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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)
Autoren: Rick Riordan
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Entweder war der Junge von Natur aus hyper oder er hatte genug Zucker und Koffein eingeworfen, um einem Wasserbüffel einen Herzinfarkt zu verpassen.
    »Wie auch immer«, sagte Leo, »ich hoffe, du hast die Aufgabenliste, aus meiner habe ich nämlich schon vor Tagen Papierflieger gemacht. Warum glotzt du mich so an? Hat schon wieder jemand auf meinem Gesicht gemalt?«
    »Ich kenne dich nicht«, sagte Jason.
    »Klar doch«, sagte Leo mit aasigem Grinsen. »Ich bin nicht dein bester Freund. Ich bin sein fieser Klon.«
    »Leo Valdez«, schrie Trainer Hedge von vorne. »Probleme dahinten?«
    Leo zwinkerte Jason zu. »Pass mal auf.« Er drehte sich nach vorn um. »Tut mir leid, Trainer Hedge. Ich konnte Sie nicht richtig hören. Würden Sie bitte Ihr Megafon benutzen?«
    Trainer Hedge grunzte und schien sich über diesen Vorwand zu freuen. Er löste das Megafon von seinem Gürtel und erteilte weiter Anweisungen, aber seine Stimme klang jetzt wie die von Darth Vader. Die Schüler prusteten los. Der Trainer machte noch einen Versuch, aber nun blökte das Megafon: »Die Kuh sagt muuuuh!«
    Die Schüler wieherten vor Lachen und der Trainer knallte das Megafon auf den Sitz. »Valdez!«
    Piper unterdrückte ein Kichern. »Mein Gott, Leo, wie machst du das?«
    Leo schüttelte einen winzigen Phillips-Schraubenzieher aus seinem Ärmel. »Ich bin eben etwas ganz Besonderes.«
    »Leute, jetzt mal im Ernst«, sagt Jason flehend. »Was mache ich hier? Wohin fahren wir?«
    Piper runzelte die Stirn. »Jason, soll das ein Witz sein?«
    »Nein! Ich habe keine Ahnung.«
    »Klar doch, der macht Witze«, sagte Leo. »Er will mir eins auswischen, wegen des Rasierschaums auf dem Wackelpudding.«
    Jason starrte ihn verständnislos an.
    »Nein, ich glaube, er meint es ernst.« Piper versuchte wieder, seine Hand zu nehmen, aber er zog sie weg.
    »Tut mir leid«, sagt er. »Ich bin nicht – ich kann nicht …«
    »Das reicht!«, schrie Trainer Hedge von vorn. »Die hintere Reihe hat sich soeben angeboten, nach dem Essen aufzuräumen.«
    Die anderen im Bus jubelten.
    »Jetzt bin ich aber schockiert«, murmelte Leo.
    Aber Piper sah weiterhin Jason an und schien sich nicht entscheiden zu können, ob sie verletzt oder besorgt sein sollte. »Hast du dir irgendwo den Kopf gestoßen oder so was? Du weißt wirklich nicht, wer wir sind?«
    Jason zuckte hilflos mit den Schultern. »Es ist sogar noch schlimmer. Ich weiß nicht, wer ich bin.«
    Der Bus hielt vor einem roten stuckverzierten Gebäudekomplex, der aussah wie ein Museum und einfach mitten im Nirgendwo stand. Vielleicht war es das ja auch: das Nationalmuseum von Nirgendwo, dachte Jason. Ein kalter Wind fegte durch die Wüste. Jason hatte nicht besonders auf seine Kleidung geachtet, aber die war bei Weitem nicht warm genug. Jeans und Turnschuhe, ein lila T-Shirt und eine dünne schwarze Windjacke.
    »Also ein Schnellkurs für den Mann mit dem Gedächtnisverlust«, sagte Leo in einem hilfsbereiten Tonfall, der Jason annehmen ließ, dass er ihm nicht die geringste Hilfe sein würde. »Wir gehen auf die ›Wüstenschule‹«, Leo machte mit den Fingern Anführungszeichen. »Das bedeutet, wir sind ›böse‹ Kinder. Deine Familie oder das Gericht oder wer auch immer haben beschlossen, dass du zu viel Ärger machst, und deshalb haben sie dich in dieses reizende Gefängnis – ich meine ›Internat‹ – in Armpit, Nevada verfrachtet, wo du wertvollen Naturkram lernst, wie pro Tag zehn Meilen durch die Kakteen zu rennen und aus Gänseblümchen Mützen zu flechten. Und als besonderen Leckerbissen gibt es ›Bildungsausflüge‹ mit Trainer Hedge, der mit einem Baseballschläger für Ordnung sorgt. Dämmert es dir jetzt wieder?«
    »Nein.« Jason sah die anderen im Bus nachdenklich an. Etwa zwanzig Jungs, halb so viele Mädchen. Sie sahen allesamt nicht aus wie hartgesottene Kriminelle, aber er hätte gern gewusst, was sie angestellt hatten, um auf eine Schule für jugendliche Delinquenten geschickt zu werden – und er fragte sich auch, wie er zu ihnen geraten war.
    Leo verdrehte die Augen. »Du willst das also voll ausreizen, was? Okay, wir drei sind in diesem Halbjahr neu hergekommen. Wir sind total unzertrennlich. Du tust alles, was ich dir sage, gibst mir immer deinen Nachtisch und übernimmst alle meine Aufgaben …«
    »Leo!«, fauchte Piper.
    »Schön. Vergiss den letzen Satz. Aber wir sind wirklich Freunde. Na ja, Piper ist sogar ein bisschen mehr, seit ein paar Wochen …«
    »Leo, hör
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