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Herz auf Umwegen

Herz auf Umwegen

Titel: Herz auf Umwegen
Autoren: Julia Arden
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beide Hände. »Wirklich keine Zweifel?«
       Katja lächelte. »Nicht den geringsten. Von mir aus kann es die ganze Welt erfahren.«

24. Kapitel
     
     
     
    »Erde an Katja, Erde an Katja. Bitte melden«, rief Alexa mit amüsiertem Unterton und riss Katja aus ihrem Tagtraum. »He, du musst wenigstens so tun, als ob du arbeitest.«
       Katja warf der Kollegin einen abwesenden Blick zu. »Was?« Ihre Gedanken weilten immer noch beim Wochenende.
       Janny hatte sie am Freitagabend mit einer gepackten Tasche überrascht, fuhr mit Katja zu ihrer Wohnung, wo auch sie packen sollte. »Vergiss das Schwimmzeug nicht«, war alles, was Katja aus Janny herausbekam.
       Sie hatten zwei wundervolle Tage in einem verträumten Örtchen an der Nordseeküste verbracht. Ein schlichtes Zimmer in einem kleinen Hotel mit bester Küche, ausgedehnte Spaziergänge am Strand, farbenprächtige Sonnenuntergänge. In den Nächten Jannys Hände und Lippen auf ihrer Haut. Keine Stelle, die sie nicht erforschte. Katja erschauerte beim bloßen Gedanken daran.
       »Alexa?«, murmelte Katja.
       »Ja?«
       »Ich habe so etwas noch nie erlebt.« Katja seufzte selig. »Es ist, als ob sie mir jeden Wunsch von den Augen abliest.«
       »Es hat dich voll erwischt, was?«
       »Absolut.«
       »Und wo ist deine Angebetete heute?«
       »Zahnarzttermin. Kommt nur etwas später.« Katja griff lächelnd zum Telefonhörer, da das Klingeln des Apparates einen Anruf signalisierte.
       »Winter«, meldete sie sich.
       »Katja, kommst du mal runter?« Das Fehlen jeglicher Hektik in Lydias Stimme hätte Katja unter normalen Umständen beunruhigt. Lydia war immer irgendwie in Hektik. Das lag an ihrer Art, in ihrer Arbeit total aufzugehen. Es musste etwas ziemlich Außergewöhnliches passiert sein, etwas, das es schaffte, Lydia jeglichen Wind aus den Segeln zu nehmen. Doch heute machte Katja sich keine Sorgen um derartige Vorzeichen. Auf dem Weg zum Keller verlor sie sich erneut in Erinnerungen an das Wochenende mit Janny. Katjas Haut prickelte bei den Gedanken an Jannys Berührungen an allen Stellen gleichzeitig. In ihrem Bauch tanzten Schmetterlinge. 
       Die Aufschrift »Labor« auf der Tür zu Lydias Kabuff ermahnte Katja, sich wenigstens etwas zu konzentrieren. Es musste ein Problem geben, sonst hätte Lydia sie nicht angerufen. »Da bin ich schon.« 
       Lydia saß am PC, drehte sich auf ihrem Drehstuhl sitzend zu Katja um. Sie machte das Gesicht von jemandem der wusste, dass er der Überbringer einer schlechten Botschaft war. Und offenbar war sie, Katja, die Empfängerin. »Was ist denn los?«, fragte sie leicht beunruhigt.
       Lydia stand mit düsterer Miene auf. »Es geht um die Präsentation.«
       »Ja?«
       Lydia rollte Katja einen Stuhl heran, bedeutete ihr, sich zu setzen, und nahm ebenfalls auf ihrem Stuhl Platz. »Es hat mir einfach keine Ruhe gelassen, dass wir nicht herausfinden konnten, was da schiefgegangen war.«
       Katja bekam sofort ein schlechtes Gewissen. Die letzten Tage hatte sie wie auf Wolken geschwebt und darüber die Pleite mit der Präsentation völlig vergessen. Sie hatte Lydia mit der Suche nach der Ursache allein gelassen. »Sorry«, murmelte Katja schuldbewusst. »Ich wollte dir dabei helfen, ich weiß.«
       »Vergiss es«, winkte Lydia ab. »Ich habe Alexa in der Kantine getroffen, sie hat da was angedeutet … du hattest sicher Besseres zu tun.«
       »Die olle Tratschtante«, murmelte Katja verlegen.
       »Katja, das, was ich dir sagen muss, wird dir nicht gefallen. Also hör mir bitte erst mal einfach nur zu. Okay?«
       Katja hatte noch nie erlebt, dass Lydia sich die Mühe machte, etwas derart umständlich anzukündigen. Sie platzte sonst immer sofort mit dem Problem heraus. Katjas Unruhe nahm zu. »Okay«, sagte sie nur.
       »Also«, begann Lydia. »Ich weiß, welchen Ruf ich habe. Ich bin eine Chaotin, etwas schusselig, manchmal sogar verschroben und so weiter. Aber was ich dir jetzt erzähle, ist – so verrückt, wie es auch klingen mag – kein Produkt meiner Fantasie.«
       »Ich werde nervös. Kannst du endlich zur Sache kommen?«
       »Was würdest du sagen, wenn ich herausgefunden hätte, dass die Präsentation sabotiert wurde?«
       Katja schwieg. Schließlich hatte Lydia sie gebeten, ihr nicht ins Wort zu fallen. Aber offenbar war sie schon fertig. Denn Lydia sah Katja abwartend an.
       »Sabotage?«, wiederholte Katja. Sie runzelte die Stirn. Hatte
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