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Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition)
Autoren: Tanja Voosen
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vor der Brust verschränkt, neben sie.
    „Was…was ist das?“
    Kaithlyn riss die Augen weit auf. Sie sah durch das Bannschild, das flimmerte wie feine Staubkörner und kaum auszumachen war. Weiß wie neblige Schlagen, die einen Kampf austrugen, bäumten sich wirbelnde Luftwellen immer wieder auf, kreisten um das Boot herum, glitten daran vorbei, schlugen gegeneinander oder fegten um die eigene Achse. War das der Wind? Ein Himmelsstrom?
    „Kaleidowinde.“ Rose´ Stimme drang vom Bug zu ihnen herüber. „Sie sehen schön aus, faszinierend, aber –“
    „Sie bedeuten, dass wir uns dem Sturmzentrum nähern“, unterbrach Kaine sie. Rose hängte das Fernglas, das sie in den Händen gehalten hatte, um ihren Hals und löste Kaine vom Ruder ab. Widerwillig nahm er die Hände davon und entspannte seine Schultern.
    „Mach eine Pause“, befahl Rose.
    „Vergiss es, Rosa, Kaine muss die Sachen schon selber in die Hand nehmen, weil er denkt, dass andere unfähig sind, seine Arbeit zu erledigen.“
    „Ich heiße, Rose .“ Melora grinste feixend. „Besser ein Kontrollfreak, als jemand, der gar nicht segeln kann“, gab Rose zurück. Kaines rechter Mundwinkel zuckte kaum merklich. Kaithlyn vermied es ihn weiter anzusehen, ansonsten hätte sie laut losgelacht. „Wir nähern uns also dem Sturm?“
    Die Kaleidowinde brachten das Boot leicht zum wackeln. Kaithlyn zog sich ihren Schal weiter ins Gesicht.
    „ Eindeutige Turbulenzen“, sagte Melora. „Hat dieses Boot kein weites Bannschild?“
    Kaine warf ihr einen eindeutigen Blick zu. „Die Instrumente zeigen, dass wir noch genug Zeit haben, wenn wir aufhören uns nur auf die Segel zu verlassen und den Rotorantrieb einschalten. So gewinnen wir an Schnelligkeit und Höhe, schaffen es aus dem Sturmgebiet heraus und zur Insel, bevor wir uns ins Gefahr begeben.“ Seine Miene blieb unverändert. „Rotorenantrieb“, murmelte er.
     
    Kaithlyn wusste nicht, wie lange sie geflogen waren, bis sie die Kaleidowinde hinter sich ließen und der Himmel sich klärte. Schwach kam am fernen Horizont das erste Dämmern, ein paar rötliche Sonnenstrahlen, hinter einigen Wolken zum Vorschein. Der Anblick, der schimmernden Wolken und der aufgehenden Sonne, die ein herrliches Farbspiel greller Töne an den Himmel malten, war einfach wunderschön. Es war kein Vergleich, zu normalen Sonnenaufgängen. Sie lächelte.
    „Wir fliegen schon ziemlich lange, oder?“
    „Eigentlich liegen wir gut in der Zeit“, meinte Rose. Kaine, der die ganze Zeit neben ihr gestanden hatte, drängte sie ihn wieder übernehmen zu lassen. „Wir sind gestern bei Sonnenuntergang los geflogen, nun geht die Sonne wieder auf. Ich sagte wir würden gut einen halben Tag fliegen, nicht wahr? In ungefähr einer Dreiviertelstunde, müssten wir die Inselgrenze von Alfoid erreichen. Kaine?“
    „Der Vielschichtradar zeigt, dass wir uns nahe einer Insel befinden.“
    „Woher weißt du das alles?“
    Rose streckte sich und ließ sich dann erschöpft neben Kaithlyn nieder.
    „Segelkurs. Wir haben einen schrecklichen Lehrer, der nichts davon hält jungen Leuten das Segeln beizubringen. Er schärft uns andauernd irgendwelche Informationen ein, Nützliche, wie ich zugeben muss.“
    „Wie schön, dass du verborgene Talente hast, aber können wir uns vielleicht wichtigeren Fragen widmen?“, sagte Melora. „Erstens, was machen wir, wenn der Fluchbrecher nicht wirkt? Zweitens, wo genau werden wir das Schutzschild der Insel durchbrechen?“
    Rose seufzte.
    „Melora. Erstens: Sollte der Fluchbrecher nicht wirkten, heißt es: Ade Plan. Es gibt keinen anderen Weg für uns. Zweitens, ist es vollkommen egal und damit meine ich vollkommen egal , wo wir den Schild durchbrechen und wo wir landen, so lange der Schild uns durchlässt werden wir einen Weg finden, um zu landen“, sagte Kaine. Rose schenkte ihm einen respektvollen Blick.
    „Wir haben jemanden, der wirklich hervorragend segeln kann und eine Landung im nirgendwo, werden wir nicht hinlegen“, fügte sie hinzu.
    Rose zog eine Karte aus ihrer Tasche. Sie faltete sie am Boden auseinander. Kaithlyn war erstaunt darüber, was Rose so alles in ihrer Kleidung versteckt hatte. Die Karte zeigte einen Ausschnitt aller Insel, es war eine Miniaturausgabe jener Karte, die in der Bibliothek ihres Großvaters, in überdimensionaler Größe, die ganze Wand bedeckte. Rose´ Zeigefinger ruhte nahe des Inselrandes von Alfoid auf einer großzügige Flächen, die mit dem Namen Light Seeden
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