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Henns lustige Weinschule - Henn, C: Henns lustige Weinschule

Henns lustige Weinschule - Henn, C: Henns lustige Weinschule

Titel: Henns lustige Weinschule - Henn, C: Henns lustige Weinschule
Autoren: Carsten Sebastian Henn
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wird teurer...
    Das Problem: Port muss reifen. Lange. Anstatt Ihr Geld also für einen der tollen neuen Jahrgänge auszugeben, den Sie vielleicht niemals in Ihrem Leben trinken oder anderen anbieten, also: mit dem Sie andere beeindrucken können, sollten Sie lieber ältere Jahrgänge kaufen. Das beeindruckt zum einen viel mehr, zum anderen haben Sie was davon.

RUM
    Rum ist genauso gut wie Whisky. Rum kling nach Seeräubern, Abenteuern und Ferne, klingt aber auch nach einem klassischen Erzeugnis, Sie trinken natürlich nur die besten Zuckerrohrschnäpse. Entweder (bei Melasse-Rum) den tief dunklen „Anejo“, der jahrelang, manchmal sogar jahrzehntelang reift. Oder (bei Rum aus frischem Zuckerrohrsaft) „Rum Vieux“oder „Hors d’Age”, auch der durfte lange Zeit reifen. Eine grobe Unterscheidung müssen Sie drauf haben: Melasse-Rums haben ein leichtes, teilweise sogar recht intensives Vanille-Aroma und sind im Geschmack runder und gefälliger als die Rums aus frischem Zuckerrohr. Diese „Rum Agricole” haben gegenüber dem Melasse-Rum ein frischeres, fruchtigeres Aroma, das auch bei langer Lagerung erhalten bleibt. Das ist jetzt eine Menge Info und so was wollen Sie eigentlich nicht, ist schon klar, aber Sie dürfen vor Arbeit nicht zurückschrecken.

SCHNÄPSE
    …die hier nicht stehen, sind nicht der Rede wert. Es gibt zwar immer mehr engagierte Brenner in Deutschland, die mittlerweile tolle Produkte zu nicht mehr ganz so tollen Preisen haben, aber bisher ist das noch nicht richtig durchgedrungen. Also scheren Sie sich nicht darum.

SHERRY
    Sherry ist nicht wirklich „in“und nicht wirklich „out”. Das Interessante: Es gibt kaum ein alkoholisches Getränk, von dem so gute Qualitäten zu so niedrigen Preisen zu bekommen sind. Die Nachfrage fehlt einfach.
    Es gibt unterschiedliche Arten von Sherry, Alter und Süßegrad betreffend, und alle sind für irgendwas (also Speisen) zu gebrauchen. Verkosten dürfen Sie Sherry auf jeden Fall, darüber reden auch, aber sagen Sie: „Ich interessiere mich schon seit Jahren für Sherry, hatte aber noch nie Zeit, mich eingehend damit zu beschäftigen.” Damit finden Sie sich garantiert in guter Gesellschaft und alle werden Ihre Offenheit zu schätzen wissen.

TEE
    Alles, aus dem man eine Wissenschaft machen kann, ist in Ordnung. Also auch Tee, denn da gibt es First Flush, Second Flush, Powder, da gibt es indischen und chinesischen, grünen und schwarzen, aromatisierten und Früchtetee, Mischungen (also etwas wie Cuvées bei Weinen). Hervorragend! Das Problem ist nur, wenn Sie Tee trinken, müssen Sie auch mitreden können, ansonsten sehen Sie aus wie der stinknormale Hagebuttenteebeuteltunker (auf einer Stufe mit dem schon legendären „Warmduscher” zu sehen). Dafür müssten Sie entsprechende Bücher konsultieren und sich durchtrinken. Das kostet Zeit und Geld. Lassen Sie es also lieber bleiben. Die Zeit haben Sie nicht, schließlich müssen Sie über Wein reden.

TEQUILA
    Okay. Den folgenden Teil sollten Sie nur lesen, wenn Sie wirklich interessiert sind. Sie fragen sich natürlich, warum Sie interessiert sein sollten. Lesen kostet schließlich Zeit und ist schlecht für die Augen. Die entscheidende Information zu Tequila ist: Er wird immer seltener und teurer werden. Also machen Sie sich jetzt den Keller voll. Warum wird dies geschehen? Weil es nicht genug der blauen „Agave Tequilana Weber“-Pflanzen gibt, aus denen er hergestellt wird. Jetzt sagen Sie: einfach neue pflanzen! So einfach ist das aber nicht.Tequila darf nur in Mexiko in fünf dafür ausgewiesenen Regionen produziert werden. Alle anderen Agaven-Destillate müssen sich Mezcal nennen. Sie trinken so was nicht – schließlich ist es nicht das Original -, sondern stattdessen lieber die außergewöhnliche Agaven-Spezialität „Sotol”. Die wird aus einer Wild-Agavenart der Chihuahua-Wüste hergestellt. Und wenn Sie „normalen” Tequila kaufen, dann zumindest „Reposados” oder noch besser „Anejos”, die länger lagerten. Zurück zur Blauen Agave, die benötigt acht bis zwölf Jahre zur Reife, dann wird sie ausgegraben, das bis zu 90 Kilo schwere Herz geschnitten und bis zu 36 Stunden in Öfen gegart. So kommt der Saft raus, der dann vergoren und zweimal destilliert wird. Sie trinken natürlich nur Flaschen mit Aufdruck „100%-Agave-Tequila”, denn nur diese Tequilas werden ausschließlich aus Agavensaft und natürlicher Gärhefe hergestellt. Alles andere ist gemixt. Also ein
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