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Henns lustige Weinschule - Henn, C: Henns lustige Weinschule

Henns lustige Weinschule - Henn, C: Henns lustige Weinschule

Titel: Henns lustige Weinschule - Henn, C: Henns lustige Weinschule
Autoren: Carsten Sebastian Henn
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anschauen, keiner gibt Ihnen ganz impulsiv einen leidenschaftlichen Kuss. Achselzucken ist das Netteste, das Ihnen passieren kann. Und zu Ivo Robic: Glauben Sie, so sieht ein Weinkenner aus? Bei allem Respekt für den Mann aus Jugoslawien, dazu taugt er nun doch nicht.

„ROT IST DER WEIN”
(Heino)
    Singt auch Heino (zur Melodie von „Spanish Eyes“). Aber ihm dürfen wir das nicht so übel nehmen wie Ivo Robic. Mal ehrlich, wenn Sie stets eine dunkle Sonnenbrille trügen, würden Sie auch jeden Weißwein für einen Roten halten. Daraus ergibt sich für Sie die folgende Lektion: Tragen Sie niemals eine Sonnenbrille bei einer Weinprobe! Sie behindern sich selbst und sehen aus wie Heino.

„NO BIER, NO WEIN, NO SCHNAPS”
(Gus Backus)
    Gus Backus ist ein sympathischer Kerl. Der Mann, der uns großartige Lieder wie „Das kleine Wunder vom großen Glück“, „Brauner Bär und weiße Taube”, „Alle Schotten sparen” und natürlich das unvergessliche „Mein Schimmel wartet im Himmel” geschenkt hat, bringt den philosophischen Kern aller Abstinenzler kongenial auf den Punkt. Was sollen Sie davon halten? Sie könnten das Lied natürlich umdichten, es gibt genug Alkoholika, die anstatt „No Wein” einsetzbar sind, vom Himbeergeist bis zum Schlehenlikör. Aber was, wenn das Lied aus den Boxen ertönt und alle den Text hören? Wie sich dann verhalten? Ganz einfach, lassen Sie den Mittelteil einfach weg! Legen Sie demonstrativ den Finger vor den Mund und grölen dann umso lauter „No Schnaps”, zeigen Sie, wie viel Humor Sie haben! Wir Weintrinker sind schon ein lustiger Haufen. Und wenn Sie Gus Backus sehen, zögern Sie nicht, ihm gehörig einen Satz heißer Ohren zu verpassen. Er wird schon wissen warum.

„SPANISCHER WEIN”
(Christian Anders)
    Ein, vom musikalischen Standpunkt aus gesehen, zu Recht völlig unbekanntes Lied. Wie überhaupt alle Christian-Anders-Lieder es verdient hätten, völlig unbekannt zu sein. Aber er besingt hier immerhin den spanischen Wein und der hat es durchaus verdient – zumindest viel mehr als der griechische!

„JA, JA, DER MOSELWEIN”
(Volkslied)
    Mosel-Saar-Ruwer – das Filetstück unter den deutschen Weinanbaugebieten. Erwähnen Sie einfach die restsüßen Rieslinge und Sie befinden sich auf der sicheren Seite. Ein klassisches deutsches Weinlied – eine klassische Vorlage. Hier können Sie nur noch gewinnen. Tun Sie es elegant, zelebrieren Sie es!

ACHT GROSSE MOMENTE FÜR WEIN-LIEBHABER

1. EVANGELISCHE KIRCHEN
    Leider bietet sich diese hervorragende Möglichkeit nicht allen. Denken Sie ruhig mal über eine Konvertierung nach. Machen Sie sich die Situation deutlich: Ein großer Raum, eine Menge Leute und alle trinken denselben Wein. Sie müssen diesen Wein einfach kommentieren. Und am besten machen Sie ihn schlecht. Sie müssen dafür gar nicht laut sprechen, bei der Kommunion reicht ein deutlich vernehmbares Raunen.
    Wenn der Wein wirklich schlecht ist, sollten Sie sich nicht um die Lautstärke scheren. In der Kirche wird ein schlechter Wein serviert! Sie zahlen sich an Kirchensteuern das Portemonnaie wund und dann diese Plörre! Das ist ein Skandal! Sagen Sie das ruhig oder besser: Brüllen Sie es. Die Architektur bietet hervorragende Möglichkeiten. Lassen Sie den Schmerz raus! Spucken Sie den Wein dem Priester demonstrativ vor die Füße. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes eine „himmelschreiende“Unverschämtheit. Merken Sie sich den genauen Wortlaut! Schreien Sie mit schmerzverzerrtem Gesicht, zum Beispiel „miserabler Jahrgang”. Aber werden Sie nicht zu plump. Sie sind in der Kirche. Wahren Sie Anstand und Würde. Brüllen Sie lieber „Da hätten Sie nicht dran sparen brauchen!” – damit haben Sie alle auf Ihrer Seite. Man wird Sie als Weinkenner und als sozialen Reformer achten und ehren. Um Ihre Darstellung noch glaubwürdiger zu machen, sollten Sie den Wein auf jeden Fall schlürfen, dezent, bewegen Sie ihn dann gut sichtbar in Ihrem Mund. Wenn möglich, nehmen Sie einen Weg zum Ausgang, den niemand anders geht – Sie brauchen die Bühne für sich. Schlagen Sie – falls das möglich sein sollte – die Tür hinter sich zu. Draußen brüllen Sie dann noch einmal aus Leibeskräften „Wie kannst du das nur zulassen, Gott?” Wenn Sie Glück haben, müssen Sie danach nie wieder Kirchensteuer zahlen.

2. SCHIFFSTAUFEN
    Wann immer es eine Schiffstaufe gibt, gehen Sie hin! Ein riesiges Publikum, das mit allem Möglichen rechnet, zum Beispiel mit einem
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