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Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition)
Autoren: Tanja Voosen
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schneller.“
    Kaithlyn sah gebannt zu, wie die Mercudimagie nicht verhinderte, dass ein großer Teil des Windes durch das Schild floss und die Segel aufblähen ließ. Das war sicher beabsichtigt, aber Kaithlyn fragte sich, wie es überhaupt möglich war, dass Magie etwas abblockte und gleichzeitig zuließ.
    Das letzte Stück Sonne wurde von der Dunkelheit verschlungen und das blutrote Leuchten verschwand. Kaithlyn zündete die Laternen, an den Enden des Schiffs an und hielt den Blick nach vorne gerichtet. Der Zauber der Eisblume, würde Fye retten. Es musste klappen. Kaithlyn wollte wieder in seine lebendigen, blauen Augen sehen. Sie wollte, dass ein kleines Stück Normalität in ihrer aller Leben zurückkehrte.

Rätsel in der Finsternis
     
     
    Kaines Augen flackerten beunruhigt. Es sah ganz so aus, als würde bald ein Sturm aufziehen. Ein Blick auf das Windbarometer genügte, um festzustellen, das sich ihnen von Westen ein heftiger Luftstrom näherte. Wegen der Dunkelheit und den dichten Wolken, war es schwer, weiter als fünf Meter zu sehen und dass, obwohl er das Grennewielicht bereits eingeschaltet hatte. Ihr Schiff, das auf den Namen Sierra 7 getauft war, war nicht auf dem neusten Stand der Luftfahrttechnologie. Es war ihm sofort aufgefallen. Normalerweise besaßen Menschen wie Mr Karacord genug finanzielle Mittel, um sich bessere Schiffe leisten zu können. Bis auf das Grennewielicht, gab es nur Gaslampen, das Steuerbord besaß keine eingebauten Holokarten und das Schiff hatte nur ein einziges Bannschild, jenes, das sich automatisch aktivierte, sobald die Inselgrenze überschritten wurde, um dafür zu sorgen, dass genug Sauerstoff zur Verfügung stand und sie von den stürmischen Himmelströmen abschirmte. Er selbst hatte vor vielen Jahren ein ähnliches Schiff besessen. Sie hatten keine Aufspürsender, kaum Technologie – Schiffe, mit denen man leicht untertauchen oder unbemerkte Ausflüge machen konnte. Schiffe, die nicht registriert werden mussten, wie die großer Händler.
    Zu welchem Zweck, sollte Mr Karacord ein solches Schiff besitzen?
    Mittlerweile waren sie so weit oben, dass von der Landschaft unter ihnen, nicht mehr als verschwommene Farbkleckse zu erkennen war. Er warf erneut einen Blick auf die Messinstrumente. „Wir erreichen jetzt die Inselgrenze“, sagte Kaine. Kaithlyn und Harlow sahen begierig über das hölzerne Geländer und ihre Blicke verloren sich in der Tiefe, über der sie nun flogen. Sie hatte sich immer gefragt, was für ein Gefühl es war, eine Insel auf solche Weise zu verlassen. Bodenlose Tiefe erstreckte sich unter ihnen. Sie spürte wie die Luft sich verdichtete, als sich das Bannschild des Bootes aktivierte. Angst . Kaithlyn strich Harlow übers Fell. Mach dir keine Sorgen. Sie hatte Geschichten gehört, von Schiffen, die abgestürzt waren, aber das kam höchsten alle fünfzig Jahre einmal vor. In der Schule hatte sie gelernt, dass jedes Transportmittel, welches sich zwischen den Himmelsinseln, auf dem Luftweg bewegte, einen eingebauten Magiespeicher hatte. Es gab künstlich angelegte Auffanginseln, die abstürzende Schiffe wie Magneten anzogen, sie so vor dem Fall ins Nichts bewahrten. Dafür sorgte der Magiespeicher. Ein Händler, der vor unzähligen Jahren zu ihnen ins Dorf gekommen war, hatte den Kindern haarsträubende Geschichten von Luftpiraten erzählt, die sich verbotener Weise, auf den Auffanginseln einquartiert hatten und deren Verbündete Schiffe angriffen, um diese dort hinzulocken, wo die Piraten diese ausraubten und zurückließen – nicht, ohne den Peilsender zu zerstören, der ein Signal an die nächstgelegene Insel sandte, um Hilfe zu erbitten. So mussten die Reisenden einen schrecklichen Tod sterben. Aber es waren nur Geschichten.
    Als Kind hatte Kaithlyn sie gemocht.
     
    Kaithlyn fror. Nach einer guten Stunde war sie eingenickt, aber die Kälte war so tief in ihre Glieder eingedrungen, dass sie nicht besonders gut geschlafen hatte. Als sie sich nun aufsetzte, tat ihr der Nacken weh und ihre Beine kribbelten, weil sie in einer so unbequemen Starre verharrt hatte. Der Horizont färbte sich heller, hatte die Farbe eines satten dunklen Blau, weil die aufgehende Sonne, die noch nicht auszumachen war, schummrige Lichtstrahlen durch die Wolkendecke schickte. Harlow hatte sich neben ihr zu einem Fellknäuel zusammengerollt und schlief fest.
    „Wie spät ist es?“, fragte sie niemand bestimmten.
    „Es ist fast sechs Uhr.“
    Melora setzte sich, die Arme
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