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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)
Autoren: Charles Hendeson
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wußten: wenn er sagte, etwas würde funktionieren, dann funktionierte es höchstwahrscheinlich auch, und wenn er bei einem Vorschlag Schwierigkeiten sah, würde es fast sicher auch Probleme geben. Sie vertrauten auf sein Urteil, und deshalb konnten sie die Schule verwirklichen.
    Mit Hathcocks Hilfe wurde Captain Jack Cuddys Schule mit der Zeit die weitbeste und berühmteste Einrichtung, die sich mit der Ausbildung von Heckenschützen - mit der Kunst und den erforderlichen Techniken des Einzelkampfes
- befaßte. Heute bietet sie Unterricht und Beratung auf so verschiedenen Gebieten wie dem Kampf gegen die Stadtguerilla, dem Einsatz in arktischem und alpinem Gelände und der Terroristenbekämpfung.
    Hathcock verschrieb sich diesem Programm mit Leib und Seele. Jeden Morgen, wenn Major Willis um halb sechs Uhr zum Dienst kam, warf er einen Blick über den Parkplatz auf das kleine, zweistöckige Gebäude, in dem die Heckenschützenschule untergebracht war. Dort brannten schon die Lichter.
»Carlos?« rief Willis .und spähte zur Tür hinein.
     
und Heckenschützen der 1 . Marine Brigade organisierten, die auch Carlos Hathcock absolvierte.
    »Ja, Sir! Nur herein! Trinken Sie eine Tasse Kaffee!« antwortete Hathcock dann. Er war schon so lange da, daß er das Wasser für die tägliche Kaffeeration gekocht und die Unterrichtspläne für seine Heckenschützen überprüft hatte.
    Die Marines, die Hathcock unterrichtete, liebten ihn, und sie waren bereits von ihm beeindruckt, noch ehe sie ihn kennenlernten. In seiner Einführung pflegte Captain Cuddy ihnen unglaubliche Geschichten von Tapferkeit und Gerissenheit im Kampf zu erzählen - von zwei Männern, die sich fünf Tage lang gegen mehr als hundertfünfzig Gegner behaupten konnten, von einem Mann, der sich in das Hauptquartier eines feindlichen Befehlshabers einschlich, ihn tötete und mit dem Leben davonkam. Natürlich jubelten, pfiffen, grölten und klatschten sie, wenn Cuddy ihnen dann den Heckenschützen vorstellte, der alle diese unglaublichen Leistungen vollbracht hatte - Carlos Hathcock.
    Doch Hathcock trieb sich mehr an als je zuvor, und sein Körper war dieser Belastung nicht gewachsen. Er war zu einem Besessenen geworden. Nur sein eiserner Wille erhielt ihn am Leben, und der erstickte seinen inneren Frieden. Allmählich verlor er die Eigenschaften, die ihn zu einem großen Heckenschützen gemacht hatten - seine Geduld und Ruhe, seine Stetigkeit und Selbstbeherrschung.
    Es war gegen Ende des Jahres 1978 an einem schönen Nachmittag draußen auf der Schießbahn. Major Willis unterhielt sich mit Hathcock, der seine Heckenschützenschüler beaufsichtigte, während sie im ›Tal des Todes‹ auf bewegliche Ziele schossen. Willis schälte Erdnüsse und teilte sie mit Hathcock. Es war so warm, daß keiner der Marines eine Jacke brauchte. Hathcock hatte die fleckigen grünen Ärmel seines Tarnhemds heruntergerollt. Sein Filzhut war an einigen Stellen verblichen, sah aber, besonders mit der weißen Feder als Tüpfelchen auf dem i, immer noch flott aus.
    Willis lehnte am Kotflügel eines Pickup, der auf der linken Seite der Schießbahn abgestellt war. Hathcock stand weiter vorne und beobachtete die Heckenschützen beim Schießen. Der Major sah nicht, was ihn in Rage brachte, aber plötzlich begann er zu brüllen: »Habt ihr denn gar nichts gelernt? Da steht ihr kurz vor dem Abschluß und macht immer noch so dumme Fehler! Von euch Blödmännern lebt keiner lange, wenn ihr je in einen Kampf kommt!«
    Hathcock schlug mit der Faust auf die Motorhaube und fuhr fort, seine Männer anzuschreien und zu beschimpfen. Es war nicht das Benehmen eines Ausbilders, sondern das eines Mannes, der kurz vor dem Zusammenbruch stand. In diesem Augenblick erkannte Major Willis, Hathcocks Vorgesetzter und sein vertrauter Freund, daß die Kerze heruntergebrannt war.
    Ein paar Tage später sprach Willis in seiner Eigenschaft als Freund mit Hathcock. Der Heckenschütze hatte gerade eine medizinische Untersuchung hinter sic h, und der Befund war schlecht. Man zog in Betracht, ihn zu pensionieren, und das machte Hathcock Sorgen. Er mußte seine zwanzig Jahre schaffen.
    »Hathcock, verdammt, wenn es nach mir geht, begrabe ich Sie auch an der Sechshundert-Yard-Linie. Sie können hierbei mir bleiben, solange der liebe Gott uns auf dieser Erde läßt, aber unter meinem Kommando müssen Sie einwandfrei funktionieren.«
    »Sir«, sagte Hathcock, der in einem Stuhl neben Willis Schreibtisch unter einer
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