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Herbst - Ausklang (German Edition)

Herbst - Ausklang (German Edition)

Titel: Herbst - Ausklang (German Edition)
Autoren: David Moody
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Wind bieten konnte.
    »Wir benutzen das Boot«, schlug Driver vor. »Wir können es weiter ans Ufer ziehen.«
    »Haben wir etwas zu essen?«, fragte Caron. »Irgendetwas, das wir den beiden geben können?«
    »Nichts«, antwortete Kieran.
    »Dann vielleicht irgendetwas, womit wir ein Feuer anzünden können?«
    Harte kramte mit zitternder Hand in der Hosentasche und warf Caron sein Feuerzeug zu. Er zitterte heftig, lief vor Kälte bereits blau an. Caron versuchte, es anzuzünden, doch es funktionierte nicht, war nass und nutzlos wie alles andere.
    »Wir haben ohnehin nichts zum Verbrennen«, murmelte sie.
    »Irgendetwas müssen wir tun«, sagte Lorna. »Wenn wir noch viel länger hier draußen sind, werden wir alle unterkühlt, ganz zu schweigen von den beiden.«
    »Ich gehe los und sehe mich um«, sagte Kieran. »Vielleicht kann ich die Felsen erklimmen, um einen besseren Überblick zu haben.«
    Bevor jemand etwas erwidern konnte, verschwand er. Lorna und Caron halfen Michael und Harte so weit wie möglich vom Wasser weg, dann schmiegten sie sich unter einem leichten Überhang aneinander. Howard und Driver folgten ihnen. Driver hatte das letzte Leuchtsignal vom Boot geholt. Versuchen können wir’s ja , dachte er. Obwohl nur Gott allein weiß, ob es uns nützen wird .
    Wenige Minuten später kehrte Kieran zurück. Er kletterte die Felsen herunter und kam zurück zum Strand gelaufen.
    »Etwas entdeckt?«, fragte Howard. Kieran nickte und bemühte sich, zu Atem zu gelangen.
    »Es ist nicht viel, aber besser als gar nichts«, erklärte er, immer noch keuchend. »Ein Wrack. Sieht nach einem Fischerboot aus. Zumindest kann es uns eine Weile vor dem Wind schützen.«
    Die sieben traten den tückischen Weg über die Felsen an, um zu dem von Kieran entdeckten Wrack zu gehen. Lorna hatte Bilder von großen Fangschiffen im Kopf und war enttäuscht, als sie sah, dass es sich lediglich um ein kleines Boot handelte, das schon seit geraumer Zeit hier zu sein schien. Es war an einem Felsen zerschellt, und sie bemerkte es erst, als sie es schon fast erreicht hatten. Auf den ersten Blick waren es nur einige Trümmer rostigen Metalls und Holzes.
    »Das ist es?«, fragte Caron.
    »Besser als nichts«, meinte Kieran. »Es wird reichen müssen.«
    Vorsichtig näherte sich Caron dem Wrack und schrak zurück, als sie sah, dass sich die Überreste eines Besatzungsmitglieds noch an Bord befanden. Das Skelett – durch die Monate, in denen es den Salzwasserwellen ausgesetzt war, völlig blank und ausgebleicht – klemmte zwischen etwas, das wie ein rostender Windenblock aussah.
    »Wartet ...«, setzte Michael an, doch seine Kehle war staubrocken, und sein Körper zitterte so heftig, dass er nicht weitersprechen konnte. Die anderen sahen ihn an. Er erwiderte ihren Blick, brachte jedoch immer noch kein Wort hervor.
    »Was ist?«, fragte Lorna. Er schaute von ihrem Gesicht zum Wrack und wieder zurück. Michael musste seine letzten Kraftreserven mobilisieren, um zu sprechen.
    »Ich kenne das ... hab’s schon mal gesehen ...«
    Kieran begriff sofort die Bedeutung der Worte. Die anderen brauchten etwas länger, aber er vergeudete keine Zeit mit Erklärungen. Stattdessen raste er die Felsen vor ihnen hinauf und blieb erst stehen, als er oben ankam. Er bedeutete den anderen, ihm zu folgen. Sie kamen seiner Aufforderung nach, kletterten quälend langsam den rutschigen Felshang hinauf, zogen und schoben einander nach oben.
    Letztlich schlossen sie zu Kieran auf. Er saß auf einer niedrigen Steinmauer.
    »Tja, entweder sind wir wieder auf dem Festland, oder ...«, meinte er.
    Michael starrte gerade aus, beinah unfähig, es zu glauben. Er sah sich in alle Richtungen um, versuchte, sich zu orientieren, dann löste er sich von den anderen und setzte sich in Bewegung. Seine Beine fühlten sich taub an, und er hatte Mühe, sich aufrecht zu halten, aber er wusste, dass er es geschafft hatte.
    Kein Wegrennen mehr. Kein Kämpfen mehr. Noch eine letzte Anstrengung .
    Es schien ewig zu dauern, aber weniger als zehn Minuten später erreichte er die Tür des kleinen Häuschens. Sie war versperrt. Er hämmerte gegen das Holz. Nach einer Verzögerung von wenigen Sekunden schwang die Tür nach innen auf.
    »Hast dir ja ganz schön Zeit gelassen«, sagte Emma.
    »Tut mir leid«, gab er zurück.
    »Bleibst du jetzt hier?«
    »Für immer.«

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