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Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)

Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Herzbeben zu dritt (Junge Liebe) (German Edition)
Autoren: C. Griethe
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imstande bin.
    „Nehmt’s mir nicht übel, aber ich hab keinen Nerv, das jetzt alles zu erzählen. Ich hol das Morgen nach“, entschuldige ich mich bei meinen Eltern und stopfe mir eine Gabel voll Lasagne in den Mund, damit ich ihnen und ihrer Neugierde endlich entfliehen kann. Um direkt nach dem Essen in mein Zimmer zu verschwinden und meinen besten Freund Stefan anzurufen.  
    „Hey, Alter“, begrüßt er mich freudig und entlockt mir automatisch ein Lächeln, weil es einfach gut tut seine Stimme zu hören.
    „Hey, Stefan. Hast du Lust auf ein Bier? Ich muss noch mal raus“, rede ich ohne Umschweife drauflos und weiß eh, dass er dabei ist. Was er mir auch im nächsten Moment bestätigt.
    „Klar, holst du mich ab?“, redet er munter weiter und ich bin schon wieder auf dem Weg nach unten, um meine Jacke anzuziehen.
    „Bin in fünf Minuten da“, flöte ich in den Hörer und vernehme nur ein kurzes Krächzen, ehe mein bester Freund auflegt. Was mich kurz auflachen lässt. Weil Stefan einfach ein halbes Weib ist. Der braucht länger im Bad als Paris Hilton, glaub ich.
     
    Dennoch steht er schon vor seiner Haustür, als ich ankomme und springt direkt breit grinsend in mein Auto.
    „Wohin?“, frage ich knapp und er gestikuliert wild mit seinen Armen, um mir die Richtung zu weisen. Bis wir vor einem kleinen Club ankommen, der relativ neu und von uns noch unentdeckt war. Bis heute.
    „Wir hätten gern zwei Becks Lemon“, bestelle ich bei der Bedienung und richte mich dann an Stefan, kaum dass wir uns auf zwei Barhocker gesetzt haben.
    „Du sag mal, kannste dich noch an den seltsamen Typen erinnern, der zwei Stufen unter uns war?“, frage ich direkt ohne Umwege drauflos und bin sichtlich erleichtert, als Stefan grinsend eifrig mit dem Kopf nickt.
    „Pumuckl, klar. Wer könnte den vergessen?“, lacht mein Freund lauthals los und erntet von mir einen Schlag gegen die Schulter, um sich wieder einzukriegen, weil mir irgendwie gerade gar nicht nach scherzen zumute ist. Was ich allerdings selber nicht erklären kann. Es ist einfach ein Gefühl, was mich beherrscht und an meiner Stimmung nagt.  
    „Den meine ich nicht. Der Schwarzhaarige, dünne Kerl. Der immer geschminkt war und keine Freunde hatte“, versuche ich Stefan zu erklären und warte gespannt, bis er seine Erinnerungen an unsere Schulzeit durchforstet hat.
    „Ach klar. Du meinst diesen … warte ich hab’s gleich … der Gruber“, haut er sich triumphierend auf den Schenkel, als ich zustimmend nicke.
    „Der steht da drüben“, sieht Stefan an mir vorbei und lässt mich herumschnellen. In einer Geschwindigkeit, die mich fast vom Hocker haut, nur um festzustellen, dass dort ganz sicher kein Jaden steht.
    „Oh Mann, Alter. Will ich wissen, warum du plötzlich Interesse an dem Typen hast?“, kommt es zweifelnd von meinem besten Freund, kaum dass ich mich wieder zurückdrehe und ich hasse mich für meine übereilte Reaktion von eben.

Schlachtplan
     
    Ich könnte die Bemühungen eine plausible Erklärung herbeizuzaubern eigentlich gleich lassen, weil Stefan mich einfach viel zu gut kennt und jede noch so überzeugende Lüge sofort durchschauen würde. Was mich hier aufrichtig zum Schwitzen bringt. Wie soll ich ihm auch beibringen, dass mich die kleine Schwester von diesem Typen irgendwie gefangen nimmt und meine Gedanken unaufhörlich um die winzige Maus kreisen. Damit verbunden schließlich immer wieder auch zu Jaden abdriften und in mir ein seltsames Gefühl verbreiten. Welches ich nicht wirklich beschreiben kann.
    Es fühlt sich irgendwie so fremd an. Und doch seltsam vertraut, als wäre es schon immer da gewesen und hätte nur darauf gewartet, aus einem tiefen Winterschlaf geweckt zu werden. Plötzlich habe ich das Bedürfnis, alles über diesen schlaksigen geheimnisvollen Jungen zu erfahren, als hätte ich vor Jahren in der Schulzeit irgendetwas verpasst, etwas Entscheidendes übersehen, was mich selber dermaßen irritiert, dass ich es Stefan niemals verständlich erklären könnte.  
    „Alter, das gefällt mir irgendwie gar nicht“, reißt mich mein Freund schließlich aus meinen Überlegungen und sieht mich mitleidig an, als hätte ich gerade erfahren, eine tödliche Krankheit in mir zu tragen und irgendwie fühle ich mich auch so. In mir drin scheint mein gesamtes Gleichgewicht aus den Fugen geraten und reißt mich gnadenlos zu Boden.
    „Scheiße Mann , ich hab keinen Plan“, fluche ich verhalten vor mich hin und leere mein Biermix
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