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Herz-Dame

Herz-Dame

Titel: Herz-Dame
Autoren: Marina Schuster
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der dort ausgehobenen Grube, die groß genug war, um einen erwachsenen Menschen darin aufzunehmen, ließ keine Zweifel mehr daran, dass Oliver es tatsächlich ernst meinte.
Grace starrte auf das Loch, und im gleichen Augenblick versagten ihre Beine den Dienst und sie sackte zusammen.
»Bitte nicht«, wiederholte sie flüsternd und schloss die Augen, als sie sah, wie Oliver eine Schnur aus der Hosentasche holte.
Er schlang ihr die Kordel um den Hals, und das Letzte was sie spürte war, wie sich der Strang schmerzhaft in ihren Hals grub.
     

Kapitel 31
    F ast gleichzeitig mit dem Einsatzkommando und einem Krankenwagen trafen auch Dylan und Justin bei Olivers Haus ein.
Erleichtert stürzte Dylan auf seinen Bekannten zu, der aus einem der Fahrzeuge stieg.
»Ihr wartet hier«, ordnete Andrew an, und Dylan nickte, obwohl er am liebsten ins Haus gestürmt wäre.
Stumm beobachteten die beiden Freunde, wie das Dutzend Männer sich verteilte und dann von allen Seiten langsam über das Grundstück aufs Haus zuging.
»Keine Bewegung«, hörten sie auf einmal einen der Männer rufen, und ein paar der übrigen liefen in die Richtung, aus der dieser Befehl gekommen war.
Lärm ertönte, es hörte sich an wie die Geräusche eines Kampfes, dann folgte ein undeutlicher Wortwechsel.
»Verdammt, was ist da los?«, fragte Dylan angespannt, und Justin musste ihn mit sanfter Gewalt davon abhalten, nicht hinter den Polizisten herzulaufen.
Ein paar Minuten lang herrschte eine gespenstische Stille, danach gingen überall im Haus die Lichter an, und gleichzeitig kam Andrew auf sie zu. Er wandte sich kurz an einen der Sanitäter, die ebenfalls abwartend vor dem Tor stehen geblieben waren, sprach leise mit ihm und trat dann auf Dylan zu.
»Habt ihr sie gefunden? Was ist passiert?«, sprudelte Dylan aufgeregt heraus, während er aus dem Augenwinkel beobachtete, wie die Sanitäter eine Trage aus dem Krankenwagen holten und damit in den Garten liefen.
»Es ist alles in Ordnung«, beruhigte Andrew ihn. »Wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen, so wie es aussieht, ist ihr nichts weiter passiert. Die Sanitäter werden sich um sie kümmern, sie hat …«
Bevor er zu Ende sprechen konnte, hatte Dylan ihn beiseitegeschoben und stürmte durch das Tor, rannte über das Grundstück in die Richtung, aus der vor wenigen Minuten der Lärm zu hören gewesen war.
Schon von weitem sah er die beiden Sanitäter, die sich über eine am Boden liegende Gestalt beugten.
»Wie geht es ihr?«, presste er besorgt heraus.
»Auf den ersten Blick gut, so wie es aussieht, ist sie nur bewusstlos«, erklärte einer der beiden, während sie Grace auf die Trage hoben. »Aber sie hat Würgemale am Hals, und wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob die Luftröhre verletzt ist. Außerdem wird vermutlich ein Schock einsetzen, wenn sie wieder zu sich kommt, deswegen werden wir sie zur Sicherheit ins Krankenhaus bringen.«
Dylan schluckte. »Kann ich mitfahren?«
»Tut mir leid, aber das geht nicht«, sagte der Sanitäter bedauernd, »Wir fahren ins Mercy-Hospital, kommen Sie einfach nach.«
»In Ordnung, danke«, murmelte Dylan leise.
Die beiden Männer hoben die Trage an, und er begleitete sie noch bis zum Krankenwagen, ließ dabei seinen Blick nicht von Graces blassem Gesicht. Bevor sie eingeladen wurde, strich er ihr noch einmal sanft über die Wange und schaute fassungslos zu, wie das Fahrzeug Sekunden später mit eingeschaltetem Blaulicht um die nächste Straßenecke verschwand.
Justin, der die Szene schweigend beobachtet hatte, trat zu ihm und legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter.
»Wie geht es ihr?«, fragte er leise, und Dylan wiederholte kurz, was der Sanitäter ihm gesagt hatte.
Im gleichen Augenblick kam Andrew wieder aus dem Haus, gefolgt von ein paar Männern, in ihrer Mitte Bob.
»Das is ja grade nochmal gut gegangen«, grinste der Alte schief, als er Dylan sah. »Ich hab gehofft, dass du deine Lady nich im Stich lassen wirst.« Dann verzog er bekümmert das Gesicht. »Tut mir leid, dass ich sie in Gefahr gebracht hab.«
»Mach dir darüber keine Gedanken, das ist nicht deine Schuld«, sagte Dylan unglücklich. »Schließlich war ich derjenige, der auf die blödsinnige Idee mit der Artikelserie kam.«
»Na, wenigstens habt ihr nun eine exklusive Story«, mischte Andrew sich jetzt ein. »Aber vorher fahren wir aufs Revier und nehmen eure Aussagen zu Protokoll.«
»Ehrlich gesagt würde ich lieber zuerst ins Krankenhaus fahren und sehen, wie es Grace geht«,
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