, krächzte Savannah.
    „Na und, Prinzessin, wen interessiert das?“, sagte Anne schroff.
    „Lass uns gehen. Wir müssen dich zum Auto deiner Großmutter bringen, und der Weg ist weit.“
    Es war wirklich lächerlich. Bis zum Parkplatz würden sie ewig brauchen, und ich könnte Savannah in fünf Sekunden hintragen. Sie wog wahrscheinlich gerade mal fünfzig Kilo. Das einzige Problem wären die vielen Zeugen gewesen. Den Ältesten des
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