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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)
Autoren: Melissa Darnell
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reingehauen hätte.
    Was war in letzter Zeit nur mit ihm los? Wir waren schon als Kinder beste Freunde gewesen. Aber seit wir auf der Highschool waren, war bei ihm anscheinend irgendwas schiefgelaufen. Jedenfalls war er schon das ganze Jahr auf Krawall gebürstet. Als wäre er sauer auf mich, weil mein Vater den Clann anführte oder so. Oder vielleicht, weil meine Familie aus mir den nächsten Clann-Anführer machen wollte? Aber das ergab auch keinen Sinn. Dylan wusste besser als jeder andere, wie sehr ich mir wünschte, einfach normal zu sein und mein eigenes Leben zu führen anstatt dem, was meine Eltern für mich wollten.
    Also warum war er plötzlich ständig so zickig?
    Egal. Es war nicht mein Job, mich um Dylans Probleme mit dem Clann und seinen Machtstrukturen zu kümmern. Mein Problem war momentan, herauszufinden, was mit Savannah los war.
    Es war für sie absolut untypisch, eine ganze Woche in der Schule zu fehlen.
    Ich konnte mich an keinen einzigen Tag davor erinnern, an dem ich sie nicht zumindest mal kurz auf dem Flur gesehen hatte. Sie war immer irgendwo in der Nähe und wartete nur darauf, mir die Luft zu rauben und diesen Schmerz in Bauch und Brust auszulösen, wenn ich sie sah.
    Ich musste wissen, was los war, und zwar bald.
    Nach der Algebrastunde folgte ich Anne auf die Verbindungsbrücke. „He, Anne. Warte mal.“
    Sie sah sich kurz um, schnaubte und ging schneller weiter.
    Ich unterdrückte ein Knurren und lief ihr nach. Als ich sie eingeholt hatte, blieb sie nicht einmal stehen. Andererseits war es bei ihren kurzen Beinen auch nicht besonders schwer, mit ihr Schritt zu halten.
    „Hör mal, ich …“ Wie sollte ich sie nach Neuigkeiten fragen, ohne den falschen Eindruck zu erwecken?
    Seufzend blieb Anne stehen. „Dein Anspruchsdenken kennt wirklich keine Grenzen, oder?“
    Was?
    Sie funkelte mich an. „Ja, richtig. Keine lange Rede. Nächstes Thema. Ich nehme an, du bist neugierig und willst nach einer gewissen kranken Person fragen, stimmt’s?“
    Überrascht, dass sie schon erraten hatte, was ich wollte, nickte ich stumm.
    Sie zögerte, als müsste sie erst überlegen, was sie sagen wollte. „Ich sag’s dir, aber vorher musst du mir was sagen.“
    „Was denn?“
    „Wieso interessiert dich das?“
    „Äh …“ Was sollte ich denn darauf antworten?
    „Coleman, wir wollen mal eins klarstellen: Savannah ist ein wirklich nettes Mädchen.“
    „Ich weiß.“ Muss sie auch sein, wenn sie dich als Freundin ausgesucht hat, fügte ich in Gedanken hinzu.
    „Deshalb verdient sie auch einen netten Jungen. Und keinen Aufreißer, für den sie nur eine Herausforderung ist.“
    Sah mich Savannah auch so? Als Aufreißer? Vorerst schob ich die Frage beiseite. „Du trägst ganz schön dick auf. Ich möchte nur wissen, ob es ihr gut geht. Mehr nicht. Keine große Sache.“ Ich versuchte es mit meinem charmantesten Lächeln, mit dem ich sogar die Drachen im Schülerbüro herumkriegte.
    „Na schön. Wenn das so ist …“
    Mein Herz setzte einen Schlag aus.
    „Sie ist nicht tot.“ Damit ließ sie mich stehen.
    Plötzlich brach die heiße Wut hervor, die sich schon die ganze Woche in mir angestaut hatte. Ich schrie ihr nach: „Mehr sagst du mir nicht?“
    „Nein. Das war’s, Coleman“, rief sie zurück, ohne stehen zu bleiben oder den Kopf zu wenden. „Wenn du mehr Informationen haben willst, kauf sie dir von irgendwem.“
    Unglaublich.
    Es dauerte einen Moment, bis ich wieder klar denken konnte. Als ich mich beruhigt hatte, stapfte ich ins Hauptgebäude undzu meinem Spind. Wie ätzend, dass jetzt keine Saison war und wir uns auf Gewichte und Ausdauertraining konzentrierten. Sonst hätte ich wenigstens beim Footballtraining irgendwen umhauen können.
    Im Hauptflur entdeckte ich Savannahs andere Freundin. Michelle Soundso. Sie half jeden Tag in der ersten Stunde im Schülerbüro aus und war um einiges netter als die zickige Anne.
    Ich wagte einen Versuch und lehnte mich gegen den Spind neben Michelles. Ich lächelte. Hoffentlich würde es dieses Mal besser laufen! „Hallo, Michelle. Wie geht’s dir?“
    Sie errötete, was immer ein gutes Zeichen war, und kicherte. „Gut, und dir?“
    „Auch gut.“ Dieses Mal wollte ich es mit einer anderen Strategie versuchen und mich nicht besonders interessiert zeigen. „Hör mal, beim Essen haben ein paar Mädchen über deine Freundin Savannah Colbert geredet. Sie meinten, sie hätte diese Woche ziemlich viel Unterricht verpasst, und sie machen sich
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