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Herrin der Schädel

Herrin der Schädel

Titel: Herrin der Schädel
Autoren: Jason Dark
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beruflichem Interesse. Warum waren Schädel gestohlen worden und auch in dieser Menge? Da hatte er schon seine Probleme, denn an irgendwelche Grufties als Diebe dachte er nicht. Die raubten nicht Schädel in dieser Menge. Da musste schon etwas anderes dahinter stecken.
    Möglicherweise eine sehr große Sache. Auch sein Freund John Sinclair sah die Dinge ähnlich.
    Im Vorraum mit den Überresten der Toten gab es noch eine zweite Tür, die dann direkt in die Kirche hineinführte. Suko öffnete sie und lauschte den Schleifgeräuschen nach, als sie mit der unteren Seite über den Boden glitt.
    In der Kirche selbst hielt sich um diese Zeit niemand auf. Die Menschen lagen in den Betten.
    Suko blieb in der Kirche. Hier wollte er die nächste Zeit verbringen. Wenn die Diebe tatsächlich auftauchten, würde er sie perfekt überraschen können.
    Die Fenster lagen zu hoch, um normal hindurchschauen zu können. Man musste schon springen oder auf einen Gegenstand klettern. Das sparte Suko sich. Er setzte sich in die letzte Bankreihe und wartete ab.
    Der Inspektor gehörte zu den sehr geduldigen Menschen. Dass Geduld eine große Tugend ist, war ihm schon als Kind beigebracht worden, als man ihn im Kloster erzogen hatte. Und so wartete er ab, wie jemand, der völlig in sich versunken ist oder aussieht, als würde er schlafen.
    Das täuschte. Suko achtete auf jedes Geräusch und würde sofort voll da sein, wenn sich etwas tat.
    In der folgenden halben Stunde geschah nichts. Er rechnete damit, dass seine Geduld auf eine harte Probe gestellt werden würde, aber er hob plötzlich den Kopf an, denn er hatte etwas gehört.
    Es war ein fremdes Geräusch gewesen, und er hatte es nicht in der Kirche gehört, sondern außerhalb der Mauern. Was da genau geschehen war, wusste er nicht, aber es stand auch fest, dass er sich nicht geirrt hatte.
    Er stand auf.
    Die Tür zum Vorraum hin hatte er nicht ganz geschlossen. Der Spalt war recht schmal, aber trotzdem breit genug, um ihm einen recht guten Überblick zu gewähren.
    Noch hatte sich die andere Tür nicht geöffnet, aber Suko behielt sie im Blick.
    Dann passierte es.
    Zuerst war nur das Knarzen zu vernehmen. Wenig später hörte es auf, wurde aber von anderen Lauten abgelöst. Von schleichenden Schritten. In den kleinen Vorraum hinein schob sich eine Gestalt, die eine sehr dunkle Kleidung trug und das Haar zudem noch durch eine Strickmütze versteckt hielt.
    Ihr folgte die zweite Gestalt, die ebenso aussah, nur etwas kleiner war. Bei beiden waren die Gesichter zu sehen, aber so schwach, dass Suko nicht erkennen konnte, ob es jüngere oder schon richtig erwachsene Menschen waren.
    Jedenfalls waren es Diebe. Darauf deutete der Sack hin, den der zweite Ankömmling trug.
    Suko zeigte sich nicht. Er konnte sich Zeit lassen und wollte zunächst im Hintergrund bleiben und nur beobachten. Erst wenn es sicher war, dass die Männer sich als Diebe erwiesen, dann würde er eingreifen. So aber ließ er sich Zeit.
    Er hörte sie flüstern. Der Sack wurde abgestellt. Ein leises Klirren drang durch den Vorraum. Suko ging davon aus, dass sich im Sack entsprechendes Werkzeug befand, um die Gitterstäbe damit weiter auseinanderschieben zu können.
    Die beiden wandten Suko den Rücken zu. Sie schauten sich an, aber sie sagten kaum etwas, sondern verständigten sich durch Handzeichen und Kopfnicken.
    Der zweite Typ bückte sich und griff in den Sack hinein. Wieder klirrte es, als er seine Hände bewegte und die Werkzeuge leise gegeneinander schlugen. Als er eine Hand wieder hervorzog, hielt er eine lange Zange zwischen den Fingern. Es war ein Werkzeug, mit dem auch Metall geschnitten werden konnte.
    Ob sie die gedrechselten Eisenstäbe durchtrennen konnten, war noch fraglich. Zumindest würden sie die Öffnung vergrößern können, um auch an die weiter entfernt stehenden Schädel heranzukommen.
    Sie mussten nicht im Dunkeln arbeiten, denn sie hatten eine Laterne mitgebracht, die zwar altertümlich aussah, aber sehr modern war, denn sie wurde von einer Batterie gespeist, und das Licht war auch recht hell.
    »Versuch es.«
    »Gut.« Der Mann mit der Zange nickte. Er drückte die Backen auseinander, damit er sie um einen der Stäbe klemmen konnte. Er arbeitete ruhig. Von den Eindringlingen ahnte niemand, dass sie beobachtet wurden, und Suko ließ sich noch Zeit.
    Er hatte auch seine Beretta nicht gezogen. Zu dieser Maßnahme würde er greifen, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gab.
    Die Zange packte
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