Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herz-Dame

Herz-Dame

Titel: Herz-Dame
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
befahl ihnen, auszusteigen.
Sie folgten seiner Anweisung und er schob sie ins Haus.
Bevor sie Gelegenheit hatten, irgendetwas von der Umgebung wahrzunehmen, hatte er eine Tür geöffnet, die in den Keller hinab führte.
»Da runter«, kommandierte er, nachdem er das Licht eingeschaltet hatte.
»Was auch immer du mit uns vorhast, du wirst nicht so einfach davonkommen«, sagte Grace, und bemühte sich, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben. »Spätestens morgen früh, wenn ich nicht zur Arbeit erscheine, wird Dylan vermuten, dass etwas nicht in Ordnung ist und die Polizei anrufen. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis man auf dich kommt.«
»Quatsch nicht rum, hättet ihr eure Nasen nicht da reingesteckt, wärst du jetzt nicht hier«, erklärte Oliver kalt, während er ihnen die Hände fesselte und sie anschließend beide an einem Stützpfosten in der Mitte des Raums festband.
»Die verrückte Sally hat dich auch gesehn, sie weiß, wer du bist, und wird der Polizei eine Beschreibung von dir geben«, betonte jetzt auch Bob.
»Wen interessiert schon, was solches Gesindel herumfantasiert, man wird ihr kein Wort glauben. Und falls doch, werde ich sie beseitigen, genau wie all die anderen auch.«
»Du kannst uns nich alle töten«, sagte Bob und sprach damit laut aus, wovor Grace sich bereits die ganze Zeit gefürchtet hatte.
»Halts Maul jetzt du Abschaum,«, fuhr Oliver ihn an, »sonst bist du gleich dran.«
»Warum tust du das alles?«, fragte Grace leise. »Was haben dir diese Menschen denn getan?«
»Jetzt werd hier nicht rührselig, ich habe keine Zeit für langes Gefasel. Ich werde alles vorbereiten, und danach seid ihr dran.«
Oliver wandte er sich zur Treppe und drehte sich dann noch einmal um.
»Übrigens braucht ihr nicht versuchen zu schreien, die Wände sind dick und gut isoliert.«
     
    Irritiert starrte Dylan auf die Spielkarte, es gab keinen Zweifel, dass Grace sie hinterlassen hatte, und der quälende Klumpen in seinem Magen schien sich noch zu vergrößern.
Im gleichen Moment klingelte sein Handy, es war Justin, der ihm mitteilte, dass Grace offenbar nicht zu Hause war; sie hatte auf Sheilas Anrufe ebenso wenig reagiert wie auf Dylans Versuch zuvor.
»Was ist los?«, fragte Justin besorgt, als der Freund ein bedrücktes »Danke« murmelte.
Kurz berichtete Dylan ihm von der Spielkarte.
»Hm, ich kenne Oliver nicht besonders gut, ich habe bisher nicht allzu viel mit ihm zu tun gehabt. Denkst du, er hat etwas mit der Sache zu tun?«
»Keine Ahnung, aber es muss ja einen Grund haben, warum Grace seinen Namen auf die Karte geschrieben hat«, sinnierte Dylan. »Irgendetwas stimmt da nicht.«
»Weißt du was, wir treffen uns im Verlag«, schlug Justin vor. »Wir sollten ihren Schreibtisch nochmal gründlich unter die Lupe nehmen, vielleicht haben wir ja etwas übersehen.«
Dylan stimmte zu, und sie verabschiedeten sich. Kurz darauf saß er in seinem Auto und raste genauso verkehrswidrig zum Verlag zurück wie auf der Hinfahrt.
     

Kapitel 30
    N achdem sie erfolglos Graces kompletten Schreibtisch durchwühlt hatten, schaltete Dylan den PC auf ihrem Schreibtisch ein.
Auf Justins fragenden Blick hin zuckte er mit den Schultern.
»Ich kenne ihr Passwort«, erklärte er lapidar, und es dauerte nicht lange, bis er Zugriff auf ihre persönlichen Dateien und ihre Mailbox hatte.
Rasch klickte er sich durch sämtliche Dokumente und Mails, die mit dem heutigen Datum gekennzeichnet waren, doch auch hier gab es nichts, was ihnen irgendeinen Hinweis geliefert hätte, lediglich Olivers Mail mit den Fotos bezeugte, dass sie mit ihm gesprochen haben musste. Ratlos schauten die beiden Freunde sich an, dann hatte Dylan eine andere Idee.
»Komm mit«, forderte er Justin auf, und lief zum Fahrstuhl.
»Was hast du vor?«
»Wir werden jetzt Olivers Adresse aus seiner Personalakte heraussuchen und danach bei ihm vorbeifahren. Vielleicht kann er uns ja sagen, was das alles zu bedeuten hat.«
Es dauerte nicht lange, bis sie vor dem Personalbüro standen. Dylan fischte seinen Schlüsselbund aus der Hosentasche, suchte einen kurzen Moment nach dem Generalschlüssel und hatte Sekunden später die Tür geöffnet.
»Manchmal ist es doch ganz praktisch, der Sohn vom Chef zu sein«, grinste er schief, während er das Licht einschaltete.
Einen Augenblick kramte er in einem der metallenen Aktenschränke herum und zog schließlich eine Mappe heraus. Er legte sie auf den Tisch und griff mit einer Hand nach einem Notizzettel und einem Stift,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher