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Herz in Gefahr? (German Edition)

Herz in Gefahr? (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr? (German Edition)
Autoren: Catherine George
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erkundigte sie sich. Abgesehen davon, dass er Harriet Wilde erniedrigen wollte, indem er ihr Elternhaus anmietete.
    James lehnte sich zurück. Seine Gelassenheit irritierte sie. „Ich möchte die Expansion meiner ‚Live Wires‘ Unternehmensgruppe feiern. Ich habe kürzlich zwei kleinere Firmen übernommen, die in eine finanzielle Schieflage geraten waren. Ich möchte die neuen Mitarbeiter in unserem Unternehmen begrüßen und dem Stammpersonal für seinen unermüdlichen Einsatz danken. Natürlich könnten wir auch in einem Hotel feiern, aber die Idee, ein Privatanwesen zu nutzen, sagt mir mehr zu.“
    Insbesondere wenn es sich dabei um den Landsitz der Familie Wilde handelt, dachte Harriet ungehalten. „River House bietet nicht genügend Übernachtungsmöglichkeiten für so viele Leute“, gab sie angesichts ihrer aufgewühlten Gefühle erstaunlich ruhig zu bedenken.
    „Niemand wird dort übernachten. Für den Hin- und Rücktransport der Mitarbeiter am selben Tag wird gesorgt. Wenn ich mich recht erinnere, gelangt man über eine Terrasse auf einen großen Rasen. Daher wäre es praktisch, dort ein Festzelt aufzubauen. Auf der Terrasse könnten zuvor Aperitifs serviert werden – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Wie sieht es mit Parkplätzen aus?“
    „Als meine Schwester geheiratet hat, haben die Gäste auf einer angrenzenden Wiese geparkt. Ist geplant, dass der Partyservice unsere Küche nutzt?“ Harriet waren inzwischen ernste Bedenken gekommen, das Haus zur Verfügung zu stellen, und dann auch noch ausgerechnet James Crawford!
    „Nein, das wird nicht nötig sein. Auch sanitäre Anlagen und so weiter werden außer Sichtweite draußen im Garten aufgebaut. Deine Privatsphäre bleibt also weitestgehend gewahrt“, versprach er.
    Harriet lächelte frostig. „Mir persönlich kann das egal sein. Ich wohne ja nicht dort.“
    James blinzelte erstaunt. „Wohnst du hier in der Stadt?“
    „Nein. Vielleicht erinnerst du dich noch an das Pförtnerhaus am Rande des Anwesens? Dort lebe ich schon seit Jahren.“
    Wie hätte er das Häuschen je vergessen können? James tat jedoch so, als versuchte er, sich zu erinnern. „Ich verstehe.“ Das genaue Gegenteil war der Fall. Diese in sich ruhende Frau im maßgeschneiderten Kostüm und der strengen Frisur hatte kaum noch Ähnlichkeit mit dem warmherzigen, liebevollen Mädchen von früher. Allerdings war die Liebe dieses Mädchens zu ihm nicht groß genug gewesen, um auf ihr gewohntes Luxusleben in River House zu verzichten. Eigentlich sollte er ihr dafür ewig dankbar sein. Ohne das Gefühl, tief verletzt und erniedrigt worden zu sein, hätte er damals vermutlich niemals diesen brennenden Ehrgeiz entwickelt, es allen zu zeigen. Der äußerst erfolgreiche James Crawford von heute war überall anerkannt und selbst gut genug für Aubrey Wildes Tochter. Natürlich war er enttäuscht, dass sie selbst nicht im Herrenhaus residierte, aber solange ihr Vater dort noch das Zepter schwang, sollte es ihm recht sein.
    „Ich muss mir das Haus natürlich erst mal ansehen“, sagte er. „Wann würde es dir und deinem Vater denn passen?“
    Genau das hatte Harriet befürchtet, seit er ihr Büro betreten und ihr Leben auf den Kopf gestellt hatte.
    „Ich wohne die nächsten Tage bei meiner Schwester, ganz in der Nähe und kann jederzeit einen Besuch einrichten. Sonntag reise ich allerdings wieder ab.“
    „Ist es dir recht, wenn ich mich bei dir melde, sowie ich mit meinem Vater gesprochen habe?“
    „Selbstverständlich.“ James stand auf und reichte ihr seine Visitenkarte. „Unter diesen Nummern kannst du mich erreichen. Bis dann.“ Eiligen Schrittes verließ er ihr Büro, wünschte der Empfangsdame einen schönen Tag und ging hinaus. Draußen atmete er in der strahlenden Morgensonne tief durch. In diesem Moment war er unglaublich zufrieden mit sich und der Welt. Der Weg zum finanziellen Erfolg war lang und steinig gewesen. Wie George Lassiter, sein ehemaliger Chef ihm kürzlich beim gemeinsamen Mittagessen verraten hatte, schien Aubrey Wilde dagegen in finanziellen Schwierigkeiten zu stecken. Es musste schlimm um ihn stehen, wenn er sich gezwungen sah, seinen Landsitz ausgerechnet an den Mann zu vermieten, den er einmal als nicht standesgemäß betrachtet hatte, einen Fuß in diese geheiligten Hallen zu setzen. James’ Augen glitzerten schadenfroh.
    Sowie die Tür hinter James ins Schloss gefallen war, griff Harriet zum Telefon, um Charlotte Brewster Bericht zu
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