Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
und Beine waren muskulös und braun – und umwerfend wie immer. Seine kurz geschnittenen blonden Haare fingen das Nachmittagslicht ein und schienen sich in Gold verwandelt zu haben, wie bei Midas.
    »Hallo«, sagt er. »Wie war es?«
    Sie brauchte eine Sekunde, um diese Frage zu begreifen. »Hmm? Ach ja, gut.«
    Sie setzte sich neben ihn und sie sahen zu, wie die Campbewohner hin und her liefen. Einige Demeter-Töchter spielten zwei Apollo-Söhnen einen Streich – sie ließen Gras um deren Knöchel wachsen, während die Jungen nach dem Korb warfen. Am Campladen hängten die Hermes-Kinder ein Plakat auf: FLUGSCHUHE, KAUM BENUTZT, HEUTE 50 % RABATT! Ares-Kinder zogen neuen Stacheldraht um ihre Hütte. Die Hypnos-Hütte schnarchte vor sich hin. Ein ganz normaler Tag im Camp.
    Die Aphrodite-Kinder sahen ständig unauffällig zu Piper und Jason herüber. Piper war ziemlich sicher, gesehen zu haben, wie Geld von einer Hand in die andere wanderte, als ob sie Wetten auf einen Kuss abschlössen.
    »Hast du geschlafen?«, fragte sie ihn.
    Er sah sie an, als ob sie seine Gedanken gelesen hätte. »Nicht viel. Wegen der Träume.«
    »Über deine Vergangenheit?«
    Er nickte.
    Sie drängte ihn nicht. Wenn er reden wollte, dann war ihr das recht, aber sie kannte ihn gut genug, um ihn nicht unter Druck zu setzen. Sie machte sich nicht einmal mehr Sorgen darüber, dass das meiste, was sie über ihn wusste, auf drei Monaten voller falscher Erinnerungen beruhte. Du kannst Möglichkeiten spüren, hatte ihre Mutter gesagt, und Piper war entschlossen, diese Möglichkeiten zur Realität zu machen.
    Jason drehte seinen Basketball. »Das ist nicht gut«, sagte er. »Meine Erinnerungen sind nicht gut für – für uns alle.«
    Piper war ziemlich sicher, dass er »für uns« hatte sagen wollen, wie in »wir zwei«, und sie fragte sich, ob er sich an ein Mädchen aus seiner Vergangenheit erinnert hatte. Aber sie ließ sich davon nicht entmutigen. Nicht an einem so sonnigen Wintertag, während Jason neben ihr saß.
    »Wir klären das schon«, versprach sie.
    Er sah sie zögernd an, als ob er ihr zu gern geglaubt hätte. »Annabeth und Rachel kommen heute Abend zur Besprechung. Ich sollte vielleicht bis dahin warten und dann alles erklären …«
    »Okay.« Sie zupfte einen Grashalm neben ihrem Fuß aus dem Boden. Sie wusste, dass ihnen beiden gefährliche Dinge bevorstanden. Sie würde es mit Jasons Vergangenheit aufnehmen müssen und vielleicht würden sie den Krieg gegen die Riesen ja gar nicht überleben. Aber für den Moment waren sie beide am Leben, und sie war entschlossen, den Augenblick zu genießen.
    Jason betrachtete sie aufmerksam. Die Tätowierung an seinem Unterarm sah im Sonnenschein blassblau aus. »Du bist so gut gelaunt. Wie kannst du so sicher sein, dass alles gut gehen wird?«
    »Weil du uns anführst«, sagte sie einfach. »Ich würde dir überallhin folgen.«
    Jason blinzelte. Dann breitete sich langsam ein Lächeln in seinem Gesicht aus. »Gefährlich, so was zu sagen.«
    »Ich bin ein gefährliches Mädchen.«
    »Das glaube ich gern.«
    Er stand auf, klopfte seine Shorts ab und streckte ihr die Hand hin. »Leo sagt, er will uns im Wald etwas zeigen. Kommst du mit?«
    »Das lass ich mir doch nicht entgehen.« Sie nahm seine Hand und stand auf.
    Für einen Moment hielten sie einander an den Händen. Jason legte den Kopf schräg. »Wir sollten mal losgehen.«
    »Ja«, sagte sie. »Nur eine Sekunde.«
    Sie ließ seine Hand los und zog eine Karte aus der Tasche – die silberne Visitenkarte der Jägerinnen der Artemis, die Thalia ihr gegeben hatte. Sie ließ die Karte in ein ewiges Feuer in der Nähe fallen und sah zu, wie sie verbrannte. Von jetzt an würden in der Aphrodite-Hütte keine Herzen mehr gebrochen werden. Diesen Übergangsritus mussten sie echt nicht haben.
    Auf der anderen Seite der Wiese schienen ihre Mitbewohner enttäuscht, weil sie keinen Kuss gesehen hatten. Sie kassierten ihre Wettgewinne ein.
    Aber das war schon in Ordnung. Piper war geduldig und sie sah eine Menge guter Gelegenheiten vor sich.
    »Gehen wir«, sagte sie zu Jason. »Wir haben ein paar Abenteuer zu planen.«

LIII
    Leo
    Leo war nicht mehr so nervös gewesen, seit er den Werwölfen Tofuburger angeboten hatte. Als er zu dem Kalksteinfelsen im Wald kam, drehte er sich zu den anderen um und lächelte zaghaft. »Also los.«
    Er befahl seiner Hand, Feuer zu fangen, und hielt sie gegen die Tür.
    Seine Mitbewohner keuchten auf.
    »Leo!«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher