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Herr Hase jagt den Meisterdieb - ein Osterkrimi zum Mitraten

Herr Hase jagt den Meisterdieb - ein Osterkrimi zum Mitraten

Titel: Herr Hase jagt den Meisterdieb - ein Osterkrimi zum Mitraten
Autoren: Carola Wimmer
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etwas ganz anderem gefesselt. Ihr Blick folgt einer Frau, die gelangweilt über den Platz schlendert. Es ist die Gräfin. An einem Stand, an dem Essen angeboten wird, bleibt sie stehen und bestellt sich einen Teller mit Fisch.
    Ohne nachzudenken, zieht Bea Julian und Nick hinüber zum Essensstand, der von zahlreichen Menschen umringt wird. Hier werden Original-Wikingergerichte angeboten: Hirsebrei, Zwiebelsuppe, Pökelhering und Fladenbrot. Nick zeigt auf ein verschrumpeltes Stück Fisch. »Das ist ja schon schlecht«, sagt er.
    »Das ist Stockfisch«, erklärt Julian. »Getrockneter Fisch hält länger.«
    Nick zieht eine Grimasse: »Bäh!«, ruft er. Dann läuft er zu dem Stand in der Mitte des Marktplatzes, wo gerade ein Schmied zeigt, wie ein Schwert geschmiedet wird. Aber Bea will unbedingt beim Stockfisch bleiben. Julian bemerkt, dass Bea heimlich die Gräfin beobachtet. »Ich dachte, wir wollen nicht mehr Detektiv spielen«, flüstert er ihr ins Ohr.
    »Spiele ich doch gar nicht«, gibt sich Bea arglos. »Ich bin hier rein zufällig.«
    Plötzlich ertönt ein schriller Klingelton. Bea und Julian horchen auf. Die Gräfin stellt ihren Teller beiseite und durchsucht ihre Tasche. Endlich hat sie ihr Handy gefunden. »Was gibt’s?«, schnauzt sie in den Hörer. Nach einer Weile fährt sie in einem noch viel unfreundlicheren Ton fort: »Ich hab dir Trottel doch gesagt, dass du mich nicht anrufen sollst!« Dann beendet sie das Gespräch grußlos und wirft ihr Handy wütend zurück in die Handtasche.
    Bea und Julian schauen sich mit großen Augen an. »Also besonders gräflich klang das gerade nicht«, raunt Bea.
    »In Kopenhagen war sie viel vornehmer«, muss auch Julian zugeben.
    »Irgendetwas stimmt da nicht«, überlegt Bea. »Vielleicht sollten wir der Gräfin doch noch einmal genauer auf den Zahn fühlen?«
    Welches Geheimnis verbirgt die Gräfin?





N achdenklich folgen Bea und Julian den anderen zurück zum Schiff. Kaum sind sie wieder an Bord, läuft ihnen Herr Kabunke über den Weg. In seinem Gesicht sprießt ein stoppeliger Bart. Sein Blick ist düster. Es ist offensichtlich, dass er sehr schlechte Laune hat.
    Bea und Julian trauen sich nicht, ihn anzusprechen. »Herr Kabunke tut mir richtig leid«, sagt Bea.
    »Mir auch«, bestätigt Julian. »Ich wäre auch schlecht gelaunt, wenn mich jemand zu Unrecht beschuldigt hätte.«
    Bea seufzt. »Als Detektiv braucht man wohl mehr als einen Verdacht. Man braucht Beweise.«
    Sie überlegt und schlägt schließlich vor: »Lass uns noch mal alles zusammenfassen, was wir wissen.«
    »Die Gräfin ist verdächtig«, sagt Julian. »Denn sie wusste, dass Herr Hase zu Nick gehört, obwohl sie das eigentlich gar nicht wissen konnte. Zweitens: Sie benimmt sich merkwürdig.«
    »Aber«, fährt Bea fort, »sie hat für mindestens einen Einbruch ein Alibi. Denn sie war ja in Kopenhagen an Land. Außerdem wurde auch in ihre Kabine eingebrochen!«
    »Der Meisterdieb kann sie also nicht sein«, folgert Julian.
    Bea lässt ratlos die Schultern hängen. Mittlerweile ist das Schiff gestartet und schiebt sich langsam aus dem Hafen. Bea überkommt ein Gefühl von Traurigkeit. Schließlich werden sie morgen schon wieder zu Hause sein. Dabei gefällt es ihr auf See von Tag zu Tag besser.
    »Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Gräfin trotzdem was mit den Einbrüchen zu tun hat«, unterbricht Julian plötzlich das Schweigen. In seiner Stimme liegt etwas Trotziges. »Irgendwie hängt sie da mit drin. Ich finde, wir sollten mehr über sie herausfinden.«
    »Ich habe dasselbe Gefühl«, bestätigt Bea. »Aber was sollen wir machen?«
    »Ich habe eine Idee«, sagt Julian. »Wer sind hier auf dem Schiff die größten Tratschtanten?«
    »Die Zwillinge?«, rät Bea. Dann geht ihr ein Licht auf. »Genau!«, ruft sie. »Wenn jemand etwas über die Gräfin weiß, dann die!«
    Sofort machen sich Bea und Julian auf die Suche. Auf dem Sonnendeck haben sie Glück. Die Frauen liegen bequem in Sonnenstühlen. Beide tragen wagenradgroße Hüte und lesen bunte Zeitschriften mit den neuesten Schlagzeilen aus der Welt der Prominenten.
    Bea und Julian setzen sich daneben. Doch wie sollen sie auf die Gräfin zu sprechen kommen?
    Bea hat zwar keine Idee, hält es aber erst einmal für das Beste, ein Gespräch zu beginnen. »Ist denn Ihre Perlenkette wieder aufgetaucht?«, erkundigt sie sich freundlich.
    Da hat Bea ganz offensichtlich das richtige Thema gewählt. Die Zwillinge werden sofort lebhaft
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