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Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich!

Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich!

Titel: Herr, erbarme dich! - Corin, J: Herr, erbarme dich!
Autoren: Joshua Corin
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würden sich erst entspannen, wenn ihre Brüder vom Schlachtfeld zurückgekehrt waren.
    Cole, der gigantisch große Nachtwächter des Aquariums, lehnte sich gegen den Feuerwehrwagen und wischte sich den Schweiß aus den Augen. Er hatte diesen Job übernommen, um nicht mehr so viel Stress zu haben. Sein Lebensberater hatte ihm erklärt, dass sein Chi nicht mit Aufregung klarkomme. Sein Lebensberater hatte ihm auch gesagt, dass Fische Glück brächten. Am nächsten Tag entdeckte Cole in der Zeitung die Stellenanzeige des Aquariums.
    Er beruhigte seinen Atem mit einer Yogaübung. Was nur hatte er in seinem vergangenen Leben falsch gemacht, dass sein Karma so vergiftet war? War er ein Serienmörder gewesen? Er stieß den Atem durch die Nase in seinen Ärmel.
    Im Aquarium schäumten Roscoe und Lou gerade mit wenig Erfolg den dritten Stock ein. Obwohl das Feuer sich nur auf Kniehöhe befand, versperrte der Rauch die ganze Sicht.
    „Mr Poole!“, brüllte Daniel.
    „Mr Poole!“, brüllte Brian.
    Der dritte Stock war wie ein Glaslabyrinth gebaut. Die vier Feuerwehrmänner liefen geduckt hindurch. Sie hatten keine Ahnung, wo der Brandherd war, und konnten keine Anzeichen von Emmett Poole entdecken. Lou stellte mal wieder eine seiner aus der Luft gegriffenen Hypothesen auf.
    Da explodierte einer der Glaskästen.
    Sein Wasser (mit den exotischen Fischen) ergoss sich auf das Feuer. Statt gelöscht zu werden, verfolgte das Feuer das Wasser zurück in seinen Kasten und ließ ihn orangegrün aufleuchten.
    Das war ein chemisches Feuer. Klasse B.
    „Scheiße“, dröhnte Roscoe.
    Die vier Männer liefen hastig rückwärts aus dem Stockwerk. Sie brauchten eine andere Ausrüstung. Roscoe funkte dem Chief den neuen Status zu. Keine Antwort. Der alte Mann sprach vermutlich gerade mit den Cops, der Presse und weiß der Teufel mit wem noch. Roscoe übernahm das Kommando, und die Feuerwehrleute stürzten die Treppe hinunter in die Eingangshalle.
    Daniel und Brian dachten an ihre früheren Besuche im Aquarium. Die Zwillinge waren vor allem von den Seepferdchen begeistert gewesen. In welcher Etage waren die Seepferdchen gewesen? Bitte. Nicht in der dritten.
    Lou Hopper dachte an seine Knie. Er musste unbedingt abnehmen. Ständig Treppen hinauf- und hinunterzurennen forderte einfach seinen Tribut.
    Roscoe dachte an gar nichts. Er verließ sich ausschließlich auf seinen Instinkt und sein motorisches Gedächtnis. Sonst hätte er sich vermutlich Sorgen darüber gemacht, dass der Chief noch immer nicht auf seinen Funkspruch reagierte.
    Die vier Männer rannten aus der Lobby in die frische Luft und fielen um wie Holzenten in einer Jahrmarktbude. Roscoe, Lou, Daniel, Brian. Plopp – plopp – plopp – plopp. Die Kugeln durchschlugen mit Leichtigkeit ihre Helme, Muskeln, und, ja, Knorpel.
    Bobby Vega saß zusammengesunken hinter seinem geliebten Steuer. Sein Blut sammelte sich auf dem Armaturenbrett.
    Cole, der Riese, lag ausgestreckt auf dem Gehsteig.
    Der Chief, mit vollem Namen Harold Lymon, Spitzname „Catch“, hatte versucht, Cole aus der Schusslinie zu stoßen, und war dann losgerannt, um Bobby zu retten, als die Kugeln ihn trafen. Catch jedoch hatte sich bewegt und war somit schwerer zu stoppen gewesen. Die erste Kugel streifte seine linke Schläfe, er blutete und wurde – glücklicherweise – bewusstlos. Er sah nicht mehr, wie es Roscoe, Lou, Daniel und Brian erwischte.
    Und zwei Tage später war Catch noch immer ohne Bewusstsein. Er hatte viel Blut verloren. Inzwischen war zudem die dritte Etage in die zweite gestürzt. Tausende von Meerestieren waren tot. Die Lokalzeitung listete tatsächlich die verschiedenen Spezies auf. Es waren auch überregionale Journalistenteams angereist, weil sofort eine Verbindung mit dem Anschlag in Atlanta vermutet wurde. Der Dreckskerl hatte jetzt zwanzig Leute hingerichtet und eine Spur hinterlassen, die so kalt war wie die Long-Island-Meerenge.
    Und dabei hatte er gerade erst begonnen.

4. KAPITEL
    „Haaaaaaaaaaaaaaaaaaaaappy Vaaaaaaaaaaaaaaaaaaaalentine’s Daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaay!“
    Sophie hüpfte auf das Doppelbett ihrer Eltern. Es war drei Minuten nach sechs.
    Esme stöhnte. Zwang sich, die Augen zu öffnen. Ihre Tochter starrte sie an, die blauen Augen (sie sahen exakt aus wie die von Rafe, der noch immer schlief) sprühten vor Energie.
    „Ich habe Frühstück gemacht!“, verkündete Sophie und flitzte hinaus, vermutlich in die Küche.
    Esme stöhnte erneut. Drei nach sechs in der
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