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Hello Kitty muss sterben

Hello Kitty muss sterben

Titel: Hello Kitty muss sterben
Autoren: A Choi
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Silikonoberfläche wie einen Krispy Kreme Donut.
    Das Internet hatte recht. Die Verkäuferin bei Good Vibrations hatte recht. Silikondildos sind am besten.
    Dr. Ng hatte vorgeschlagen, ich solle mir eine Flasche K-Y Jelly kaufen, ursprünglich für mein Gesicht, um die trockene Haut zu behandeln, die von meiner Neurodermitis herrührte, die ihr während der Untersuchung aufgefallen war. Geh zu einer Dermatologin, und du kriegst Elidel Creme fürs Gesicht. Geh zu einer Gynäkologin, und du kriegst K-Y Jelly.
    Die kleine Sechzig-Milliliter-Flasche hatte bei mir zu Hause einiges Aufsehen erregt. Meine Mutter weigerte sich zu glauben, dass ich sie mir fürs Gesicht gekauft hatte. Das konnte ich ihr nicht verübeln. Wer läuft schon mit Gleitmittel im Gesicht herum? Man beginnt den Tag mit Clean & Clear oder Noxzema. Gefolgt von Clinique, Origins oder Chanel – nicht K-Y .
    Ich beschloss, den Lidocain-bedeckten Dildo nicht mit K-Y zu übergießen. Erstens wollte ich nicht die Wirksamkeit des Lidocains abschwächen. Zweitens hatte mir K-Y Jelly bereits genug Ärger eingebracht. Ein echter Unruhestifter. Und drittens wollte ich die Wirksamkeit des Lidocains wirklich nicht abschwächen. Lidocain über alles.
    Auf einmal kam mir in den Sinn, dass das, was ich tat, absurd war. Ich fragte mich, wie viele Frauen auf der Welt wohl dieses Ritual durchführten und sich selbst entjungferten. Ich fragte mich, wie viele Rezepte für Lidocain zu diesem Zweck ausgestellt worden waren. Wie viele Dildos auf diese Weise benutzt worden waren.
    Absurd, wahnsinnig, brillant.
    Nachdem ich etwas Lidocain in mich hineingeschmiert hatte, wartete ich darauf, dass die Wirkung des gnadenreichen Gels einsetzte, während ich meinen iPod anschloss, um Nirvana zu hören. »Smells Like Teen Spirit« schien dem Anlass gemäß. Für mich ist das Kennzeichen eines jeden großen Songs seine Fähigkeit, viele Stunden lang Repeat 1 auszuhalten, ohne mich in einen Rausch der Gewalt zu treiben. Trifft auf Nirvana zu; nicht auf The Doors. Meine Mitbewohnerin im Studentenwohnheim hatte einmal einen ganzen Abend lang »Light My Fire« auf Repeat 1 abgespielt. Ich musste Lorazepam einwerfen, um sie nicht im Schlaf mit dem Stromkabel ihrer Stereoanlage zu erdrosseln.
    Ich knipste das Licht in meinem Schlafzimmer aus.
    With the lights out, it’s less dangerous
    Wie recht du hast, Kurt. Es im aschfahlen Schein der Energiesparlampe zu tun, wirkte obszön. Bei ausgeschal tetem Licht wirkte es weniger lächerlich. Also kletterte ich rasch aufs Bett und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand. Zusammengekauert wie ich war, die Knie angewinkelt und weit gespreizt, musste ich wie ein Frosch ausgesehen haben, während ich auf meinem Bett hockte und Mr Happy unten am Rand festhielt und ständig drehte, damit das Lidocaingel nicht heruntertropfte.
    Zwanzig Minuten.
    Hello, hello, hello, how low?
    Tiefer.
    Ich zwickte mich, um zu sehen, ob ich auch schön betäubt war. In freudiger Erregung, weil ich nur meine Fingerspitzen spürte, richtete ich Mr Happy auf die Öffnung des Allerheiligsten.
    Mr Happy, dring in Galaxien vor, die noch nie ein Mann zuvor gesehen hat.
    Meine unendlichen Weiten.
    Und dann ging’s drauf und dran. Genau wie es bei Chaucer heißt. Das war mal ein echter Dichter.
    Ich erwartete etwas. Irgendetwas. Ein Ziehen, ein Reißen, ein lautes Bersten, ein Zerfetzen, ein heftiges Durchstechen wie bei einem platzenden Luftballon. Aber da war nichts dergleichen. Nach einem bisschen Widerstand am Anfang fühlte es sich einfach an, als führte ich einen übermäßig mit Gleitgel eingeschmierten, riesengroßen purpurfarbenen Tampon ein. Ich teilte mich wie das Rote Meer. Moses wäre stolz auf mich.
    Als ich nach unten sah, war Mr Happy in der geheiligten Dunkelheit verschwunden. Der ausgestellte Fuß, der einzige noch sichtbare Teil, schmiegte sich eng an mich und stellte ein leichtes Entfernen sicher.
    Beim Anblick meines Erfolgs biss ich mir auf die Lippen und versuchte, ein freudiges Juchzen zu unterdrücken. Ich hatte mich bezwungen. Am liebsten hätte ich eine Kerbe in das Kopfteil meines Bettes geschnitten. Ich hatte meine eigene Jungfräulichkeit gepflückt. Ich war von eigener Hand defloriert worden. Ich, meine Ehre, mein Ein und Alles würden in alle Ewigkeit mir gehören. Meine Jungfräulichkeit wird immer mein sein.
    Von wegen Penisneid, ihr Loser!
    Ich drückte gegen Mr Happys Fuß, damit er fest in mir stecken blieb. Nach dieser ganzen Tortur wollte
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