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Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition)
Autoren: Tanja Voosen
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Leben gesehen habe, warte auf das Erblühen der Eisblumen. Heute Nacht ist Vollmond, es ist so weit. Bei meinen Nachforschungen habe ich außerdem etwas in Erfahrung bringen können, was bei diesem Unterfangen äußerst nützlich ist. Heute Nacht wird eine Mondfinsternis stattfinden. Dieses astronomische Ereignis, ist auf Alfoid nicht selten, aufgrund der sieben Monde der Insel, ist dies auch kein größeres Geheimnis. Ich habe eine Berechnungsformel entwickelt, um den genauen Zeitpunkt auszurechnen. Der Mondkalender ist die Lösung, man beginnt zuerst mit
     
    Doch an dieser Stelle endete der Satz, der Rest der Seite fehlte. Er schien dem Zustand der Seite nach zu urteilen, herausgerissen worden zu sein. Kaithlyn besah die darauffolgenden Seiten. Das muss der Mondkalender sein , dachte sie und starrte auf das verworrene Gebilde. Aber ein richtiger Mondkalender sieht anders aus , überlegte sie. Ihre Tante hatte einen besessen und dieser hatte ganz anders ausgesehen. Es war ein riesiges Bild, das sich wieder über zwei Seiten zog. In der Mitte war der Mond, eine runde, weiße Kugel und um diesen Mittelpunkt herum, lagen verschiedene Kreise und Ringe, dessen Spalten so breit waren, dass darin verschiedene Runen und andere Zeichen Platz fanden. Kaithlyn fragte sich, ob die Anordnung der Symbole, eine besondere Bedeutung haben musste. Alles war so bunt und unübersichtlich.
    An einigen Stellen standen in winziger Schrift Wörter oder kurze Sätze, in der Handschrift von Evan Hayworth. Er hatte sich anscheinend Anmerkungen zu seinen Berechnungen gemacht. Während Kaithlyn ratlos das Bild betrachtete, kam ihr ein Gedanke und es fiel ihr wie Schuppen von den Augen. Das war es! Der Weg, um mehr Zeit zu gewinnen und um die Suche nach der Blume ausweiten zu können! Kaithlyn sprang auf.
    „Harlow, ich habe etwas herausgefunden, dass uns nützlich sein könnte. Hörst du?“ Zufrieden lächelte Kaithlyn. Danke, Evan! „Also, es ist so –“
    Kaithlyn konnte den Satz nicht zu Ende bringen. Das Schiff wurde von einem heftigen Stoß erfasst. Der Boden bebte und alles wurde kräftig durch geschüttelt. Sämtliche Sachen, in der Kajüte, flogen umher. Kaithlyn war so überrumpelt, dass sie stürzte und rücklings ans andere Ende des Raumes rutschte. Ein dicker Wälzer, der auf dem Tisch gelegen hatte, schlug ihr hart gegen den Kopf. Ein dumpfer Schmerz breitete sich in ihren Schläfen aus. Kaithlyn griff nach dem Bettende und zog sich hoch. Harlow krallte sich ebenfalls an einem der Holzpfosten fest.
    „Was war das?“, maulte Harlow gereizt. Kaithlyn schüttelte den Kopf und stand wankend auf. Das Schiff war völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Mit Müh und Not, öffnete sie die Tür und kletterte die steilen Stufen empor. Harlow purzelte den Flur entlang, versuchte ihr zu folgen.
    „Kaithlyn!“
    Rose griff nach ihrer Hand und half ihr hoch.
    „Sind wir in weitere Turbulenzen geraten?“, fragte Kaithlyn.
    „Es kommt zurück!“, rief Rose und riss sie mit sich zu Boden.
    „Was ist los?“ Kaithlyn sah gen Himmel. Sie konnte nicht das Geringste erkennen. „Was ist hier eigentlich los?“, wiederholte Kaithlyn ihre Frage. Sie blickte zu Melora auf. Sie hielt einen Bogen aus Eis in der Hand. Mit einem Finger spannte sie aus dünnem Eisstaub, einen spitzen, glänzenden Pfeil. Sie richtete die Waffe nach oben, so als wolle sie mitten ins Nichts zielen, irgendeine Wolke durchlöchern.
    „Es ist so schnell, dass wir es nicht sehen können“, sagte Rose hastig. Mit einem starken, harschen Windstoß schoss etwas über Kaithlyns und Rose´ Köpfe hinweg und zerfetzte das vordere Segel. Ein starrer, kalter Pfeil schoss dem unsichtbaren Wesen hinterher und verfehlte es nicht. Ein schriller Schrei ertönte und es wurde für Sekunden sichtbar. Kaithlyn erhaschte einen Blick auf etwas, dass aussah, wie eine schuppige Schlange, mit ledrigen Flügeln. Doch es war kaum mehr, als ein kurzer Eindruck gewesen, den sie gewonnen hatte.
    „Ich glaube, es ist ein Drache!“, sagte Kaithlyn erschrocken.
    „Du hast es gesehen?“, rief Melora ihr zu. Ein weiteres Ruckeln erschütterte das Schiff, fast wie ein Erbeben es auf festem Grund tun würde und abrupt verlor das Schiff an Höhe. Bei dem langsamen Sinkflug den es hinlegte, hatte der Wind mehr Zeit und Angriffsfläche, peitschte gegen die Flanken. Rose sprang flink auf.
    „Wir werden abstürzen!“, sagte sie, mit einem Anflug von Panik in der Stimme.
    „Es hat nur das
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