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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)
Autoren: Rick Riordan
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Jasons Füße.
    Jason hatte es ganz vergessen, aber ihm fehlte noch immer der linke Schuh, der vom Blitz weggerissen worden war. Sein nackter Fuß fühlte sich unversehrt an, sah aber aus wie ein Stück Kohle.
    »Der Typ mit dem einen Schuh«, sagte der kahle Kerl. »Er ist die Antwort.«
    »Nein, Butch«, wehrte das Mädchen ab. »Das kann er nicht sein. Ich bin betrogen worden.« Sie starrte wütend den Himmel an, als ob der etwas verbrochen hatte. »Was willst du denn noch?«, schrie sie. »Was hast du mit ihm gemacht?«
    Der Gehsteig bebte und die Pferde wieherten ängstlich.
    »Annabeth«, sagte der kahle Kerl, Butch. »Wir müssen weg hier. Wir bringen die drei ins Camp und sehen dann weiter. Die Sturmgeister könnten zurückkommen.«
    Annabeth schäumte noch einen Moment vor Wut. »Schön.« Sie schaute Jason vorwurfsvoll an. »Wir klären das später.«
    Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und marschierte auf den Wagen zu.
    Piper schüttelte den Kopf. »Was ist denn in die gefahren? Und was ist hier eigentlich los?«
    »Ja, echt«, sagte Leo.
    »Wir müssen euch hier wegschaffen«, sagte Butch. »Ich erkläre das unterwegs.«
    »Mit der gehe ich nirgendwohin.« Jason zeigte auf die Blondine. »Sie sieht aus, als ob sie mich umbringen will.«
    Butch zögerte. »Annabeth ist in Ordnung. Du musst das verstehen. Sie hatte eine Vision, die ihr gesagt hat, sie sollte herkommen und einen Typen mit einem Schuh suchen. Das sollte die Lösung für ihr Problem sein.«
    »Was denn für ein Problem?«
    »Sie sucht einen aus unserem Camp, der seit drei Tagen verschwunden ist«, sagte Butch. »Sie ist fast wahnsinnig vor Sorge. Sie hatte gehofft, dass er hier ist.«
    »Wer denn?«, fragte Jason.
    »Ihr Freund«, sagte Butch. »Ein Typ namens Percy Jackson.«

III
    Piper
    Nach diesem Morgen voller Sturmgeister, Ziegenmänner und fliegender Liebster hätte Piper eigentlich verrückt werden müssen. Aber sie hatte einfach nur Angst.
    Es geht los, dachte sie. Genau wie mein Traum vorausgesagt hat.
    Sie stand mit Leo und Jason hinten im Wagen, während der kahle Kerl, Butch, die Zügel hielt, und die Blondine, Annabeth, ein Navigationsgerät aus Bronze bediente. Sie erhoben sich über den Grand Canyon und wandten sich nach Osten, wobei eiskalter Wind durch Pipers Jacke fuhr. Hinter ihnen sammelten sich weitere Gewitterwolken.
    Der Wagen schlingerte und wackelte. Hinten war er offen und es gab keine Sicherheitsgurte, so dass Piper sich fragte, ob Jason sie wohl wieder fangen würde, wenn sie stürzte. Das war der verstörendste Teil des Morgens gewesen – nicht, dass Jason fliegen konnte, sondern dass er sie in den Armen gehalten hatte, ohne eine Ahnung, wer sie eigentlich war.
    Das ganze Halbjahr hatte sie auf diese Beziehung hingearbeitet, hatte versucht, Jason dazu zu bringen, sie nicht nur als gute Freundin zu sehen. Endlich hatte sie den Dussel dazu gebracht, sie zu küssen. Die vergangenen Wochen waren die besten in ihrem Leben gewesen. Aber dann, vor drei Nächten, hatte der Traum alles ruiniert – diese entsetzliche Stimme mit dieser entsetzlichen Nachricht. Sie hatte niemandem davon erzählt, nicht einmal Jason.
    Und jetzt hatte sie nicht einmal mehr ihn. Es war so, als hätte jemand sein Gedächtnis ausradiert und sie müsste wieder ganz von vorne anfangen. Sie hätte schreien mögen. Jason stand direkt neben ihr: diese himmelblauen Augen, die kurz geschnittenen blonden Haare, diese süße kleine Narbe auf seiner Oberlippe. Sein Gesicht war freundlich und sanft, aber immer ein wenig traurig. Und er starrte immerzu den Horizont an und bemerkte sie nicht einmal.
    Leo nervte derweil wie immer. »Mann, ist das cool!« Er spuckte eine Pegasusfeder aus. »Wohin fliegen wir eigentlich?«
    »An einen sicheren Ort«, sagte Annabeth. »Den einzigen sicheren Ort für Leute wie uns. Camp Half-Blood.«
    »Half-Blood?« Piper war sofort auf der Hut. Sie hasste dieses Wort. Sie war schon zu oft Halbblut genannt worden – halb Cherokee, halb weiß –, und das war nie als Kompliment gemeint. »Ist das irgendein mieser Witz?«
    »Sie meint, dass wir Halbgötter sind«, sagte Jason. »Halb Gott, halb sterblich.«
    Annabeth schaute sich um. »Du weißt ja offenbar ganz schön viel, Jason. Aber du hast Recht, wir sind Halbgötter. Meine Mom ist Athene, die Göttin der Weisheit. Butch hier ist ein Sohn der Iris, der Göttin des Regenbogens.«
    Leo hätte sich fast verschluckt. »Deine Mom ist die Göttin des Regenbogens?«
    »Hast
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