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Herz nach Maß (German Edition)

Herz nach Maß (German Edition)

Titel: Herz nach Maß (German Edition)
Autoren: Claire Thompson
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Gesicht zu sehen. Mit einer gewissen Verwunderung wartete er darauf, was Jason als Nächstes sagen würde, obwohl er wusste, was das war.
    Jasons Lächeln war ruhig. »Ich habe diese Verbindung schon jetzt. Ich wollte es euch beiden sagen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Sein Name« – Jason machte eine Pause, in der die Verwendung des männlichen Pronomens einsackte – »ist Tom.«

Kapitel 14
    Jack hatte schon gedacht, sie würden niemals gehen. Armer Eric. Er musste einfach Mitleid mit ihm haben, da er gleich zweimal einen derartigen Schlag verpasst bekommen hatte. Jack war gleichzeitig überrascht und doch nicht überrascht von der Enthüllung seines älteren Sohnes. In gewisser Weise erkannte er, dass er es schon eine ganze Zeit lang gewusst hatte.
    Es war nicht verwunderlich, dass Eric viel eher geneigt war, die sexuelle Orientierung seines Bruders zu akzeptieren als die seines Vaters. Zweifellos hatte der Anblick von Will und ihm Erics Sichtweise eingefärbt. Jack wusste, dass es Zeit brauchen würde, den Riss zwischen ihnen zu flicken und bis Eric sich mit der Situation arrangiert hatte.
    Aber im Moment kümmerte ihn das nicht. Oder besser gesagt: Etwas anderes – jemand anderes – kümmerte ihn mehr. Seine Söhne waren über eine Stunde geblieben. Wahrscheinlich wären sie noch länger, sehr viel länger da gewesen, wenn Jack keine Kopfschmerzen – die er tatsächlich hatte – und das Bedürfnis, sich für eine Weile hinzulegen und auszuruhen, vorgeschoben hätte.
    Er hatte nicht die Absicht, sich auszuruhen. Er wollte in seinen Pick-up springen und so schnell er konnte zu Wills Haus fahren. Stattdessen stöpselte er sein Handy an den Strom und ging zum Festnetzanschluss in der Küche, um Wills Nummer zu wählen.
    Nach dem dritten Klingeln nahm Will ab. »Hallo?«
    Er klang ein wenig außer Atem. Jack hatte plötzlich den entsetzlichen Verdacht, dass Will jemand anderes bei sich hatte und dass er aus den Armen eben dieses Mannes zum Telefon hatte rennen müssen.
    »Will?«
    »Jack. Jack. Geht's dir gut?« Wills Stimme war voller Erleichterung.
    Jack umklammerte den Telefonhörer. Gewissensbisse attackierten ihn.
    »Will, es tut mir leid. Ich… äh, ich bin letzte Nacht irgendwie ein bisschen betrunken gewesen. Ich habe nicht gemerkt, dass mein Handy-Akku leer war. Ich hab wohl wie ein Stein geschlafen, bis meine Söhne mich heute Morgen geweckt haben. Sie sind gerade erst gegangen.«
    Will gab ein kleines Lachen von sich, das wie Wasser für Jacks ausgedörrtes Bewusstsein war.
    »Denkst du«, presste Jack hervor, »ich könnte rüberkommen? Wir müssen wirklich miteinander reden und –«
    »Ja«, schrie Will beinahe. Er lachte erneut, dieses Mal bewusst, und fügte in normalerem Tonfall hinzu: »Ja, bitte komm vorbei. Ich kann's kaum erwarten, dich zu sehen.«
    »Ich springe nur schnell unter die Dusche und versuche, meinen Kopf wieder klarzubekommen. Dann bin ich gleich da.«
    ***
    »Also, was hast du letzte Nacht gemacht? Ich habe die ganze Zeit an dich gedacht, wie du ohne Shirt weggefahren bist. Das tut mir übrigens leid, dass ich es zerrissen habe.«
    Will grinste. Sie lagen auf seinem Bett auf der Tagesdecke, vollkommen bekleidet, ausgenommen Schuhe und Socken. Als er Jack die Tür geöffnet hatte, hatten sie sich umarmt und festgehalten. Keiner von ihnen hatte loslassen wollen.
    Will hatte vorgeschlagen, für eine Tasse Kaffee in die Küche zu gehen. Jack hatte ihn überrascht, weil er stattdessen gefragt hatte, ob sie sich nicht auf sein Bett legen könnten. »Ich habe einen schrecklichen Kater«, hatte er betreten zugegeben.
    »Schätze, ich habe versucht, meine Sorgen zu ertränken. Es tut mir wirklich leid, Will, dass ich dich in dieser Situation allein in der Werkstatt zurückgelassen habe. Ich habe nicht klar gedacht.«
    »Das verstehe ich, wirklich. Gestern war ich sauer, aber wenn ich so darüber nachdenke, was hättest du sonst tun sollen? Dein Sohn hat dich in diesem Moment mehr gebraucht als ich. Wie kommt er übrigens damit klar? Hat er dir verziehen ?« Mit den Fingern setzte Will Anführungszeichen in die Luft. »Oder will er nichts mehr mit dir zu tun haben?«
    Jack erzählte Will, was letzte Nacht und heute Morgen passiert war. Will versuchte, ernst zu bleiben, hatte damit jedoch wenig Erfolg, weil er trotz allem vor Schadenfreude lachen musste.
    »Tut mir leid.« Er schlug sich eine Hand vor den Mund. »Aber da hätte ich gerne Mäuschen gespielt. Wahrscheinlich
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