Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herbst - Stadt

Herbst - Stadt

Titel: Herbst - Stadt
Autoren: David Moody
Vom Netzwerk:
Soldat löste den Fuß vom Gaspedal und ließ das schwere Fahrzeug ein Stück den Hügel zurück hinabrollen.
    »Da kommen wir nicht mehr rauf«, meinte Baxter.
    »Wir fahren eine Runde und holen Schwung«, erwiderte Cooper und blickte von links nach rechts, um abzuwägen, auf welcher Seite des Hügels es einfacher wäre. Er entschied sich für rechts und fuhr wieder an.
    In dieser Richtung erwies das Gelände sich als etwas ebener, und zu seiner Erleichterung gelang es ihm, zu beschleunigen. Behutsam gab er mehr Gas und erfasste einen wandelnden Toten nach dem anderen, schleuderte die Kadaver in die Luft, bis er eine Geschwindigkeit erreicht hatte, die es ihm gestattete, den Aufstieg erneut zu versuchen.
    Baxter klammerte sich seitlich am Sitz fest, als Cooper herumschwenkte und den Van durch die Reste der Leichen den Hang hinaufzwang. Plötzlich ließ das gequälte Heulen des Motors nach, als sie die Kuppe erreichten und auf der anderen Seite bergab rollten.
    »Verdammte Scheiße«, fluchte Baxter, als sie sich dem umgestürzten Sträflingstransporter näherten. »Was für ein verfluchter Mist.«
    Cooper hielt den Van ein Stück vor dem Unfallort an und betrachtete die Umgebung. Die Menge der Leichen in der Nähe gestaltete es zu riskant, auszusteigen und die Überlebenden zu Fuß zu retten. Ungeachtet der riesigen Masse von Kadavern in der Nähe des Stützpunkts hatten sich auch hier etliche eingefunden. Ein dichter Pulk von etwa dreißig Kreaturen drängte sich an der Vorderseite des Transporters.
    »Wie um alles in der Welt sollen wir die anderen da rausholen?«, fragte Baxter.
    Cooper sparte sich eine Antwort. Stattdessen rollte er wieder an, beschrieb mit dem Van einen engen Bogen und setzte anschließend zur umgekippten Fahrerkabine des Transporters zurück. Abgelenkt vom Lärm des herannahenden Fahrzeugs drehten die Leichname sich um und begannen, auf sie zuzuwanken.
    »Machen Sie die hintere Tür auf«, brüllte Cooper, lehnte sich auf seiner Seite aus dem Fenster und rollte weiter rückwärts. Baxter kletterte hastig aus seinem Sitz und eilte zum Heck des Fahrzeugs. Er warf die Türen auf und sprang zurück, als der Van in die Fahrerkabine des Transporters krachte. Ein Leichnam, der mit gebrochenen Beinen zwischen den beiden Fahrzeugen eingekeilt wurde, fuchtelte wild mit den Armen. Bevor Baxter reagieren konnte, war der Soldat neben ihm und hieb dem Leichnam wiederholt ins Gesicht, bis der Kadaver erschlaffte und sich nicht mehr rührte.
    Cooper hatte den Van so dicht an die Fahrerkabine gelenkt, dass auf einer Seite gerade genug Platz blieb, um sich durch die Tür zu zwängen.
    »Wir holen sie hinten raus und lassen sie über den Transporter laufen«, erklärte Cooper und wischte sich die blutigen Hände an der Hose ab. »Paul und Phil schaffen wir als Erste heraus.«
    Cooper wählte mit Bedacht eine geeignete Stelle der Windschutzscheibe des Transporters, um die beiden Männer nicht zusätzlich zu verletzten, und trat dann gezielt die Reste des zersprungenen Glases heraus. Baxter beugte sich vor und nahm Paul Castles blutüberströmten Körper in Augenschein.
    »Armer Teufel«, seufzte er. »Er ist tot.«
    Cooper nickte nur, während er Crofts Sitzgurt zu lösen versuchte. Als es ihm gelang, fiel der bewusstlose Körper des Arztes in seine Arme. Er zog den verletzten Mediziner aus dem Wrack und legte ihn behutsam auf den Boden des Vans. Baxter runzelte die Stirn und bemühte sich, den gegen die Seiten des Fahrzeugs hämmernden Leichnamen keine Beachtung zu schenken. Verdammte Ironie , dachte er . Der einzige Überlebende mit den Kenntnissen, um solche Verletzungen zu behandeln, ist ausgerechnet selbst der Verletzte.
    »Machen Sie sich bereit, den anderen hereinzuhelfen«, rief Cooper, als er aus dem Van kletterte. Er hievte sich auf die Fahrerkabine des umgestürzten Transporters und rannte die Länge des Fahrzeugs entlang. Etwa in der Mitte befand sich eine Tür. Cooper riss am Griff, doch nichts rührte sich. Er hörte die im Inneren gefangenen Menschen, die verzweifelt gegen die Seiten hämmerten.
    »Suchen Sie die Schlüssel!«, rief er Baxter zu, der ihn hilflos beobachtete. Der ältere Mann reagierte sofort, griff durch die Reste der Windschutzscheibe und krümmte den Arm um die Lenkradsäule herum, bis seine Finger die Schlüssel berührten. Es gelang ihm zwar, sie aus dem Zündschloss zu ziehen, doch durch den ungünstigen Winkel ließ er sie in die Pfütze gerinnenden Blutes fallen, das sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher